Greatness: was kann die Selbstfürsorge-App?

Getestet: Greatness - Self-Care-App

Es gibt da draußen jede Menge nützlicher – oder auch nicht ganz so nützlicher – Apps. Ich stelle dir hier beim Lieblingsalltag ein paar vor und los geht es mit Greatness, einer Selbstfürsorge-App.

Transparenzhinweis: enthält Werbung für die App Greatness, unbeauftragt und selbst bezahlt.

Mehr Sport, weniger Süßkram und endlich mal wieder ein Buch lesen: es gibt ja immer so eine ganze Reihe von Gewohnheiten, die wir gerne ablegen würden, um uns andere dafür anzugewöhnen. Letztlich ist das eines der Kernelement bei der Selbstfürsorge.

In der Theorie klingt das alles auch ganz toll, aber du kennst es wahrscheinlich selber – in der Praxis bleiben die guten Vorsätze zu oft leider früher oder später auf der Strecke. Im schlimmsten Fall machen wir uns dafür dann auch noch Vorwürfe, nicht diszipliniert genug zu sein.

Gesünder und zufriedener dank einer App?

Genau hier setzt die App Greatness an. Mit der Hilfe von Greatness sollst du dir einen gesunden Lebensstil angewöhnen können, um sowohl dein körperliches, als auch dein seelisches Wohlbefinden zu stärken.

Der Clou: dafür sollst du weder Selbstdisziplin, noch Motivation aufbringen müssen (denn daran hapert’s ja gern). Stattdessen setzt Greatness auf das schrittweise Etablieren von Gewohnheiten und Routinen, was deutlich weniger Energie kostet und daher erfolgsversprechender ist.

Ich arbeite seit einigen Wochen selber mit Greatness und möchte dir die App daher hier einmal vorstellen.

Wie funktioniert Greatness und was kostet es?

Die App umfasst eine Mischung aus Coaching-Sessions mit Wissensvermittlung und konkreten Aufgaben, Trainingsvideos sowie einem Habit Tracker mitsamt Erinnerungsfunktion.

Greatness ist verfügbar für Android und iOS, derzeit allerdings nur auf Englisch.

Es gibt auch die Webseite greatnessapp.com, die bietet aber nicht viele Inhalte (gefühlt ist auch der Fragebogen dort weniger detailliert als das Pendant in der App).

Kostenlos ist die App leider nicht: nach einer kostenfreien Testphase von 7 Tagen habe ich mich erst einmal für ein dreimonatiges Abo zum Preis von 33$ entschieden. Im Herbst werde ich dann schauen, ob ich es nochmal verlängere.

Pro Tag solltest du für die Arbeit mit Greatness ungefähr eine halbe Stunde einplanen.

Ein individuell zugeschnittenes Programm

Zu Beginn erwartet dich ein ausführlicher Fragebogen: wie geht es dir, wie fit bist du, wie kommst du mit diesem oder jenem zurecht, hast du bereits Routinen und mit welchen Bereichen möchtest du dich beschäftigen?

Basierend darauf wird dir ein Plan aus verschiedenen Programmen zusammengestellt, die dich bei deinen jeweiligen Themen und Baustellen unterstützen sollen.

Es sind wirklich viele, in ihrem Umfang überschaubare Programme – also kein One size fits all-Ansatz.
Natürlich sind die einzelnen Inhalte nicht auf dich persönlich zugeschnitten, aber da es so viele verschiedene Puzzleteile sind, entsteht doch ein individuell an deine Bedürfnisse angepasster Plan.

Schauen wir uns die einzelnen Bereiche von Greatness mal näher an:

Die Programme

Die Programme sind Schritt-für-Schritt-Anleitungen für unterschiedliche Bereiche deines Lebens, mit deren Hilfe du jeweils bestimmte Verhaltensweisen etablierst. Sie beinhalten immer einen Mix aus Informationstexten und konkreten Aufgaben. In einer Statistik wird erfasst, ob du am Ball bleibst und welche Inhalte du schon durchgearbeitet hast.

