Weihnachten in meiner Kindheit & Weihnachtsfeier bei den Bloghexen

Weihnachten in meiner Kindheit

Vom Bloghexen-Bloggerforum aus richten wir heute eine kleine Weihnachtsfeier in der Blogosphäre aus! 🕯️

Bei allen teilnehmenden Blogs findest du heute – zum 3. Advent – spannende, kreative und festliche Beiträge rund um die Weihnachtszeit. Jeder von uns hat sich Gedanken gemacht, wie er dir den 3. Advent versüßen kann. Sei es mit einem Rezept, einem DIY, einem Gewinnspiel, Gedanken oder Geschichten. Was dich erwartet, das ist die Vielseitigkeit, die unsere Blogsphäre zu bieten hat. 💖

Mit dabei sind dieses Jahr bei unserer ersten gemeinsamen Bloghexen-Weihnachtsfeier:

Du bist herzlich eingeladen, jeden dieser wunderbaren Blogs zu besuchen und ein wenig mit uns mitzufeiern. 🎄


In meinem Beitrag plaudere ich ein bisschen aus dem Nähkästchen, wie ich Weihnachten als Kind in den 90ern erlebt habe. So etwas finde ich auch bei anderen immer spannend zu lesen – auch wenn man aus den unterschiedlichsten Regionen kommt, so sind manche Traditionen doch gleich und andere hingegen ganz unterschiedlich.

Ein Dankeschön an dieser Stelle an meine Mama, die einige alte Fotos aus meiner Kindheit herausgesucht hat. 🙂

Weihnachten in meiner Kindheit
Da muss ich so ungefähr 8 gewesen sein

Der Wunschzettel…

Ganz wichtig war natürlich immer, rechtzeitig vor Weihnachten alle Wünsche ans Christkind zu schicken!

Passend zur Vorweihnachtszeit flatterte bei uns der dicke Quelle-Katalog ins Haus, auf Hunderten von Seiten randvoll mit allem möglichen von Kleidung über Küchenutensilien und Sportaccessoires bis hin zu – natürlich! – Spielzeug. Darin wurde nach Herzenslust gestöbert, angekreuzt und abgewogen.
Ich erinnere mich an einen Weihnachtszettel, auf dem ich vorsorglich direkt die Bestellnummern dazugeschrieben hatte, damit dem Christkind bloß keine Verwechslungen unterliefen. 😀

Ein klassischer Dauerbrenner-Wunsch, von dem ich mir aber auch als Kind immer schon sicher war, dass er nicht erfüllt werden könnte: natürlich ein Pferd! Das wäre finanziell und logistisch aber definitiv nicht dringewesen. Diesen Herzenswunsch habe ich mir schließlich im Alter von 33 Jahren selber erfüllt, als Dolida in mein Leben trat. 🥰

Meist wurden aber immer ein paar meiner Wünsche erfüllt, und Überraschungsgeschenke gab es auch.

Die Geschenke bewahrte meine Mama früher in ihrem Arbeitszimmer auf. Normalerweise stand dessen Tür das ganze Jahr über offen, aber in der Weihnachtszeit war sie plötzlich abgeschlossen.
Ich erinnere mich an ein Weihnachten, an dem ich ungefähr im Grundschulalter gewesen sein muss oder etwas jünger: da lag Schnee! Und ich kleines Cleverle bestand darauf, gaaaanz lange im Garten rodeln zu wollen… denn schließlich konnte man vom Vorgarten aus durchs Fenster in das Arbeitszimmer spinxen und schon einmal die bunt verpackten Päckchen bestaunen. 😀

Die Vorbereitungen an Heiligabend

Am 24. Dezember holten wir vormittags den Weihnachtsbaum. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob es jedes Jahr so war, aber meistens kam der direkt bei uns aus dem Dorf, wo jemand einen kleinen Weihnachtsbaumverkauf betrieb.
Eine spannende Herausforderung war es dann, den Baum erst irgendwie ins Auto zu bugsieren und es anschließend vor allem bis in unsere Straße zu schaffen, ohne dass das gute Stück in der letzten, steilen Spitzkehre geradewegs wieder aus dem notgedrungen halb geöffneten Kofferraum herausrutschte.

