Die ersten 2 Wochen mit Bonnie

Die ersten zwei Wochen mit Bonnie

Jetzt sind es schon zwei Wochen, dass unsere Bonnie bei uns ist! đŸ„°
Zeit fĂŒr einen kleinen RĂŒckblick: wie hat die Maus sich eingelebt?

Wie wir Bonnie vom Tierschutztransporter abgeholt und die ersten 24 Stunden miteinander verbracht haben, kannst du im Artikel Unsere Bonnie ist da! nachlesen.

Wie ging es seitdem weiter?

Das Hundekind lebt sich ein

In den ersten Tagen war Bonnie noch sehr scheu. Sobald ihr eine Situation nicht ganz geheuer war, lautete die Devise: RĂŒckzug! Bevorzugt rĂŒckwĂ€rts unter den Wohnzimmertisch.

Nach ungefÀhr einer Woche Ànderte sich das und sie taute allmÀhlich auf.

Spielzeuge wurden auf einmal interessant: am liebsten spielt Bonnie mit ihrem großen Kaustrick, den sie je nach Stimmung ĂŒbermĂŒtig durch die Gegend schleudert oder hingebungsvoll und ganz vorsichtig benagt.
Den mit Leckerlies gefĂŒllten Ball, den sie herumkugeln muss, findet sie auch toll und hat das Prinzip relativ schnell begriffen (auch wenn sie immer mal wieder versucht, ihre Nase durch die kleine Öffnung zu quetschen 😀 ).
Schließlich sahnte sie auch einen ausrangierten PlĂŒschdrachen ab, dem sie alsbald wortwörtlich ein Ohr abkaute:

Bonnie mit ihrem PlĂŒschi im August 2023

Netter Nebeneffekt: Bonnie erzieht alle Mitbewohner unserer WG zur Ordnung, weil sie gnadenlos rĂ€ubert. Wir haben TrĂ€nen gelacht, als sie eines Abends triumphierend mit einem SchlĂŒpper in der Schnauze ins Wohnzimmer galoppierte. 😂

Bonnie und der Garten

In den ersten paar Tagen durfte Bonnie nur an der Schleppleine in den Garten.

Als klar war, dass sie nicht auf Teufel komm raus versucht auszubĂŒxen, tauschten wir die lange Leine aus gegen eine auf etwa einen Meter abgeschnittene alte Leine: damit kann sie nirgendwo hĂ€ngenbleiben, wir konnten sie im Zweifelsfall aber immer noch aus etwas Entfernung festhalten.

Damit tobte Bonnie dann auch endlich so durch den Garten, wie es sich fĂŒr einen jungen Hund gehört… an der Leine ist sie doch eher vorsichtig.

Bonnie tobt im Garten

Mittlerweile trÀgt sie im Garten nur noch ihr Geschirr mitsamt GPS-Tracker, aber ohne Leine.

Katzenliebe

Mit Bonnie und unserem Kater funktioniert das Zusammenleben solala. Die beiden haben aneinander geschnuppert, großes Interesse an dem neuen Vierbeiner zeigt der Kater allerdings nicht. Anfangs versuchte Bonnie, mit dem Kater auf ihre Weise zu spielen – sprich, ihm hinterherzulaufen, sobald er etwas zĂŒgiger von A nach B trabte. Das wiederum fand der Kater blöde und mittlerweile leben sie eher aneinander vorbei.

Was allerdings herzallerliebst ist: bei uns im Garten lungert seit einigen Wochen eine streunende Katze herum, die anscheinend niemand vermisst. Alle Aufrufe auf Facebook & Co. blieben ergebnislos.
Die Katze ist so scheu, dass wir sie bislang kaum streicheln konnten, geschweige denn zwecks potentieller Chipsuche zum Tierarzt bringen. Und diese Katze liebt Hunde! Wir haben sie ĂŒbrigens Kimmie genannt, weil wir uns anfangs nicht sicher waren, ob es sich um eine Katze oder einen Kater handelt und „Kim“ ein geschlechtsneutraler Name ist. 😀

Schon mit meiner alten HĂŒndin Nala kuschelte Kimmie, und jetzt mit Bonnie ist es genauso. Die beiden schmusen miteinander und gehen zusammen spazieren.
Morgens frĂŒh gleich nach dem Aufstehen muss Bonnie erstmal auf die Terrasse und eine Runde mit dem KatzenmĂ€dchen kuscheln. đŸ„°

Bonnie und die Katze

Da Kimmie auch uns Menschen gegenĂŒber zutraulicher wird, können wir sie also hoffentlich bald zum Tierarzt bringen und durchchecken lassen, nicht zuletzt in Sachen Kastration.

