Seit einiger Zeit kaufen wir keinen Sprudel mehr, sondern sprudeln unser Leitungswasser selber mit einem Sodastream auf. Schließlich beziehen wir ja wunderbarstes, leckeres Leitungswasser aus der Wahnbachtalsperre, die nur einen Katzensprung entfernt liegt.
Dafür haben wir uns mehrere Glasflaschen zugelegt. Etwas nervig war, dass sie nach dem Spülen echt lange zum Trocknen brauchen und ewig auf der Arbeitsplatte herumstanden.
Da hat sich der Beste ein DIY-Projekt ausgedacht: einen Flaschenhalter für die Sodastream-Flaschen, in dem sie kopfüber viel schneller trocknen können! 🙂
Den Prototypen des Flaschenhalters zimmerte der Beste neulich alleine zusammen. Da das Modell noch ein paar Schwächen hatte, war eine zweite Version geplant. Und da ich im Rahmen von #12xkreativ ja eh neue Techniken ausprobieren möchte, bot sich das Arbeiten mit Holz natürlich an!
Wie wir unseren Flaschenhalter gebaut haben, erfährst du hier in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nachbasteln. Natürlich kannst du das Konstrukt auch für alle möglichen anderen Flaschen verwenden.
Yay, Upcycling!
Die benötigten Holzbrettchen haben wir nicht neu gekauft, sondern Reste verwendet: von unserem DVD-Regal hatten wir noch jede Menge Einlegeböden übrig. Das Regal kann man nämlich sowohl für CDs, als auch für DVDs verwenden, und in letzterem Falle braucht man halt weniger Böden. Zum Wegwerfen war uns das Holz zu schade. Wenn du solche Brettchen nicht gerade herumzuliegen hast, bekommst du das nötige Holz aber auch für kleines Geld im Baumarkt.
- 4 Holzbrettchen (unsere haben die Maße 31,5cm x 13cm)
- 16 Schrauben (wir haben 20mm lange genommen, weil wir keine längeren mit kleinen Köpfen hatten – je kleiner die Köpfe, desto geringer die Gefahr, dass das Holz ausbricht. Sie hätten aber ruhig länger sein dürfen.)
- Akkuschrauber / -bohrer
- Stichsäge
- Lochbohrer
- zwei Schraubzwingen
- Schmirgelpapier (grob und fein)
- Lineal
- Edding (Bleistiftmarkierungen sah man auf unseren Brettchen nicht)
Die Oberseite: das Brett mit den Löchern
Als erstes wollen wir die drei Löcher aussägen, in die die Flaschen später gesteckt werden.
Dazu markiere ich mit Hilfe von Lineal und Edding die jeweiligen Mittelpunkte der Kreise. Ein Loch soll mittig platziert werden, die anderen beiden mit 2cm Abstand vom äußeren Rand.
Mit zwei Schraubzwingen wird das Brett anschließend an der Werkbank fixiert.
Jetzt kann gesägt werden! Wir haben einen Aufsatz mit 4,5cm Durchmesser gewählt – das passt gut für die Sodastream-Flaschen.
Der Bohrer wird auf dem eben markierten Eddingpunkt angesetzt. Es dauert nicht lange, bis sich die Säge ins Holz frisst und das Loch aussägt. Vorischt, die Säge wird heiß! Wenn’s anfängt zu qualmen, lieber eine kurze Pause machen und das Metall abkühlen lassen, ehe sich noch die Sägespäne entzünden. :o) (Ja, ich bin ein Schisser bei sowas. 😀 )
So wird mit allen drei Löchern verfahren.
Auf der Unterseite ist die Beschichtung unschön ausgerissen – das macht aber nichts, die sieht man ja später nicht. Mit grobem Schmirgelpapier schleife ich das glatt, mit feinem Schmirgelpapier bearbeite ich vorsichtig die Innenkante der Löcher.
Dieses Brett ist schon mal fertig!
Die Seitenteile
Als nächstes werden die Seitenteile angeschraubt. Dazu messe ich die gewünschte Position der Schrauben ab und markiere sie wieder mit einem kleinen Punkt.
