In meinem monatlichen Leserückblick verrate ich dir, zwischen welchen Buchdeckeln ich derzeit so unterwegs bin…
Tatsächlich hatte ich mir lesetechnisch deutlich mehr erhofft vom September: ich bin einfach nicht so vorangekommen bzw. habe nicht so lange entspannt am Stück gelesen, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Immerhin zwei Bücher habe ich aber ausgelesen und ich habe es geschafft, mich zumindest alle zwei oder drei Tage mal zum Lesen hinzusetzen.
Neuzugänge
Keine! Ich habe noch so viele ungelesene Bücher hier liegen, dass ich der Versuchung widerstanden habe und kein neues Lesefutter gekauft habe. Auch wenn etliche Fachbücher und auch einige Romane auf meiner Wunschliste gelandet sind – erstmal will ich mit dem Stapel hier weiterkommen. Das bereitet mir sonst nur ein schlechtes Gewissen und das ist ja definitiv nicht Sinn der Sache.
Ausgelesen
Vielbegabt, Tausendsassa, Multitalent? Achtsame Selbstfürsorge für Scannerpersönlichkeiten
Viele verschiedene Hobbys, wechselnde Interessensgebiete – ich habe lange damit gehadert, mich nicht „einfach mal entscheiden“ zu können und vor allem nie diese „eine Sache“ zu finden, die genau mein Ding ist und mit der ich meinen Name in Verbindung gebracht wissen will – also das, was im Mittelpunkt aller Personal Branding-Ratgeber steht.
Es ist tatsächlich viel leichter geworden, seit ich weiß, dass ich eine Scannerpersönlichkeit bin, dass es noch andere gibt, die so ticken, und dass das okay ist. Das macht es mir beispielsweise auch leichter, mit meinen vielen ganz unterschiedlichen Blogs in der Blogosphäre aufzufallen wie ein bunter Hund. 😀
Tatsächlich habe ich lange Zeit aber nicht die Verbindung hergestellt zwischen dem Scannersein und dass mir dieses ominöse Achtsamkeitsding einfach nicht so recht gelingen will.
Genau da setzt dieses Buch ein und zeigt auf, warum viele der handelsüblichen Strategien und Ratschläge nicht funktionieren, wenn man anders tickt. Und dass man nicht zu doof ist, sondern die Dinge modifizieren muss und darf. Wenn bei der Konzentration auf exakt eine Tätigkeit beispielsweise das Hirn so untertourig läuft, dass es alsbald absäuft – dann ist es okay und nicht weniger achtsam, zwei Dinge konzentriert gleichzeitig zu tun (beispielsweise Stricken und einen Podcast hören).
Hello, Fears.
Michelle Poler hatte sich ihr Leben um ihre vielen, vielen Ängste herum aufgebaut, sodass es irgendwie funktionierte – wenn auch mit extrem vielen Einschränkungen. Dann stellte ihre Professorin im Seminar allerdings eine Aufgabe: die Studenten sollten sich 100 Tage lang mit einem Thema ihrer Wahl wieder und wieder beschäftigen. Und Michelle nahm sich vor, sich ihren Ängsten zu stellen. 100 Ängste in 100 Tagen. Was als kleines Selbstexperiment begang, ging plötzlich viral. Heute inspiriert Michelle als Speakerin und Autorin weltweit Tausende von Menschen.
Das Buch ist ehrlich und mit einer ordentlichen Portion Humor geschrieben – und noch dazu wirklich toll illustriert. Jedes Kapitel schließt beispielsweise mit einer Doppelseite im Sketchnote-Stil ab, die das Wichtigste noch einmal zusammenfasst.
Großer Lesetipp!
Zwischen den Buchdeckeln
… stecke ich gerade bzw. immer noch bei:
Love – Stephen King
Ich glaube, ich habe noch nie so lange für einen King-Roman gebraucht. Am Anfang hatte ich ja so meine Schwierigkeiten, in den Lesefluss reinzukommen und mich nicht in den vielen Zeitsprüngen und dem bisweilen etwas ruckeligen Schreibstil zu verheddern. Das hat sich mittlerweile eingespielt.
Allerdings muss ich sagen, dass ich das Buch emotional tatsächlich schwierig finde und daher nicht so lange und viel am Stück lesen kann. Wie die Protagonistin nach dem Tod ihres geliebten Mannes auf ihre gemeinsamen Jahre zurückblickt und dabei nach und nach mit immer mehr verdrängten Erinnerungen konfrontiert wird, die das Bild einer glücklichen Ehe allmählich bröckeln lassen… wie sie sich an die seelischen Abgründe erinnert, die ihr Mann aus einer kaputten Kindheit mitgenommen hat und wie sie sein Leben als erfolgreicher Autor geprägt haben… das geht mir persönlich sehr nahe.
Lesestatus:
48%
Radical Candor – Kim Scott
Nennenswert weitergekommen bin ich hier leider nicht.
Lesestatus:
16%
Der stille Kampf: Der vollständige Leitfaden zur Bewältigung von ADHS bei Erwachsenen – L. William Ross-Child
Ein Buch, das mich schon auf den ersten Seiten hat seufzen lassen: hätte ich es mal im Original bestellt, sprich, auf Englisch. Die Übersetzung ist teils arg holprig und stellenweise verstehe ich beim besten Willen nicht, was ein Satz bedeuten soll bzw. ob da nicht bei der Übersetzung etwas auf der Strecke geblieben ist: „Offensichtlich reichen Brüste, Menstruation und Eyeliner nicht aus, um eine Mitschülerin zu beschimpfen; bei Frauen treten die Symptome im Allgemeinen zu Beginn der Pubertät auf.“ – Wtf? Auch manche Überschriften erschließen sich mir nicht – was bitte ist ein „Manischer Pixie-Albtraum“? Hmm.
Es hat mich ja schon etwas misstrauisch werden lassen, dass ein Buch im Titel mit dem Anspruch daherkommt, ein „vollständiger Leitfaden“ sein zu wollen und dann gerade mal um die 120 Seiten aufweist. Es kommt inhaltlich tatsächlich recht dünn daher bzw. es werden zwar viele Aspekte angesprochen, aber jeweils nur in einigen wenigen Sätzen abgehandelt. Mal schauen, ob es noch besser wird.
Lesestatus:
23%
