Der erste Monatsrückblick auf der neuen Domain! 🙂
Grundsätzlich mag ich diesen allmonatlichen Rückblick beibehalten, habe aber auch ein paar Ideen für Veränderungen:
die Verlinkungen zu den Blogartikeln auf meinen anderen Projekten, die in diesem Monat entstanden sind, werden künftig ein eigenes Format bekommen. In diesem Rahmen werde ich dann nicht nur meine eigenen Beiträge teilen, sondern auch auf Lesenswertes aus der restlichen Blogosphäre weiterempfehlen. 🙂
Okay – was hat der Juli so mit sich gebracht außer dem Launch vom Lieblingsalltag?
Unser neues Familienmitglied auf vier Pfoten: Bonnie!
Dem 15. Juli hatten wir schon eine Weile entgegengefiebert: an diesem Tag sollte unser neues Hundemädchen mit dem Tierschutztransporter aus Rumänien ankommen!
Wir hatten natürlich schon alles vorbereitet – viel Ausstattung hatte ich ja noch von meiner vorherigen Hündin, aber wir hatten dann doch noch eine ganze Reihe Kram besorgt. Unter anderem ein Sicherheitsgeschirr mitsamt GPS-Tracker, sowas ist bei Straßenhunden aus dem Tierschutz definitiv sinnvoll und von der Tierschutzorganisation auch vorgeschrieben.
Tja – und einen Tag vorher erhielt ich einen Anruf: der Chip könne nicht ausgelesen werden, und ohne den darf der Hund nicht reisen. Glücklicherweise fährt der Tierschutztransporter jede Woche, sodass wir uns nur noch ein paar Tage länger gedulden mussten.
Seit dem 22. Juli, dem Samstag vor anderthalb Wochen, wirbelt die kleine Bonnie also durch unser Leben und hält uns mit ihren 10 Monaten auf Trab. Sie ist jetzt schon nicht mehr wegzudenken aus der Familie. 😍
Ausführlicher habe ich über Bonnies Ankunft drüben im Wuffblog geschrieben und dort gibt es in den nächsten Tagen auch nochmal ein Update. Denn so zuckersüß die Maus ist, sie bringt auch durchaus so einige Herausforderungen mit sich. Aber an denen wächst man ja bekanntlich. 🙂
Meine Orthese ist fertig!
Anfang Juli war es endlich soweit: ich hatte den Termin im Sanitätshaus, um meine Orthese anzuprobieren! Meeeega. 🥰
Im Knöchel befindet sich ein Gelenk, was mit entsprechendem Werkzeug lockerer oder fester gestellt werden kann. Da haben wir bei diesem Termin geschaut, wie wir mein Bein am besten stabil bekommen.
Die Orthese hat eine Metallsohle, die gleich noch etwas beigearbeitet und schmaler gemacht wurde, damit ich damit in normale Schuhe komme.
Am Unterschenkel wird die Orthese mit einem Klettverschluss befestigt, der wurde von der Position und der Breite her auch nochmal justiert.
Ich fand es so irre, wie viel stabiler und gerader ich damit direkt lief. Ich wollte sie nach dem Probetragen am liebsten gar nicht mehr ausziehen. 😀
Knapp zwei Wochen musste ich noch warten, dann durfte ich die Orthese abholen.
Mein Gangbild ist damit direkt deutlich besser – ich muss mich zwar bewusst darauf konzentrieren, aber das wird. Ich trainiere fleißig. 🙂
Und womit ich gar nicht gerechnet hätte: dass nicht nur das Laufen schmerzfreier wird, sondern dass ich schon nach so kurzer Zeit mit der Orthese auch viel, viel besser stehen kann. Bislang haben ja ein paar Minuten an der Supermarktkasse ausgereicht, um meinen Rücken und mein Bein auszuknocken. Das ist deutlich besser geworden!