Spazierengehen

À propos Spazierengehen: das war anfangs ein Riesenthema.

Die ersten drei Tage lang gingen wir mit Bonnie nur in den Garten, damit sie sich erst einmal in ihr neues Zuhause eingewöhnen kann. Dann wollten wir aber natĂŒrlich auch mit dem Spazierengehen anfangen. Pustekuchen! Sobald wir die Hausecke erreichten, wurde Bonnie super unsicher und sprang rĂŒckwĂ€rts ins Blumenbeet.

In solchen Situationen macht sich das Sicherheitsgeschirr bezahlt: auch wenn es keine 100%ige Garantie ist, kann sie sich daraus zumindest nicht ganz so schnell rauswinden wie aus einem Halsband.

Da alles ab der Hausecke anscheinend gruselig war, griffen wir zu Trick 17: Futter! FĂŒr Leckerchen war Bonnie hier zu nervös, aber eine große SchĂŒssel Nassfutter ist halt nochmal eine ganz andere Hausnummer. 😎

Trotzdem blieb es erstmal ein Ding der Unmöglichkeit, spazieren zu gehen. Wir machten Bonnie da aber auch keinen Druck – erzwingen bringt bei so etwas nichts. Schließlich soll das Hundekind ja vertrauensvoll die Welt erkunden und nicht voller Angst und Stress.

Einige Tage spĂ€ter war es aber schließlich soweit: ich schnappte mir Bonnie kurzerhand, wĂ€hrend die Katze gerade auf der Terrasse herumtollte. Und siehe da: kaum dass ich mit Bonnie durchs Gartentörchen marschierte, trabte die Katze mit – und mit so einem Bodyguard an ihrer Seite fand Bonnie das Spazierengehen auf einmal auch gar nicht mehr unheimlich. Wir konnten problemlos ein StĂŒck laufen und seitdem klappt das auch ganz entspannt, wenn die Katze mal nicht mitkommt. 🙂

Bonnies erster Spaziergang - Juli 2023
Bonnies erster Spaziergang

Neue Dinge lernen

Unser Hundekind ist intelligent, sehr intelligent!

Neue Dinge durchschaut sie recht flott und lernt auch Kommandos in einem Wahnsinnstempo. Zu 100% gefestigt sind sie natĂŒrlich noch nicht, aber bereits jetzt nach zwei Wochen kennt Bonnie bereits folgende Aufgaben:

  • „Hier“ (herkommen)
  • „Sitz“
  • „Platz“
  • „Nein“
  • „Warte“ (egal was sie gerade tut – abwarten)
  • „Nimm“ (Futter aus der Hand erst fressen, wenn sie diese Freigabe bekommt)
  • „Raus“ (bspw. aus der KĂŒche 🙂 )
  • „Voran“ (beim Spazierengehen weiterlaufen)

Dass sie die KĂŒche nicht betreten darf, hat sie ebenfalls schnell begriffen.

Wir freuen uns schon alle darauf, Bonnie noch viel mehr beizubringen und natĂŒrlich auch Tricks zu ĂŒben!

Auch in puncto LeinenfĂŒhrigkeit erweist sich Bonnie als MusterschĂŒlerin. 🙂
Obwohl sie aus RumĂ€nien ja weder Geschirr, noch Halsband oder Leine kannte und sie das anfangs wirklich doof fand, hat sie sich superschnell daran gewöhnt. Sie lĂ€uft beim Spazierengehen zuverlĂ€ssig ohne zu ziehen auf meiner linken Seite und hat auch schnell verstanden, dass sie bei mir nicht vor die FĂŒĂŸe laufen und meinen Weg kreuzen darf. Bei meiner Freundin ist das okay, aber ich bin durch die Multiple Sklerose und die Orthese nicht ganz so safe auf den Beinen und will nicht ĂŒber sie drĂŒberstolpern. đŸ€Ș Das macht Bonnie wirklich toll.

Vorbeifahrende Autos fand sie erstmal gruselig, gewöhnte sich aber schnell daran. Auch entgegenkommende Hunde und direkt vor uns aus dem GebĂŒsch aufflatternde Vögel hat sie schon mit Bravour gemeistert.

Beim Spazierengehen erkundet sie super entspannt auch neue Wege und macht einfach richtig viel Spaß.

Bonnie beim Spazierengehen - August 2023
Regenwetter findet Bonnie ĂŒbrigens doof.

