Es gibt ja Gärten und Gärten. Solche, bei denen man sich denkt: okay, ein Garten. Solche mit dem „Ohhh, wunderschön!“-Effekt. Und dann gibt es noch jene Gärten, die einen einfach nur überwältigen!
Ein derartiges Juwel durfte ich heute im Rahmen einer Exkursion der VHS kennenlernen: den Hof Tüschenbonnen, benannt nach dem gleichnamigen Dörfchen, das nur einige wenige Kilometer entfernt von uns liegt.
Nach einer herzlichen Begrüßung im Innenhof der rund 200 Jahre alten Hofanlage führte uns die Gärtnerin und Hausherrin, Ute Brehm, durch den weitläufigen Garten. Und eine Führung ist hier wirklich nicht fehl am Platze – andernfalls würde man die ein oder andere Ecke des 6.000qm großen Geländes am Ende übersehen oder sich gar verlaufen.
Seit 1995 leben Ute Brehm und Michael Schröter hier und haben den Hof nach und nach renoviert und umgebaut – so wurde etwa aus dem ehemaligen Kuhstall ein Atelier. Dass dieser prächtige Garten vor zwei Jahrzehnten noch nichts als eine verwilderte Kuhweide war, mag man kaum glauben.
Unterwegs im Garten wurde die ein oder andere weniger bekannte Pflanze erläutert, und auch Fragen zum Düngen, Überwintern und Vermehren wurden gerne beantwortet.
Für Tabeas Rostparade sind die vielen Skulpturen verschiedener Künstler und die ganzen liebevollen Details auf jeden Fall prädestiniert. 🙂
Der Grillplatz mit angegliederter Sitzecke bietet nicht nur einen wunderschönen Ausblick in den Garten, sondern ist auch selber ein Schmuckstück: wer würde es sich hier nicht gerne gemütlich machen, um einen lauen Sommerabend zu genießen?
Ein kleiner Teich mit Seerosen… den hätte ich ja auch gerne!
Der Waldgarten
„Jetzt geht’s in den Urwald!“ – das war nicht zu viel versprochen: ein schmaler Pfad führt vom Garten in den angrenzenden Wald, bergab zum Tal eines winzigen Bachs, der ganz in der Nähe entspringt. Tatsächlich lassen riesige Farnwedel, immens große tellerförmige Blätter und nicht zuletzt ein überdimensioniertes Spinnennetz aus Seilen eine Atmosphäre wie im Dschungel aufkommen.
Hier wird nur behutsam in die Natur eingegriffen, es darf wild zugehen.
Einige Farne waren gerade dabei, sich zu entrollen:
Der Gemüsegarten
Ein Gemüsegarten darf natürlich auch nicht fehlen. Nachdem ich seit diesem Jahr ja nun auch selber verschiedene Gemüsesorten anbaue, habe ich mich hier natürlich besonders neugierig umgeschaut.
Von Bewohnern und Gästen
Neugierige Besucher sind auf Hof Tüschenbonnen regelmäßig zu Gast: nicht nur, um bei verschiedenen Führungen den Garten zu bewundern; drei Appartements bieten darüber hinaus Gelegenheit zum Urlaub im Grünen.
Eher ungebetene Besucher sind hingegen die Rehe, die sich aus dem Wald in den Garten stehlen und sich an den Pflanzen genüsslich tun. Die werden nun nachts mit einem Radio beschallt, um sanft, aber bestimmt in ihre Schranken gewiesen zu werden. 😉
Im Hof selber begrüßt der Dackel Anton schwanzwedelnd jeden Besucher… vor lauter Streicheleinheiten habe ich den Herrn gar nicht portraitiert, herrje.
Im Garten stromerte dann Kater Charlie herum, ehe er sich zu einem Sonnenbad auf einer der überall im Garten verteilten Sitzgelegenheiten entschloss.
Hinter dem Gemüsegarten beäugt ein knappes Dutzend Hühner neugierig die Besucherschar:
„Bergische Kaffeetafel“ mal anders
Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ließen wir den Besuch dann gemütlich im Hof ausklingen. Sozusagen eine andere Version der Bergischen Kaffeetafel, die traditionell mit Schwarzbrot und Wurst daherkommt. 😉
Hostas fand ich bislang ja eher langweilig – in Staudenbeeten sind sie nicht so mein Fall. Aber in Töpfen? Ich hätte nicht gedacht, dass sie auch dort wachsen… und wie toll ein Arrangement aus verschiedenen Hosta-Sorten und Heucheras in unterschiedlich großen Töpfen aussehen kann! Das nehme ich mir auf jeden Fall mal als Inspiration für den Bereich an der Haustür mit, da herrscht den größten Teil des Tages über Schatten.
Am Ende konnte ich nicht widerstehen, noch zwei Samentütchen zu kaufen – mit Roter Melde für den Gemüsegarten hatte ich eh schon länger geliebäugelt und doch, ja, da zwischen den Kartoffeln ist doch tatsächlich noch Platz… 😉
Und dann gibt es da noch so eine Pflanze, die früher im Garten meines Elternhauses stand und deren „Taler“ ich als Kind immer wahnsinnig faszinierend fand… bloß wusste ich ihren Namen nicht. Den habe ich heute erfahren, als ich mich just vor ebenjener Pflanze wiederfand, und dann durfte natürlich auch gleich ein Tütchen Saatgut mit nach Hause: Silberblatt. 🙂
Du bist neugierig geworden auf diesen unglaublich tollen Garten? – Das nächste Mal kann Hof Tüschenbonnen am 17./18. Juni sowie am 23./24. September 2017 im Rahmen der Bergischen Gartentour besichtigt werden. Ich werde mir diese Gelegenheit auf jeden Fall nicht entgehen lassen 🙂
Wow, so einen großen Garten hätte ich nur zu gern… Aber ich teile mir ja in der Mietswohnung schon einen recht kleinen noch mit den beiden anderen Mietern. Deswegen kann ich da auch höchstens Kübel aufstellen…
Und ein eigener Wald mit Bach… Das ist doch Neid pur bei mir, muss ich zugeben 😉
Wobei mir Hühner in Garten wohl noch wichtiger sind, denn das kenne ich von klein auf so und esse auch sonst keine Eier mehr. Aktuell muss Mama mich also regelmäßig mit welchen von ihren Hühnern versorgen 🙂
Die Rostparade ist allerdings gar nicht von mir auch wenn ich oft teilnehme. Frau Tonari hat sie ins Leben gerufen.
Liebe Grüße
Na immerhin… in meiner ersten Wohnung hatte ich gar keinen Garten und danach auch erstmal nur einen sehr kleinen Balkon… das wird bei dir auch noch. 🙂
Eigene Hühner – ja, das ist so ein Traum von mir. Der Beste hat da allerdings deutlich etwas dagegen und alleine versorgen könnte ich sie derzeit eben auch nicht, weil ich im Winter erst lange nach Einbruch der Dunkelheit zu Hause bin und jemand dafür sorgen müsste, dass die Hühner sicher im Stall sind. Wir wohnen ja direkt an Feld und Wald, da freut sich sonst der Fuchs über ein Abendessen…
Liebe Grüße