Seit die Corona-Inzidenzen endlich wieder heruntergehen, traue ich mich auch mal wieder weg vom Dorf. 😉
Vergangenes Wochenende haben der Beste und ich daher einen Ausflug in den Tierpark Tannenbusch in Dormagen sowie nach Zons unternommen. Es gab da auch etwas zu feiern: unseren 6. Hochzeitstag! 🥂
In diesem Beitrag nehme ich dich mit nach Zons. 🙂
Die Zollfeste Zons
Zons liegt am Niederrhein und gehört zu Dormagen. Die kleine Siedlung wurde ab 1372 bedeutend, als der Rheinzoll in Zons statt wie bisher in Neuss kassiert werden sollte. In diesem Zuge bekam Zons Stadtrechte verliehen und man begann mit dem Bau der dicken Stadtmauer. Der Name „Zollfeste Zons“ hat sich bis heute gehalten.
Im Laufe der Zeit wurde Zons von etlichen Katastrophen heimgesucht: drei Stadtbrände zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert, eine Belagerung, Beschuss im Dreißigjährigen Krieg, mehrere Pestepidemien, beachtliche Hochwasser und zudem Besatzungen durch kölnische und französische Truppen.
Von diesen Schrecken ist heute nichts mehr zu spüren: Zons hat sich zu einem gepflegten, malerischen Städtchen mit mittelalterlichem Flair entwickelt.
Zollturm & Rheintor
Das Auto stellen wir auf dem großen Parkplatz am Rheintor ab. Von dort betreten wir die Zonser Altstadt durch ebenjenes Rheintor. Ab hier herrscht Maskenpflicht.
Im Hintergrund siehst du den Rheinturm aufragen, davor schließen sich das Zollhaus und eine Kapelle an.
Wir schlendern innen an der Stadtmauer entlang, vorbei an liebevoll gestalteten Hauseingängen und schmalen Gässchen, ehe wir in Richtung Schlossstraße abbiegen.
Die Pfefferbüchsen
Hier passieren wir auch die sogenannten Pfefferbüchsen – zwei kleine, achteckige Wachtürme. Im Rheinland sind sie einzigartig.
Später auf dem Rückweg laufen wir außen an der Stadt entlang. So sehen die Pfefferbüchsen von dieser Seite aus:
Vom Streit um Schweine: der Schweinebrunnen
Oink oink – einige lebensgroße Schweineskulpturen tummeln sich rund um einen Brunnen.
1959 geschaffen, erinnern sie an die Zonser Schweinefehde: im 16. Jahrhundert konfiszierten Soldaten des Erzbischofs von Köln die Zonser Schweineherde, weil es Streit um das Zollpfand gab. Das ließen sich die Zonser aber nicht gefallen und zogen vor Gericht. Dort gab man ihnen Recht – zwar bekamen sie nicht ihre Schweine zurück, aber immerhin Geld.
Das Zonser Verlies: der Juddeturm
Von hier aus sehen wir auch den Juddeturm aufragen, der in früheren Zeiten als dunkles Verlies diente.
Eine Mühle in der Stadtmauer
Eine Windmühle als Teil der Stadtmauer sieht man nicht alle Tage. Die Zonser Mühle ist wahrscheinlich um die 600 Jahre alt und diente zugleich auch als Wachturm. Ebenfalls nicht mühlentypisch: im Erdgeschoss befindet sich noch ein weiteres Verlies.
Zons von außen & der Rhein
Abschließend bummeln wir außen an der Stadtmauer entlang zurück zum Rheintor.
Normalerweise sind historische Stadtmauern heutzutage ja irgendwo in einer Innenstadt eingebettet. Hier in der Zonser Altstadt ist das anders – außerhalb der Mauern liegen tatsächlich nur Felder und Wiesen, ganz wie früher.
Am Rheintor holen wir uns ein Eis und laufen dann noch auf den Rheindamm, der direkt neben der Stadt verläuft. Schiffe gucken… Urlaubsstimmung. 🙂
Zons ist wirklich ein hübsches Ausflugsziel. Da die Altstadt recht klein ist, bekommst du zudem viel zu sehen für verhältnismäßig wenig Fußmarsch. 😀
Warst du schon mal dort?