Schon wieder duschen…

Unmittelbar nach ihrer Ankunft hatten wir Bonnie ja schon den Popo abgeduscht. Nasser durfte sie da nicht werden, um das vor ihrer Abfahrt in RumÀnien aufgetragene Mittel gegen Zecken & Co. nicht gleich abzuwaschen.

Einige Tage spĂ€ter war es denn aber soweit, wir haben das Hundekind einmal komplett geduscht – sie mĂŒffelte ja schon ziemlich. 😉

Dass Bonnie von dieser Prozedur wenig begeistert war, ist klar… die Bilder sprechen fĂŒr sich. 😀

Besuch & Territorialverhalten

In den ersten paar Tagen reagierte Bonnie ganz gechillt auf Besuch und neue Menschen. Sie zeigte null territoriales Verhalten, reagierte nicht auf die Klingel oder generell wenn jemand zur HaustĂŒr reinkam. Streicheln ließ sie sich auch von jedem.

Schwierig wurde es das erste Mal, als mein Mann zu Besuch kam (wir leben getrennt) – da blieb Bonnie die ganze Zeit zitternd unter dem Esstisch sitzen und traute sich da auch erstmal nicht mehr hervor, als er schon lĂ€ngst gegangen war. Generell findet sie MĂ€nner schwierig… das kenne ich schon von Nala her. Mein Papa durfte sie damals das erste halbe Jahr lang nicht streicheln.

Als meine Mama einige Tage spĂ€ter vorbeikam, bellte Bonnie zum ersten Mal – da brauchte es auch einige Wiederholungen, bis das „Nein“ fruchtete. Obwohl sie meine Mama schon in der vorherigen Woche kennengelernt hatte und es da total entspannt lief, stand sie jetzt auf einmal knurrend da.

Hier arbeiten wir von Anfang an sehr konsequent – wir entscheiden, wer ins Haus kommt, nicht der Hund. FĂŒr solche Situationen etablieren wir ihren Korb im Wohnzimmer als RĂŒckzugsort, an den sie im Zweifelsfall auch geschickt wird.
Auch das Klingeln an der HaustĂŒr ĂŒben wir weiter – es ist okay, wenn Bonnie bellt, melden darf sie schließlich. Aber dann ĂŒbernehmen wir die Situation. Das lernt Bonnie tatsĂ€chlich auch schnell.

Generell zahlt es sich aus, dass wir es nicht nur durch die vorherigen Hunde, sondern auch durch die tagtÀgliche Arbeit mit den Pferden gewohnt sind, klar und eindeutig zu kommunizieren.
Das ist fĂŒr alle Hunde wichtig, besonders aber fĂŒr solche mit einem Charakter wie Bonnie. Da kommt einfach der Malinois in ihr durch, den man ihr ja auch ansieht.

Andere Hunde

NatĂŒrlich sollte unser Hundekind auch alsbald mit anderen Artgenossen spielen dĂŒrfen!

Nachdem Bonnie sich eine Woche lang eingelebt hatte, verabredeten wir uns mit einer Freundin aus dem Nachbardorf und ihrem Hund. Da Bonnie zu diesem Zeitpunkt noch nicht spazieren ging und bis dato null Territorialverhalten gezeigt hatte (das war vor dem Besuch meiner Mom), ließen wir die beiden Hunde sich bei uns im Garten kennenlernen. Das funktionierte jedoch nicht – Bonnie verteidigte vehement ihr GrundstĂŒck.

Also wiederholten wir das ganze eine Woche spĂ€ter – mittlerweile war Spazierengehen ja kein Problem mehr. Bei strömendem Regen trafen wir uns mit den Hunden vorm Haus und liefen erst einmal zusammen die Straße hoch. Das klappte richtig gut, sodass wir das Experiment Garten wiederholten. Und diesmal lief es super – die zwei tobten und schnupperten miteinander. 🙂

(Leider nur Handyfotos… es war mir zu nass fĂŒr die große Kamera. 😀 )

Mit den nÀchsten Hundebekanntschaften werden wir es daher auch so handhaben, erstmal gemeinsam spazieren zu gehen und sie dann im Garten laufen zu lassen.


Das waren also die ersten zwei Wochen mit Bonnie… es kommt mir schon viel lĂ€nger vor, dass die sĂŒĂŸe Maus Teil unserer Familie ist. 😍
Auch wenn sie definitiv kein AnfĂ€ngerhund ist und an der ein oder anderen Stelle sicher noch einiges an Arbeit auf uns zukommt, hat sie einen grundlieben Charakter und macht einfach Spaß, weil sie so intelligent und ehrlich ist.

Ich bin gespannt, was wir noch alles erleben… und natĂŒrlich berichte ich hier weiter. 😊

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