Bergischer Streifzug Nr. 21: unterwegs auf dem Klangpfad bei Nümbrecht

Nach der ganzen Futterei an Heiligabend nutzten der Beste und ich die gemeinsame freien Zeit, um gestern am ersten Weihnachtstag einen längeren Spaziergang einzulegen. Nala war natürlich auch mit von der Partie. 🙂

Startpunkt Schloss Homburg

Wir fahren rund 20 Minuten mit dem Auto zu unserem Ziel Schloss Homburg bei Nümbrecht. Allerdings wollen wir nicht zum Schloss selber (obwohl das dortige Musuem zur Geschichte der Region wirklich gut gemacht ist!), sondern nur zum Parkplatz: der ist nämlich der Start- und Zielpunkt des Bergischen Streifzugs 21, auch bekannt als „Klangpfad“. Verschiedene Stationen mit Infotafeln beschäftigen sich unterwegs mit dem Hörsinn von Mensch und Tier.

Schloss Homburg
Schloss Homburg

Die ersten paar hundert Meter führen uns bergan durch ein Waldstück. Wir sind froh, Wanderschuhe mit ordentlichem Profil zu tragen, denn teilweise ist es ganz schön matschig. Kein Wunder bei dem nasskalten Wetter der letzten Wochen – aber hey, es regnet heute nicht und stellenweise erhaschen wir sogar einen Blick auf ein Fitzelchen blauen Himmels!

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Nachdem wir eine Landstraße überquert haben, wandern wir entlang einer Streuobstwiese und können einen großartigen Panoramablick genießen.

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad
Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Die Beschilderung ist übrigens wirklich gut gemacht. In regelmäßigen Abständen ist an Bäumen oder Zaunpfählen eine leuchtend rote Plakette mit einer 21 angebracht.

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Infotafeln & Erlebnisstationen auf dem Klangpfad

Wir kommen an verschiedenen Tafeln vorbei, an denen wir beispielsweise etwas über das menschliche Gehör lernen oder über Vogelstimmen. Eigentlich hätte man hier sogar auf Knopfdruck die verschiedenen Vögel zwitschern lassen können, heute bleiben sie aber stumm: ein Schild weist uns darauf hin, dass die Station mit Solarenergie betrieben wird und daher im Winter nicht immer funktioniert. Macht nix, die Stimmen der meisten abgebildeten Vögel kennen wir ohnehin. 🙂

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Kurz nachdem der Weg wieder in einen Wald hinein führt, kommen wir auch schon zur nächsten Station: hier wurden verschiedene Holzstämme nebeneinander aufgehängt und man kann mit einem Pömpeldings auf sie draufklopfen – und dann staunen, wie unterschiedlich die Stämme von Eiche, Hainbuche oder Kirsche klingen! Der Beste lässt es sich natürlich nicht nehmen, ein kleines Lied zu trommeln.

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad
Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Die nächste Station gehört anscheinend nicht zum Klangpfad, sondern ist Teil von einem der zahlreichen anderen Wanderwege, die hier ebenfalls entlangführen. Es gilt, Spuren zu lesen – und anschließend etwas über die verschiedenen Tierfährten zu lernen. 🙂

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Der Aussichtsturm „Auf dem Lindchen“

Nach rund einer Dreiviertelstunde im gemütlichen Spaziertempo mitsamt Schnupperpausen für den Hund und Fotografierpausen für mich kommen wir am Höhepunkt der Runde an, im wahrsten Sinne des Wortes: einem Aussichtsturm. Klar, dass ich da hoch mag!

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad
Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Der Turm kostet keinen Eintritt und heute ist dank Weihnachtsfeiertag auch kaum etwas los. Etwas atemlos komme ich nach 154 Stufen oben auf der Aussichtsplattform an. Dort treffe ich nur einen älteren Herrn, mit dem ich mich kurz unterhalte. Zum Abschied wünscht er mir freundlich frohe Ostern und ich ihm noch einen schönen Sonntag (… wir haben Montag). Muss wohl an der Höhenluft liegen. 😀

Die Aussicht ist irre! Vor allem, da die Sonne gerade die Wolkendecke durchbricht und ein paar Felder richtiggehend aufleuchten lässt:

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad
Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Sehr hilfreich zur Orientierung finde ich die Beschilderung: welche Orte sieht man da eigentlich in dieser oder jener Himmelsrichtung und wie weit liegen sie entfernt?

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Den Kölner Dom kann ich leider nicht sehen. Vielleicht sind die Bäume mittlerweile zu hoch?

Dafür entdecke ich den Panarbora-Aussichtsturm, den ich ja im Juli besucht hatte. Und jetzt beim Bearbeiten der Bilder fällt mir auf, dass es damals ähnlich bewölkt war… irgendwann mag ich das bergische Panorama hier auch mal bei Bilderbuchwetter mit blauem Himmel fotografieren, jawohl. 😉

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad
Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Bis zum Siebengebirge und dem Rothaargebirge reicht der Blick. 

Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad
Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad
Nala und der Beste sehen aus 34 Meter Höhe ganz schön winzig aus…
Bergischer Streifzug 21 – Klangpfad

Direkt neben dem Aussichtturm befindet sich übrigens eine Gaststätte, die heute leider geschlossen hat. Schade, ein heißer Kakao wäre jetzt herrlich! Der Beste und ich sind nämlich mittlerweile recht durchgefroren. Da es außerdem demnächst dunkel wird, entscheiden wir uns, hier umzukehren.
Den kompletten Klangpfad wollen wir im Sommer nochmal laufen, denn die Landschaft ist einfach wahnsinnig schön und abwechslungsreich.