Aufgestellt wurde der Baum dann im Wohnzimmer. Damit er auch ja nicht umkippen konnte, entwickelten meine Eltern ein ausgeklügeltes System aus verschiedenen Nylonfäden, mit denen er kreuz und quer durch den Raum an der Decke abgespannt wurde.

Wir kämpften dann mit der obligatorisch verhedderten Lichterkette und der Deko, danach half ich meiner Mama beim Zaubern in der Küche.

À propos Weihnachtsbaumdeko: diese kleinen Holzfigürchen halte ich immer noch in Ehren und hänge sie jedes Jahr bei uns am Baum auf. 💛 Die müssen locker 40 Jahre alt sein oder sogar noch älter. Ein paar der kleinen Engel, Schneemänner oder Schaukelpferde haben im Laufe der Zeit einen Flügel, Arm oder Accessoires verloren, aber das macht nichts.

Einen besonderen Ehrenplatz bekommen immer die Pferdchen:

Weihnachtsbaumfiguren

Außerdem bauten wir die Krippe auf. Die bestand aus großen handgeschnitzten Holzfiguren, die mein Papa mal von einer Reportage aus Afrika mitgebracht hatte. Den Stall hatte er selber gebaut und mit Stroh ausstaffiert.

Die Bescherung

Sehnsüchtig wartete ich darauf, dass es endlich dunkel wurde. Denn: das Christkind fliegt nicht bei Tageslicht! 🧐

Sobald es draußen zumindest ein bisschen dämmerte, wurde ich in mein Zimmer geschickt. Dort lauschte ich natürlich mit gespitzten Ohren auf das Geraschel und die Schritte meiner Eltern. Schließlich war es soweit: aus dem Wohnzimmer ertönten die ersten Klänge einer Weihnachtsplatte (später -CD) – und das Glöckchen bimmelte! Besagtes Glöckchen ist eine kleines Christkind-Figur, und bis heute muss die an Heiligabend einfach dabei sein, sonst fehlt etwas.

Die Geschenke wurden immer auf dem Boden unter dem Weihnachtsbaum liebevoll drapiert. Sobald ich in einem Alter war, in dem auch ich Geschenke für meine Eltern hatte, wechselten wir uns beim Auspacken ab und beobachteten immer ganz gespannt die Reaktionen beim Beschenkten. Langweilige Geschenke wie Socken oder so gab es bei uns zum Glück nie.

Weihnachten in meiner Kindheit

Als Leseratte habe ich mich sehr gefreut, Bücher geschenkt zu bekommen. Lego war auch immer toll! Wenn ich das auf dem Foto hier richtig erkenne, war es das Weihnachten, an dem ich mir so sehr ein Haustier gewünscht hatte – einen Hamster, Mäuse, whatever. Stattdessen gab es eine knuffige Plüschmaus (rechts unten im Bild). In den Sommerferien zwischen Grundschule und Gymnasium durfte dann tatsächlich mein erster Hund einziehen, Adda, und die kaute der armen Plüschmaus alsbald wortwörtlich ein Ohr ab. 😅

Das Plüschpferdchen da auf dem Bild hatte ich, glaube ich, schon vor Weihnachten. Ich habe es überall mit hin geschleppt. Es heißt Stella und darf auch heute noch bei mir im Schlafzimmer liegen. Mähne und Schweif sind ein bisschen verfilzt vom vielen Liebhaben, aber das macht nichts. 🥰

Nach dem Auspacken stießen meine Eltern mit einem Glas Sekt an und wir naschten alle von den selbstgebackenen Plätzchen, die in einer Schale auf dem Tisch standen. In den vorangegangen Tagen und Wochen war oft ein Paket von Süddeutschland zu uns ins Bergische geflogen, randvoll gefüllt mit leckeren Keksen von meiner Oma. Auch meine Mama und ich haben zusammen gebacken.

