Es gibt so einige Ereignisse, die sind Fixpunkte im Leben. An diese Momente erinnern wir uns nicht nur Jahre später noch genau, sondern wissen oft sogar schon viele Jahre im Voraus, dass sie irgendwann (hoffentlich) geschehen werden. Sie markieren einen Übergang zwischen zwei Lebensabschnitten, sind ein ganz besonderer Tag.
Ja, auch traurige oder erschreckende Erlebnisse zerteilen das Leben in ein Vorher und ein Nachher. Aber um die soll es hier jetzt nicht gehen. Denken wir lieber an die Aufregung beim ersten Schultag – und den letzten. Dieses eine Buch oder jene Dokumentation vielleicht, die unsere Sicht auf die Dinge grundlegend verändert hat. Das erste Mal nach bestandener Führerscheinprüfung alleine Auto fahren. Wenn ein Kind zur Welt kommt. Und so weiter…
Der Hochzeitstag gehört auf jeden Fall zu diesen Fixpunkten mit dazu.
Davor war es „nur“ eine Beziehung, wenngleich auch schon langjährig. In unserem Fall gingen der Hochzeit bereits sieben gemeinsame Jahre voraus. Aber mit der Heirat wird es schließlich offiziell, dass man mit diesem einen Menschen seinen ganzen weiteren Lebensweg gemeinsam gehen möchte, dass man zusammengehört – für immer.
Unsere Verlobung & unsere Heirat
Tatsächlich ist es heute auf den Tag genau schon zwei Jahre her, dass der Beste und ich uns das Ja-Wort gegeben haben. 🙂
Zeit für eine kleine Retrospektive, ob uns die Ehe eigentlich verändert hat… und für eine Anekdote aus unserer Hochzeitsnacht. 😀
Verliebt, verlobt, verheiratet
Im November 2014 hatten wir schließlich beschlossen, im darauffolgenden Sommer – im berühmt-berüchtigten „verflixten 7. Jahr“ unserer Beziehung – zu heiraten. An Heiligabend hielt der Beste ganz offiziell um meine Hand an.
Über unsere Verlobung sowie später die Hochzeitsvorbereitungen und unsere Trauung habe ich damals ja gebloggt.
Die Hochzeitsvorbereitungen fühlten sich für uns übrigens gar nicht allzu nervenaufreibend an, da wir quasi zeitgleich ins Thema Hausbau eingestiegen waren und alles rund ums Heiraten so viel, viel einfacher ist. 😀
Unser Hochzeitstag war einfach nur perfekt! Über unsere anschließende Hochzeitsreise nach Brügge habe ich ja in einem Artikel berichtet.
Was bislang allerdings nicht den Weg in den Blog gefunden hat: mit welch denkwürdigem Auftakt unsere Hochzeitsnacht begann… 😀
Eine Anekdote aus unserer Hochzeitsnacht
Für unsere Trauung hatten wir mit Schloss Morsbroich eine Location gewählt, die nicht nur wunderschön und romantisch ist, sondern zudem fußläufig von unser damaligen Wohnung lag. Wir waren also nicht allzu lange weg – und ließen Nala derweil einfach in der Wohnung. Das war sie ja gewohnt und so konnte sie noch ein wenig zur Ruhe kommen.
Der ganze Trubel rund um die letzten Vorbereitungen war für sie ja schon recht aufregend – nicht nur meine Mom war morgens bei uns, sondern auch meine Schwester, mein Cousin mitsamt Familie und so weiter. Es war also schon ziemlich hektisch für den Hund, der schwanzwedelnd und ein bisschen verwirrt durch das ganze Durcheinander wuselte.
Im Anschluss an die Trauung feierten wir im Familien- und Freundeskreis bei uns im Garten, und da war Nala natürlich mit von der Partie. Während wir beide noch beim Paarshooting waren, holte meine Mom den Hund schon mal aus der Wohnung in den Garten.
Unseren Gästen stellten wir die Toilette in unserer Wohnung zur Verfügung. Damit aber niemand Unsinn à la Schlafzimmer verwüsten anstellen konnte, schlossen wir vorsichtshalber sämtliche Türen bis auf Küche und Toilette ab und versteckten die Schlüssel.
