Ein ungewohnter Abend für die doch eher bürgerliche Siegburger Rhein-Sieg-Halle: in der Location am Fuße des Michaelsberges hatten sich In Extremo samt ihrer Vorband Rêverie angekündigt, um den Abend des 13. Dezembers 2011 ordentlich zu rocken.
Vielleicht lag es an der Tatsache, dass Siegburg bislang doch eher selten mit Szenekonzerten aufwarten konnte – aber in die Halle hätten schon noch einige Besucher mehr hineingepasst. Wie dem auch sei, die Anwesenden hatten auf jeden Fall ihren Spaß und kamen in den Genuss einer grandiosen Show!
Rêverie
Mit den Dark-Metallern von Rêverie ist eine ganz junge Formation am Start: nach einer gründlichen Vorbereitungsphase sind die Jungs um Max Leonhardt (seines Zeichens der Sohn von Götz Alsmann) gerade erst im November in Erscheinung getreten. So früh bereits die Tournee eines namhaften Acts wie In Extremo supporten zu dürfen, verspricht eine steile Karriereleiter. Toi toi toi!


Rund eine halbe Stunde lang heizten Rêverie den Anwesenden ein. Leider fiel der Sound an diesem Abend nicht ganz so brilliant aus, was es teilweise schwer machte, die Texte zu verstehen.



In Extremo
Keine Frage: In Extremo verstehen es meisterlich, brachiale Gänsehautstimmung aufkommen zu lassen. Präsentiert wurde eine gelungene Mischung aus neueren Songs vom aktuellen Album Sterneneisen sowie altbekannten und geliebten Klassikern: Stetit Puellla, Küss mich, den fast schon unvermeidlichen Spielmannsfluch und schließlich, als krönenden Abschluss, den norwegischen Villeman og Magnhild.






Aber nicht nur bei diesen Stücken bewiesen die anwesenden Fans solide Textkenntnisse. Jedes Lied wurde mal mehr, mal weniger textsicher, dafür jedesmal mit viel Spaß an der Freude mitgesungen. Auf den Opener Sterneneisen folgten unter anderem das wilde Zigeunerskat, Wind und Krummavisur.












Eine gelungene Bühnenshow, bei der die Pyroeffekte natürlich nicht fehlen durften, rundete den Auftritt ab.

“Und nun ein Lied für alle Frauen”, kündigte Micha Rhein aka Das letzte Einhorn das romantische Stück Vollmond an. Weiter ging es mit Stalker und dem Zauberspruch VII, zwei Songs der aktuellen Scheibe, ehe Liam die Reihen zum Tanzen brachte.
Dem Schicksal eines “Kollegen”, der tief verliebt für seine Angebete musiziert, jedoch ohne dass diese von seiner Existenz auch nur wüsste, nahmen sich die sieben Spielleute dann in Unsichtbar an. Ave Maria und Siehst du das Licht folgten, und bei Mein rasend Herz und Viva la Vida erreichte die Stimmung schließlich ihren vorläufigen Höhepunkt.





Bekanntlich soll man aufhören, wenn es am besten ist, und somit verließen In Extremo nach einem letzten “Viva La Vida / Ja, so ist das eben” die Bühne… um natürlich mit einem satten Paket von fünf Zugaben wiederzukehren und den Abend gebührend abzuschließen!