Danach wurde das Telefon geholt und der Verwandtschaft frohe Weihnachten gewünscht, meistens waren das meine Oma (sofern sie nicht ohnehin über Weihnachten bei uns war) und meine Tante. Ich war währenddessen natürlich in meine Geschenke vertieft.

Dann wurde es allmählich Zeit fürs Abendessen:

Das Weihnachtsessen

Bei uns gab es an Heiligabend immer Fondue. Und zwar nur an Heiligabend! Das ist eine Tradition, die für mich bis heute irgendwie unumstößlich ist und bisweilen zu Diskussionen führt… ich glaube, meine Mama würde da eigentlich gern mal etwas anderes essen. Aber Heiligabend ohne Fondue wäre nicht Heiligabend. 😀

In meiner Kindheit wurde das Fondue noch mit Brennspiritus betrieben und war daher immer auch eine etwas heikle Angelegenheit. Seit einigen Jahren besitzen wir ein elektrisches Fondue und das macht es sooo viel entspannter… vor allem, seit mein Mann beim Kleckern mit Brennspiritus mal fast unsere damalige Wohnung abgeflämmt hätte. 🙈

Zum Fondue dazu gab es Baguette, diverse selbstgemachte Soßen (Eier-Schnittlauch-Soße, Aioli, Cocktailsoße, …) und kleine Leckereien wie Mini-Maiskölbchen oder Artischockenherzen. Am Ende stöhnten wir alle traditionell über viel zu volle Bäuche 😀 und ich durfte noch ein bisschen mit meinen Geschenken spielen, ehe es Zeit fürs Bett war.

Heiligabend war bei uns immer richtig schön und dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar. 💛

Besondere Weihnachten im Erwachsenenalter

Eigentlich würde ich Heiligabend gerne immer so verbringen… im Kreise meiner Lieben daheim, mit Fondue und einfach gemütlichem Beisammensein. Auch nachdem ich von Zuhause ausgezogen bin, habe ich Weihnachten immer daheim mit meinen Eltern gefeiert. Mein Mann konnte durch den Schichtdienst im Krankenhaus leider nicht jedesmal mit dabei sein (in den anderen Jahren hatte er stattdessen dann an Silvester frei). 2014 sind sowohl meine Oma, als auch mein Papa gestorben. Seitdem haben wir Weihnachten zu dritt mit meiner Mama verbracht.

2014 war ein besonderes Weihnachten… mein Mann hielt bei meiner Mama um meine Hand an und wir haben uns verlobt. 🥹
Auch wenn wir uns vor zwei Jahren getrennt haben, sind wir immernoch befreundet und sehen uns regelmäßig.

In der Pandemie war Weihnachten 2021 so surreal wie vieles andere. Mein Mann hatte just zu dieser Zeit Corona und wir hatten so große Angst, dass ich mich anstecke, dass er quasi im Keller lebte und das Erdgeschoss nur betrat, wenn ich im Obergeschoss war. Wir sahen uns nur aus der Entfernung und mit FFP2-Masken.
An Heiligabend saß er mit einem Mini-Weihnachtsbaum im Keller, ich am Esstisch und wir beide hatten über Zoom meine Mama von sich daheim aus zugeschaltet. An dem Weihnachten gab es denn auch kein Fondue.

Weihnachten 2021 in der Corona-Pandemie
Heiligabend 2021 mit FFP2-Maske

Und dieses Jahr?

Eigentlich haben mein Mann und ich auch nach unserer Trennung Heiligabend immer zusammen bei meiner Mama gefeiert. Dieses Jahr ist er über Weihnachten aber in Reha.

Wir haben meine Mama zu uns in die Familien-WG eingeladen, wo wir im kleinen Kreise einen schönen Abend verbringen wollen. Damit das klappt, müssen wir alle soweit gesund und nicht mehr erkältet sein, damit meine Mama mit ihren Vorerkrankungen sich nicht bei einem von uns ansteckt… also bitte einmal Daumen drücken. 🍀


Wie sah Heiligabend in deiner Kindheit aus? Hast du Parallelen entdeckt?