Dank der Orthese habe ich dann auch etwas unternommen, was ich mir schon lange nicht mehr zugetraut hatte: einen Museumsbesuch! Auch wenn das anstrengend war, habe ich es trotzdem mit deutlich weniger Schmerzen und Instabilität geschafft. Ätsch, liebe Multiple Sklerose. 😎
Eine Woche Urlaub
Eigentlich war geplant, dass ich in der ersten Woche mit Bonnie Urlaub habe. Es konnte ja keiner damit rechnen, dass sie erst eine Woche später ankommt. Den Urlaub so kurzfristig zu verschieben, hätte aber nicht funktioniert.
Also haben wir das Beste daraus gemacht: nochmal eine Woche wirklich Ruhe und Pause!
Meine Freundin hatte insgesamt zwei Wochen Urlaub, sodass wir auch ein paar Ausflüge zusammen unternehmen konnten.
Wir waren im Römisch-Germanischen Museum in Köln und haben anschließend ein Eis gegessen…
… wir haben uns im Sauerland die Attahöhle und den Biggesee angeschaut..
… haben neue schöne Fleckchen hier in der Umgebung entdeckt, wie etwa hinter Hennef…
… und wir waren im Ahrtal. Das war schon heftig. Ich kannte Ahrweiler und die Umgebung von vor der Flut. Zwei Jahre später laufen die Aufbauarbeiten immer noch auf Hochtouren, sind behelfsmäßige Brücken vom Technischen Hilfswerk aufgebaut.
An so vielen Häusern sieht man noch, wie heftig hoch das Wasser stand. Einige der völlig zerstörten Häuser sind mit bunten Graffiti verziert, die Hoffnung machen sollen – auf Instagram kannst du der Künstlerin Rebecca Arnoldy-Heimansfeld @rifka_rah folgen, die in der Flut selber ihr Zuhause verloren hat.
Von oben in den Weinbergen aus sieht alles so idyllisch aus…
Das Pferdle
… darf an dieser Stelle natürlich auch nicht fehlen.
Viel gibt es diesmal aber tatsächlich nicht zu berichten – aber dieses Foto, was es schon auf Instagram geschafft hat, mag ich hier auch nochmal zeigen. 🥰
Plötzlich Herbst?!
Verabschiedet hat sich der Juli dann wirklich ungemütlich: von jetzt auf gleich wurde es kühl und verregnet. Im Stall bin ich ein paar Mal klatschnass geworden, wir haben die Pferde von den Wiesen geholt und aufgestallt, ehe alles in Matsch versinkt und die Weiden kaputtgehen.
Die drückende Hitze der letzten Wochen ist einem Frösteln gewichen und gefühlt sind wir auf einmal schon im Herbst angekommen. Schade… ich hatte gar keine Zeit, mich vom Sommer zu verabschieden. Ob er dieses Jahr nochmal wiederkommt?
Moin Anne,
was für ein schöner und Lebensbejahender Beitrag! 🙂
Durch dich habe ich grade ein neues Wort gelernt: Orthese. Heißt das wirklich so oder ist das deine eigene Wortschöpfung?
Wie toll mit Bonnie. Glückwunsch zum neuen Familienmitglied. Mit uns leben unsere beiden Katzen Aronia und Minou, ebenfalls beides Katzen aus der Nothilfe. Sie begleiten uns nun schon an die 10 Jahre und ich möchte keine Minute missen – auch wenn es manchmal wirklich anstrengend ist, denn die beiden wissen inzwischen sehr genau was sie wollen – und vor allen Dingen wie sie es bekommen … 😀
Und zum Sommer: Diese und nächste Woche noch durchhalten. Am nächsten Wochenende (um den 13.) soll angeblich eine erneute Hitzewelle kommen und uns um die 28°C bescheren. 😉
Liebe Grüße aus OHZ
Rosi
Hallo Rosi,
ja, das Ding heißt wirklich so. 😉
Orthesen sind eine Art Schiene, die den Bewegungsapparat unterstützen, die gibt es für alle möglichen Körperteile. Ich habe bspw. noch eine für den unteren Rücken und eine für die Hand, da mir nachts oft die Finger verkrampfen.