Die Programme würde ich als das Herzstück von Greatness bezeichnen. Wie gesagt, es gibt wirklich viele davon.

Das Sticky Habits-Programm ist so grundlegend, dass es anscheinend immer als erstes belegt werden sollte. Bei den anderen Programmen steht in der Beschreibung direkt angegeben, aufgrund welcher Angaben in deinem Fragebogen sie dir vorgeschlagen werden. Das finde ich super, denn dadurch weißt du, was du dir konkret davon versprechen kannst und was dir dieses Programm bringt.

Einige Beispiele aus meiner Liste:

  • Sticky Habits – Start your day energized and motivated
  • Fight your Inner Critic – Because you want to master your emotions, feel happier, feel better about yourself
  • Slowing Down – Because you want to reduce stress and anxiety, practice self-care, feel calmer
  • Healthy Body Basics – Because you want to have more energy, practice self-care
Greatness-App: Programme
Die Programme

Gut finde ich, dass du immer nur ein Programm gleichzeitig belegen kannst: das bewahrt dich davor, dir mit Feuereifer zu viel auf einmal aufzuhalsen und dann steckenzubleiben.

Generell setzt Greatness auf das Prinzip der kleinen Schritte – Babysteps sind leichter umzusetzen als riesige Veränderungen und sie kosten dich weniger Energie.

Die Kurse und Ziele

Anfangs war ich ein bisschen verwirrt, weil es neben den Programmen auch Kurse und Ziele gibt und mir der Unterschied nicht ganz klar war.

Kurse sind geballte Ladungen Wissen zu unterschiedlichen Themen, beispielsweise Active Listening oder Emotional Regulation. Anders als bei den Programmen geht es hier nicht primär darum, Gewohnheiten zu etablieren, sondern ums Lernen.

Je nach Thema besteht jeder Kurs aus ungefähr 10 Lektionen. Hierbei handelt es sich um gesprochene Texte, die um die 10 Minuten dauern. Jeden Tag wird eine neue Lektion freigeschaltet – das gleiche Prinzip wie bei den Programmen, du sollst dadurch lieber jeden Tag ein bisschen machen anstatt zu viel auf einmal und dann erstmal gar nichts mehr.

Bei den Kursen findest du auch die Fitness-Übungen, etwa Strength Training oder Stretch your Body. Hier schaust du dir jeweils ein Video an und machst die Übungen nach. Ein Timer zeigt dir dabei an, wie lange du was durchhalten sollst. 😉

Greatness-App: Kurse
Die Kurse

Ziele (Goals) sind ähnlich aufgebaut wie die Kurse. Auch hier gibt es verschiedene Oberthemen wie beispielsweise Building Resilience, Recovering from the Blues oder Increasing Self-Esteem, zu denen dann jeweils ein Bündel verschiedener gesprochener Texte verfügbar ist.

Diese Coachings sind mit jeweils 2-3 Minuten aber deutlich kürzer und es geht weniger um Wissensvermittlung, als um Anregungen zum Nachdenken.

Greatness-App: Coachings
Die Coachings unter „Ziele“

Habit Tracker

Der Habit Tracker hilft dir dabei, neue Gewohnheiten und Routinen zu etablieren. Das funktioniert sehr simpel: du wählst entweder eine dir vorgeschlagene Angewohnheit aus (bspw. jeden Morgen ein Glas Wasser trinken) oder erstellst deine eigene. Bei den vorgeschlagenen Gewohnheiten bekommst du auch gleich nochmal Tipps, wie du sie am besten etablierst und warum sie sinnvoll sind.

Greatness-App: Habit Tracker
Der Habit Tracker

Für jede Gewohnheit kannst du angeben, zu welcher Tageszeit du sie erledigen möchtest und ob du eine Erinnerung dafür erhalten möchtest. Die einzelnen Gewohnheiten formen zusammen deine Routinen – daher kannst du verschiedene Gewohnheiten beispielsweise zu deiner Morgenroutine bündeln.

