Eigentlich war ich immer eine Leseratte.
Schon als Kind schleppte ich Woche für Woche einen riesigen Stapel an Büchern aus der Bücherei und verschlang alles, was mir in die Finger kam.
Ich las beim Frühstück, ich las auf dem Klo 😀 , ich las zwischendurch tagsüber und natürlich vorm Einschlafen im Bett.
Später wurde ich selektiver, hatte aber trotzdem immer mindestens ein oder zwei Bücher am Start. Während des Studiums und der ersten paar Jahren im Arbeitsleben pendelte ich relativ lange Strecken mit der Bahn und nutzte auch diese Zeit zum Lesen. So kam ich auf mindestens ein dickes Buch pro Woche.
Egal ob Roman oder Fachbuch, egal ob auf Englisch oder Deutsch.
Tja… und dann?
Kein Pendeln mehr – und kaum noch Lesen
Rückblickend fing es an mit Corona und meinem Wechsel ins Home Office. Auch nach der Pandemie arbeite ich zu 100% remote und liebe es – ich mag die zeitliche Flexibilität, auch später abends noch in Meetings mit meinen Kollegen in den USA springen zu können, ohne dann noch mindestens anderthalb Stunden Fahrtzeit für den Heimweg dranhängen zu müssen. Diese elende Pendelei vermisse ich null und ehrlich gesagt frage ich mich, ob ich für diese drei bis vier Stunden täglich Autofahren / Pendler-Parkplatz suchen / am Bahnhof warten / Bahn fahren / vom Bahnhof aus zum Büro laufen mittlerweile überhaupt noch die Kraft hätte, nicht nur der MS wegen.
Aber was seitdem tatsächlich auf der Strecke geblieben ist, das ist das Lesen. So wenig wie in den vergangenen drei Jahren habe ich noch nie in meinem Leben gelesen. So eine Leseflaute ist also wirklich total untypisch für mich und das Lesen fehlt mir!
Es fällt mir schwer, mich zwischendurch mal hinzusetzen und „einfach nur zu lesen“. Abends kippe ich meistens fix und fertig ins Bett und schaffe dann auch nur noch allenfalls einige wenige Seiten. Dadurch ziehen sich die einzelnen Bücher hin wie Kaugummi und es fühlt sich unendlich zäh an, ein Buch denn irgendwann auch endlich mal zu Ende zu lesen. 😒
Wenn es hochkommt, habe ich in den letzten zwölf Monaten vielleicht gerade mal so zehn Bücher geschafft. Möp.
Das war tatsächlich deutlich einfacher, während ich noch viel im Zug saß oder am Bahnhof stand. Da hatte ich sonst nichts zu tun und las einfach automatisch.
Bücherzeit voraus!
Soviel also zur Analyse, warum ich weniger lese.
Worum es mir aber eigentlich geht: ich will das ändern! Ich will endlich wieder mehr lesen!
Deswegen habe ich mir vorgenommen, mir ab sofort explizit Zeit zum Lesen zu nehmen.
Selbst wenn es erstmal nur zehn Minuten sind, die ich mich in meiner Mittagspause mit einem Buch aufs Sofa verziehe, anstatt mein Hausputz-Trimm-dich-Programm durchzuziehen und drölfzighundert To Dos abzuarbeiten: besser als nichts. Kleine Schritte und so. Und ganz nebenbei verdient die Mittagspause dann vermutlich auch endlich mal wieder ihren Namen. 😉
Bloggen übers Lesen
Weil ich mich kenne und weiß, dass es mich motiviert und bei der Stange bleiben lässt, wenn ich über etwas blogge, werde ich über das, was ich so lese, auch hier berichten.
Ich weiß nicht, ob ich jedes einzelne Buch im Rahmen einer Rezension vorstellen werde. Da will ich mir jetzt gar nicht selber die Pistole auf die Brust setzen und mich zu etwas zwingen, was dann am Ende in Stress endet und den eigentlichen Sinn der ganzen Sache verfehlt.
Aber zumindest möchte ich einmal im Monat festhalten, welche Bücher ich gelesen habe, wie viel ich vorangekommen bin bzw. wie viele Seiten ich geschafft habe und natürlich, ob mir ein Buch gefallen hat und ob ich es dir weiterempfehlen kann oder nicht.
Und wenn ich in einem Monat mal kein Buch ausgelesen haben sollte – so what. Dann ist das so und ich teile zumindest, wie weit ich gekommen bin.
Super spannend finde ich in diesem Zusammenhang übrigens Aleshanees Beitrag LeserStimmen ~ Beeinflusst das Bloggen euer Leseverhalten? auf Weltenwanderer: sie fragt sich, ob sie als Buchbloggerin hauptsächlich zu dünneren Bücher greift anstelle dicker Wälzer, einfach um pro Monat mehr Rezensionen zu schaffen?
Lieblingsalltag auf LovelyBooks
Ich habe mir einen Account auf der Bücherplattform LovelyBooks erstellt – du findest mich unter Lieblingsalltag. 🙂
Ich bin mir gerade noch nicht sicher, ob ich die Zeit & Muße finde, mich da viel am Community-Leben zu beteiligen. Eigentlich ist das schon ganz cool gemacht mit Leserunden, Buchvorstellungen und so weiter.
Fürs Erste werde ich aber zumindest mal die Funktion nutzen, meine Bücher aufzulisten und dabei dann anzugeben, ob ich sie schon gelesen habe, ob sie noch auf meinem berühmt-berüchtigten SUB warten, dem Stapel ungelesener Bücher, oder ob ich sie aktuell lese und bei welcher Seitenzahl ich da bin. 🙂
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