Die Seitenteile sollen an den langen Kanten des Lochbrettchens mit je 5 Schrauben befestigt werden. Damit die Schrauben das Lochbrettchen genau in der Mitte treffen, messe ich dessen Dicke (1,2cm) – die Schrauben müssen also 6mm vom oberen Rand entfernt gesetzt werden. Das ist nicht gerade viel Platz und ich bin froh, dass der Beste Schrauben mit einem recht kleinen Kopf besitzt. Schrauben mit einem größeren Kopf würden das Holz leicht ausbrechen lassen.
Aus Gründen der Symmetrie platziere ich die äußeren beiden Schrauben ebenfalls 6mm vom Rand entfernt, eine Schraube kommt genau in der Mitte und die anderen beiden eben in der Mitte der verbliebenen Strecke.
Das Zusammenschrauben gestaltet sich ein bisschen fuppelig – hier ist es extrem hilfreich, dass der Beste die Brettchen in Position bringt und hält. Und Achtung, zu diesem Zeitpunkt ist das Konstrukt noch verdammt empfindlich. Was ich merke, als eine widerspenstige Schraube nicht packen will, ich mit dem Akkuschrauber abrutsche und mit der Hand ganz sachte (’sch schwör!) das eben mühselig angeschraubte Seitenteil berühre… ratsch, ab. Nochmal neu. *_*
So weit, so gut:
Zusätzliche Stabilität
Um das Ganze zu stabilisieren, bringen wir als nächstes auch an den kurzen Seiten noch Holzstücke an. Diese werden allerdings nicht bis auf den Boden reichen, damit man den Flaschenhalter gut anheben kann und damit auch die Luft darunter zirkulieren kann. 6cm reichen uns.
Die Schneidlinien werden angezeichnet und das Brettchen wieder mit Schraubzwingen an der Werkbank fixiert. Dann kommt die Stichsäge zum Einsatz.
Mit je drei Schrauben werden diese kleinen Holzteile fixiert:
Und schon sind wir fertig:
Entweder alle sind Karneval feiern, oder es interessiert diesmal keinen? Minus-Rekord bei den Kommentaren, dabei hast du das so schön gemacht ??
Wer weiß? :o)
Sehr schöne Idee. Ich hätte ja spontan Angst das die Deckel dann beine Kriegen und würde für diese ebenfalls Löcher sägen. So bleibt alles schön zusammen
Danke – mh, das ist auch eine gute Idee!
Hallo Anne,
ich bin über das Thema Hausbau auf euren Blog gekommen und war als Schreiner sofort begeistert, als ich den selbstgebauten Flaschenhalter in deinem DIY Tutorial entdeckt habe. Die Fotos zeigen, ihr habt an Material und Werkzeug, alles was das (Schreiner-)Herz höher schlagen lässt. Bosch Werkzeuge ohne Sponsoring, na dann würde ich mal empfehlen den Hersteller anzuschreiben und auf dieses Tutorial mitsamt Bildern zu verweisen 😉 Aber Spaß bei Seite, die Idee gefällt mir richtig gut, wenn auch mit sehr einfachen Furnierholz-Pressplatten umgesetzt, für den Zweck völlig ausreichend.
Freundliche Grüße und weiterhin gutes Gelingen, Udo
Hallo Udo,
oh, so ein Lob vom Profi ehrt uns. 🙂
Ja, die Dinger waren halt übrig und konnten so wenigstens sinnvoll Verwendung finden. 😉
Viele Grüße
Anne
Oh den artikel sehe ich jetzt erst, der wurde mir über Facebook gar nicht gezeigt :O
Die Idee ist echt mega klasse! So wollten wir das auch machen, aber erst Mal kaufen wir uns den SodaStream mit Glasflaschen, den die Plastik sind nun bei uns alle Abgelaufen und Joar, schön ist anders.
Jaaah, ich teile nicht mehr alles auf facebook… wenn ich mir meine Statistiken so ansehe, kommt darüber eh kaum Traffic, da spare ich mir die Arbeit meistens. 😀
Ja, wir hatten in der Firma früher Plastikflaschen, und die sind nie richtig sauber geworden… das war nach einer Weile sehr unschön. Daher haben wir hier direkt zu Glas gegriffen – wir müssen die Flaschen ja nicht wer weiß wie weit durch die Gegend schleppen.
Ich bin begeistert, hatte entlich mal das ganze Material im Haus. Hat alles gut geklappt.
Danke dafür LG von Jürgen
Hallo Jürgen,
freut mich, dass ich dir damit weiterhelfen konnte! 🙂
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