Übrigens kann dich Greatness auch beim intermittierenden Fasten unterstützen. Dieses Feature habe ich allerdings nicht ausprobiert, weil ich mit dem intermittierenden Fasten an sich in der Vergangenheit leider gar nicht klarkam (hello again, eigentlich größtenteils besiegte Essstörung 🫣) und dieses Thema daher für mich abgehakt habe.

Das tägliche Coaching

Abgerundet wird das Ganze durch eine tägliche Coaching-Einheit. Das ist ein etwa 10 Minuten langer, gesprochener Text.

Für wen eignet sich Greatness?

Greatness wirbt damit, beim Umgang mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen und Themen helfen zu können:

  • ADHS
  • Angst und Stress
  • Schlafstörungen
  • Produktivität
  • Prokrastination
  • Zeitmanagement
  • Work-Life-Balance
  • Beziehungen
  • Elternschaft
  • Schlechte Gewohnheiten ablegen und gesündere etablieren
  • Gewichtsreduktion (Fitness und Ernährung)
  • Geistige Gesundheit und Achtsamkeit

Bei all diesen Bereichen setzt Greatness auf Psychoedukation – sprich, Hintergrundwissen darüber, wie unser Hirn tickt – und das schrittweise Verändern des Lebensstils. Das ist also das gleiche Prinzip wie in einer Verhaltenstherapie und ein wichtiger Baustein beim Thema Selbstfürsorge.

Wie jede App, kann Greatness dabei aber natürlich keine Therapie ersetzen. Wenn du psychisch gerade große Baustellen hast, solltest du an diesen nicht auf eigene Faust herumdoktern.

Was gefällt mir an Greatness, was nicht?

Grundsätzlich mag ich Greatness und finde, dass man für das Geld wirklich eine ganze Menge Content bekommt. Da die App zusammen mit dem schwedischen Verhaltenswissenschaftler Samuel Salzer entwickelt wurde, sind diese Inhalte auch wissenschaftlich fundiert und nicht nur „motivierendes Blahblah“. 😉

Anders als in einschlägigen Büchern, die inhaltlich vergleichbare Informationen liefern, kommt bei einer App natürlich der interaktive Faktor ins Spiel. Die Videos, Aufgaben und Erinnerungen an Gewohnheiten machen Greatness zu einem spannenden Gesamtpaket, mit dem es Spaß macht zu arbeiten und was auch tatsächlich nachhaltig funktioniert.

Greatness-App: Startseite
Die Startseite mit deinen täglichen Aufgaben

Über die Usability bin ich allerdings leider einige Male gestolpert. Abgesehen von der bereits erwähnten anfänglichen Verwirrung, was die Unterschiede zwischen den Programmen, Kursen und Zielen angeht, bieten diese Bereiche auch verschiedene Funktionen. Beispielsweise kannst du dir die Inhalte der Ziele und die täglichen Coachings mit einem Herzchen markieren und dadurch für später speichern – bei den Programmen und Kursen geht das nicht.

Einige Inhalte gibt es in Textform, viele andere nur zum Anhören. Das finde ich persönlich schade, denn ich lese viel lieber als dass ich mir etwas anhöre. Geschriebene Texte bleiben auch eher in meinem Hirn haften. Hier hätte ich mir also wirklich eine Auswahlmöglichkeit bzw. ein Transcript gewünscht.

Und was noch wirklich cool wäre: wenn man den Habit Tracker mit anderen Apps und Tools verbinden könnte! Denn für meine täglichen Aufgaben verwende ich Todoist, für die Tagesplanung Structured. Da wäre es schick, wenn ich beispielsweise die neu zu trainierenden Gewohnheiten direkt auch an Todoist senden könnte, um nicht an zwei verschiedenen Stellen schauen zu müssen.

Unterm Strich kann ich dir Greatness aber wirklich empfehlen, wenn du im Englischen einigermaßen fit bist und mit Hilfe einer App am Thema Selbstfürsorge arbeiten möchtest. 🙂

Greatness - Self-Care-App

Hast du Greatness schon getestet? Was hältst du von der App?

1 Kommentar zu „Greatness: was kann die Selbstfürsorge-App?“

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