Nachdem ich beim #pmdd24 ein paar Bilder von einem Ausflug in meinen Lieblingswald gezeigt hatte, versprach ich euch ja, diesem Wald noch eine eigene Fotostrecke zu widmen.
Es ist ein kleiner Wald – ringsum umgeben von Feldern und Wiesen, in der Mitte durchschnitten von einer schmalen Straße. Von außen sieht er recht unscheinbar aus.
Die Doctor Who-Fans unter euch werden jetzt vermutlich grinsen, wenn ich sage: von innen wirkt der Wald viel größer als von außen.
Ich bin unglaublich gerne dort, umgeben von Bäumen und der Stille der Natur, die nicht lautlos ist, aber ruhig.
Wie schön hier zu verträumen
Joseph von Eichendorff
Die Nacht im stillen Wald,
Wenn in den dunklen Bäumen
Das alte Märchen hallt.
Joseph von Eichendorff
Siefen heißen diese engen, bewaldeten Schluchten hier, von denen das Bergische Land durchzogen und zerklüftet ist. Ein kleiner Bach durchfließt den Siefen, der Boden links und rechts davon matschig und so nass, dass man einsinkt.
Wenn es viel geregnet hat, bildet das aus den umliegenden Feldern und Wiesen drückende Wasser noch tagelang weitere Rinnsale und sogar kleine Bäche. Einer davon fließt quasi unterirdisch an den Wurzeln der Bäume entlang, nur an manchen Stellen kann man das Wasser zwischen den Wurzeln gurgeln sehen.
Wildschweine haben ihre Spuren in den Waldboden gegraben, und die Rehe, die ich fast jeden Morgen in der Dämmerung äsen sehe, ziehen sich ebenfalls gerne zwischen die Bäume zurück.
Sogar einen einfachen Unterschlupf aus aufgeschichteten Ästen gibt es in diesem Wald. Wer auch immer ihn errichtet hat – irgendwie hat er ja etwas von einer schamanischen Hütte, finde ich.
Werifesteria: to wander longingly through the forest in search of mystery.
Ein wunderbares Wort und eine noch viel wunderbarere Bedeutung, oder?
Entgegen der Beschriftung eines relativ populären Pins auf Pinterest handelt es sich bei werifesteria übrigens nicht um einen altenglischen Begriff. Vielmehr ist es eine moderne Wortschöpfung.
Aber macht es das Wort deswegen weniger schön? Und welche Sprache hat denn sonst einen Ausdruck, der dem entspricht?
Als ich den Wald von außen gesehen habe, musste ich echt grinsen, weil er mir nichtig vorkam. Aber die Bilder aus dem inneren faszinieren mich. In schwarz-weiß wirkt alles so mysteriös.
Solche Hütten aus Ästen stehen bei Mama in dem naheliegenden Wald auch… Und wir haben uns schon oft gefragt, wer sie gebaut hat.
Liebe Grüße
Ja, von außen sieht der Wald wirklich nicht besonders doll aus… die Straße, die in der Mitte hindurch führt, bin ich zwar schon oft entlanggelaufen, aber in den Wald selber abgebogen bin ich tatsächlich auch erst, als wir schon ein paar Monate lang hier wohnten. War ein Tipp vom Besten. <3
Ich vermute ja mal, dass Kinder die Hütte gebaut haben... vielleicht mit der Hilfe von einem Erwachsenen. Auf jeden Fall dürfte es einige Zeit lang gedauert haben, so viele Äste zusammenzubekommen.
Oh, das sieht toll aus – und in schwarz-weiß wirken die besonders „magisch“! 😀 <3
Lieben Dank!
Ich wollte schon länger mal wieder eine reine Schwarz-Weiß-Serie kreieren, und dabei halt die Tiefen auch gern ein bisschen verwaschen sein lassen… hier hat das super gepasst. Frühlingsfotos in s/w wirken irgendwie so… deprimierend. 😉
Ja, da hast du recht – aber hier passt das einfach perfekt! 😀
was für ein wunderschönes wort! wald ohne farben, das ist auch sehr ungewöhnlich, aber durchaus interessant, mal mit einem ganz anderen blick darauf zu schauen.
Dankefein… ja, ich fotografiere ja relativ selten in s/w und hatte mir das hier explizit vorgenommen. Ich find’s auch immer wieder bemerkenswert, wie viel anders ein Bild in Schwarz-Weiß auf einmal wirkt. Manche Motive finde ich in Farbe total nichtssagend und klicke sie in Lightroom eigentlich direkt weg – in s/w haben sie plötzlich eine ganz andere Wirkung. Und umgekehrt genauso…