Wie schön, dass ihr auch Tieren aus dem Tierschutz ein Zuhause gebt. 🙂 Da sind einfach so viele Vierbeiner, die auf eine zweite Chance warten… mein vorheriger Hund kam ebenfalls aus dem Tierheim und mein Pferd kommt auch aus dem Tierschutz.
Dann bin ich mal gespannt auf den Sommer 2.0… 😀
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne, auf Judiths Seite sprang mich der Name deines Blogs geradezu an: Lieblingsalltag. Das ist so großartig, weil ich so viele Menschen kenne, die ihren Alltag so gar nicht mögen und dem stellst du diese Leichtigkeit entgegen. Da fällt mir ein, wie ich vor Jahren, sehr gestresst, mehrfach eine Treppe hoch und heruntergerannt bin, weil ich jedes Mal etwas vergessen hatte. Beim dritten Mal schoss mir der Satz durch den Kopf „heute ist nicht mein Tag“. Kaum gedacht meldete sich eine andere Stimme und meckerte mich an: „Und wessen Tag ist es dann?“ Ich musste so über mich lachen, dass die Anspannung von mir abfiel und ich den Tag als meinen Tag angenommen habe. Das ist mir wieder eingefallen, als ich „Lieblingsalltag“ gelesen habe.
Du scheinst ja echt breit aufgestellt mit 2 Blogs, aber erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Bonny und zur echten Einhorn-Orthese. Damit hast du mich glatt auf noch eine Idee gebracht. Eines meiner WG-Kinder trägt auch eine Orthese und er trägt sie nicht gern. Ich werde ihm ein paar Aufkleber von Paw-Patrol besorgen, dafür schwärmt er gerade und wäre auch gern einer dieser Hunde. Das ist zwar kein Einhorn, aber vielleicht hilft es ihm.
Ich finde es jedenfalls bemerkenswert, wie du mit MS umgehst und dass deine Einhorn-Orthese dir zu mehr Standfestigkeit verhilft und dir mehr Freiheit ermöglicht wie einen Museumsbesuch.
Und was mir an deinem Rückblick auch noch gefällt, sind die Fotos im Postkartenstil. Liebe Grüße Sylvia
Hallo Sylvia,
dankeschön für deine lieben Worte!
So einen ähnlichen Gedankengang wie du bei der Treppe hatte ich auch, als ich über den Namen für dieses Blogprojekt nachgedacht habe. Sachen passieren einfach und das Leben bringt manchmal doofe Sachen mit sich – ist so. Daran kann man nichts ändern. Aber was wir beeinflussen können, ist zu entscheiden wie wir damit umgehen. Und den ganz normalen Alltag mehr wertzuschätzen, ist ein Teil davon, ein Gegengewicht zu schaffen zu blöden Dingen.
Versuch das mal mit den Aufklebern, ja… ich habe bei mir behelfsmäßig Tesafilm drübergeklebt, damit der etwas länger hält. Haben Kinder heutzutage noch diese selbstklebende Folie, mit der man Schulbücher einbindet? Mit der müsste das besser gehen. 😀
Ich merke mit der Orhtese einfach, dass sie mir hilft… aber ich muss auch zugeben, dass manches umständlicher ist. Treppensteigen und Berghochlaufen beispielsweise ist damit schwierig, weil ich den Fuß halt nicht abrollen kann und generell im Bein steifer bin. Dafür laufe ich bergab wieder wie eine Eins (da knickt mir ohne Orthese oft das Bein weg). Vielleicht hilft das deinem WG-Kind ja auch – zu gucken, was er damit alles besser hinbekommt?
Tatsächlich sind es sogar 7 Blogs. 😀 Die findest du übrigens alle unten im Fußbereich der Seite verlinkt.
Liebe Grüße
Anne
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