Dass wir den Rückweg von Schloss Homburg aus dann ganz souverän ohne Navi antreten („zurück finden wir schon, wir kennen jetzt ja die Strecke“), dabei exakt in die falsche Himmelsrichtung fahren und der Hund schließlich – nachdem wir irgendwann dann doch Monsieur TomTom einschalten und von selbigem über jede Menge winzige, kurvige Sträßchen geschickt werden – wenige Kilometer vor dem Ziel schwungvoll ins Auto kotzt, ist eine andere Geschichte…

9 Kommentare zu „Bergischer Streifzug Nr. 21: unterwegs auf dem Klangpfad bei Nümbrecht“

  1. Liebe Anne,

    deine Ausflugstipps mit den tollen Fotos sind immer sehr interessant zu lesen und man möchte wirklich gerne gleich losfahren und sich das selbst anschauen. Nur leider ist das alles zu weit weg für einen Tagesausflug ^^ , wenn die Anreise aus MV erfolgt.
    So einen hohen Turn haben wir nur im Rahmen des Baunwiofelpfades auf Rügen aber selbst das ist schon ein Tagesausflug für uns.
    Irgendwann kannst du bestimmt einen Reiseführer der Region veröffentlichen 😀

    Lg Lena

    1. Hallo Lena,

      jaaah, das ist für dich ja wirklich nicht ganz vor der Haustür. ^^
      Ich find’s übrigens superspannend als Rückmeldung, dass die Artikel aus dieser Kategorie auch für Nicht-NRWler interessant zu lesen sind. Manchmal frage ich mich nämlich, ob die nicht doch _zu speziell sind. Aber dann bin ich ja beruhigt. 🙂

      So ein Reiseführer wäre tatsächlich ein kleiner Traum! 🙂

      Liebe Grüße
      Anne

  2. Also auf den Turm hätte ich auch unbedingt rauf gemusst. Ich mag ja solche Aussichtstürme und könnte da immer und jeder Zeit rauf klettern. Der Mann mag das weniger, Höhenbammel und so…
    Die Unterhaltung mit dem alten Mann klingt irgendwie witzig. Oster-Sonntag. ^^
    Das am Ende Nala allerdings kotzen musste, ist weniger spaßig. Die Arme. HAt sie öfters Probleme beim Autofahren?

    Lieben Gruß, nossy

    1. Haha, ist bei uns ähnlich… der Beste hat auch dankend auf einen Aufstieg verzichtet. Wobei ich festgestellt habe, dass mir bei Höhen mulmig wird, wenn ich der Konstruktion nicht so recht über den Weg traue. Das war damals bei unserem Gerüst am Haus so, als ich für Fotos ganz nach oben geklettert bin und später dort auch den Richtkranz wieder abnehmen musste… und jetzt bei diesem Aussichtsturm ebenfalls (ich hätte das mit den Holzwürmern nicht lesen sollen 😀 ). Das hält mich zwar nicht davon ab, auf sowas hochzuklettern, aber ein bisschen nervös bin ich dann schon. 😀

      Eigentlich verträgt sie das Autofahren gut, aber halt nicht, wenn es so dermaßen kurvig ist. :/

  3. wow, was für eine Aussicht!
    Es gibt in Bonn ein paar Stellen, von wo aus man den Kölner Dom sehen kann (z.B. vom Kreuzberg). Kommt natürlich auch immer aufs Wetter an.

    Hier gibt es nur Türme, die Geld kosten. Am Dreiländereck sind der holländische und belgische Turm, beide 3 Euro, wobei der holländische schöner ist. Mit Glasplattform. ? Von dort hat man auch eine bessere Aussieht. In Valkenburg gibt es ebenfalls einen Turm, der auf einem Hügel steht (dort gibt es auch einen Sessellift. Wahrscheinlich ist der Aufstieg für die Holländer sonst zu schwer ?), der auch 3 Euro kostet. Die Aussieht von dort ist aber auch nicht schlecht.

    1. Stimmt, von da oben hat man eine gute Sicht… umgekehrt sieht man den Posttower ja auch aus weiter Ferne aufragen.

      Mit Glasplattform? Hui, das klingt spannend! Wobei ich mich entsinne, früher mit der Schule mal im Düsseldorfer Fernsehturm gewesen zu sein und da konnte man sich auf nach vorne geneigte Glasflächen legen… das war mir echt nicht geheuer. 😀

  4. Pingback: Ein Ausflug ins Auenland - ehh, nach Nümbrecht | Lieblingsalltag

  5. Ich bin aktuell für eine Recherche im Bergischen unterwegs und will morgen den Klangpfad laufen. Dank deinem Bericht bin ich schon wirklich gespannt und hoffe das ich im Anschluss auch noch die Kraft haben werde ein wenig durch den Ort zu schlendern! Einen tollen Blog mit schönen Ausflugstipps hast du hier! Ich werde sicherlich häufiger vorbeikommen!

    VG Janett

    1. Hallo Janett,

      ich hoffe du hattest eine schöne Wanderung. 🙂
      Jetzt im Frühling ist die Landschaft auch gleich nochmal eine Spur sehenswerter als im Winter.

      Liebe Grüße
      Anne

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