7 Kommentare zu „Weihnachten in meiner Kindheit & Weihnachtsfeier bei den Bloghexen“

  1. Hallo Anne,
    Dein wunderschöner Beitrag hat mich an meine eigene Kindheit erinnert. Bei uns kam zu Heilig Abend immer der Weihnachtsmann. Auf diesen habe ich immer in der oberen Etage gewartet, während meine Eltern in Wahrheit die Geschenke unter den Baum legten. Anschließend war das Auspacken angesagt, bevor es Stollen und Plätzchen gab. Den Stollen habe ich in der Kindheit eher wenig gekocht, was sich mittlerweile geändert hat. Den restlichen Nachmittag habe ich natürlich nur mit dem Spielzeug verbracht. Einmal habe ich einen Schlitten mit Lenkrad bekommen, den ich mir damals sehnlichst wünschte. Über Weihnachten hatten wir auch oft Besuch von Oma und Opa (beide mittlerweile verstorben) mütterlicherseits. Das fand ich toll. Abends gab es dann zum Essen Forelle und Kartoffelsalat. Die Forelle gehört bei uns noch heute zum Heilig Abend. Am 1. Feiertag gab es dann irgendeinen Braten und Thüringer Klöße zum Mittag. Die Klöße haben meine Mutter und meine Oma damals selbstgemacht und ich durfte beim Formen helfen. Wann meine Eltern den Baum aufstellen, das weiß ich gar nicht mehr genau. Es war aber nicht erst am Heiligen Abend, sondern eher. Manchmal habe ich beim Schmücken mitgeholfen und es einmal sogar alleine übernommen.
    Ich wünsche Dir noch einen schönen 3. Advent.

    Liebe Grüße
    Julia

    1. Hallo Julia,

      ah, das ist ja spannend, wo der Weihnachtsmann kommt und wo das Christkind.

      Stollen habe ich früher auch nicht so gerne gegessen, aber mittlerweile sage ich zu einem kleinen Stück nicht nein. 🙂

      Liebe Grüße
      Anne

  2. Das klingt wirklich nach sehr schönen Weihnachten. Bei mir kam als Kind der Weihnachtsmann kein Christkind, aber Bescherung war auch immer vor dem Essen, welche zelebrieren es ja auch danach, aber da hätte ich wahrscheinlich als KInd nichts gegessen. Das es in manchen Familien zu Weihnachten Fondue gibt, habe ich schon öfters gehört, aber ich habe zu Weihnachten noch kein FOndue gegessen. Ja, Wiehnachten zu Corona war wahrscheinlich in allen Familien anders als sonst. Einen schönen dritten Advent wünsche ich Dir 🙂

    1. Hallo Edeline,

      haha, ja – wenn man den Geschenken entgegenhibbelt, wird das echt schwierig mit dem entspannten und feierlichen Essen. Wir haben da das Chriskind aus pragmatischen Gründen einfach vorher eingeladen. 😀

      Liebe Grüße
      Anne

  3. Oh spannend und vieles kommt mir bekannt vor und doch vieles anders. Meine Eltern stellten den Baum auch immer direkt an Weihnachten auf und die Tür war dann den ganzen Tag zu. Wir durften nicht mehr rein, bis dann abends ein Glöckchen bimmelte und wir wussten, dass nun die Engelchen da waren. Dann durften wir endlich rein und den Baum bewundern. Den schmückte meine Mutter jedes Jahr alleine, so dass er für uns immer eine Überraschung war.
    Auch wir malten im Vorfeld immer Wunschzettel, die dann an den Weihnachtsmann geschickt wurden…
    Und solche Holzfigürchen hingen auch bei meiner Oma jedes Jahr am Baum und es war immer spannend sie alle zu bewundern. Sie hatte auch ganz viele Holzengel, die dann überall immer standen…

    Ein wirklich schöner Beitrag!

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