Im Laufe des Nachmittags bemerkte ich einen leichten, unschönen Geruch im Flur. Sollte es einer unserer Gäste etwa nicht mehr ganz bis ins Bad geschafft haben…? Oder hatte die Katze etwa mal wieder eine Maus hereingeschleppt, die bei den sommerlichen Temperaturen gerade vor sich hin verweste…? Auf die Schnelle konnte ich die Ursache des Übels nicht identifizieren und hatte auch erstmal andere Dinge im Kopf.
Irgendwann nachts hatten sich schließlich die letzten Gäste auf den Heimweg gemacht und auch wir räumten noch schnell die Reste des Buffets zusammen und gingen dann in die Wohnung, wo wir erst einmal sämtliche Zimmer wieder aufschlossen. Da war der Geruch wieder – und kam eindeutig aus dem Wohnzimmer. Okay, die Gäste waren somit unschuldig. Blieb der Verdacht der verwesenden Maus unter einem Schrank oder hinter dem Sofa.
Ohne lange zu fackeln, ging der Beste gleich im feinen Hochzeitszwirn auf alle Viere und kroch, bewaffnet mit einer Taschenlampe, an der Schrankwand entlang, den Kopf halb unterm Schrank.
Er konnte es nicht kommen sehen. Gut getarnt auf unserem gemusterten Wohnzimmerteppich… „Eisberg voraus!“, hatte es damals bei der Titanic geheißen, in unserem Falle war der Warnruf eher: „Kackhaufen auf steuerbord!“ 😀
Da hatte der Hund doch offenbar tatsächlich während der Trauung auf den Wohnzimmerteppich geschissen und mein Bräutigam wäre um ein Haar in seinem guten Anzug mit dem Knie reingeschliddert. 😀
Die erste Heldentat meines Ehemanns, der Auftakt unserer Hochzeitsnacht, war also: wie der Beste die Hundekacke aus dem Teppich schrubbte, derweil ich mit dem schwanzwedelnden Übeltäter noch eine Runde durch den Wald drehte.
Hach, watt romantisch! <3 😀
Hat es uns verändert, verheiratet zu sein?
Schon, irgendwie. In den ersten paar Wochen fand ich es noch sehr ungewohnt, statt von „meinem Freund“ bzw. „meinem Verlobten“ plötzlich von „meinem Mann“ zu reden. Das fühlte sich so… erwachsen an.
An den neuen Nachnamen hatte ich mich hingegen recht schnell gewöhnt.
Wir haben uns ab und an mal in den Haaren – in welcher Beziehung passiert das nicht – aber irgendwie ist immer klar, dass wir trotz allem ein Team sind. Auch wenn der Beste natürlich grundsätzlich Unrecht hat und ich das boshafte Weib bin, ich verzeihe ihm. 😀
Wir geben mehr aufeinander und auch auf uns selbst acht, denn die Verantwortung gegenüber dem anderen ist gewachsen. Tatsächlich war das auch unser Hochzeitsspruch:
[blockquote align=“none“ author=“Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944)“]Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen:
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.[/blockquote]
Auf ganz viele weitere gemeinsame Jahre. <3
Hach Anne,
Es freut mich echt, dass ihr beide schon so lange glücklich miteinander seid!!!
Ich finde es ja echt super, dass dein Mann das Sauber machen vom Teppich übernommen hat – ich kenne da viele männliche Wesen, für die solche Aufgaben nach wie vor Frauensache sind…
Also, ich wünsche euch beiden noch sehr viele weitere schöne gemeinsame Jahre!
Hej Tabea,
lieben Dank dir! 🙂
Ja, das rechne ich meinem Göttergatten auch hoch an.
(Wir waren ein paar Tage am Meer, deswegen komme ich erst jetzt zum Antworten.)
Liebe Grüße
Anne
<3 Alles Liebe zum Hochzeitstag.
Und solche Anekdoten machen eine Hochzeit doch erst perfekt. Wenn nichts passiert, was nicht geplant ist, bleibt auch nichts, was man sich noch Jahre später mit "Weißt du noch, …" erzählen kann. 😉
Interessant, das ihr eine Veränderung bemerkt habt. Ich fand es am Anfang auch sehr merkwürdig "mein Mann" zu sagen, aber ansonsten ist bei uns alles geblieben wie es war. Wenn der Ring nicht wäre, würde ich es wahrscheinlich vergessen und weiterhin von meinem Freund reden 😀
LG Lexa
Hallo Lexa,
merci!
Hehe, ja… alles andere wäre ja auch langweilig. 😉
Liebe Grüße
Anne