Plötzlich ist es Herbst – goodbye 24/7 Wiese, hello Regendecken.
Einige schöne Ausritte hatten wir noch, aber jetzt beginnt auch wieder die Hallenzeit… immerhin haben wir das Glück, da ein Dach über dem Kopf zu haben. Eine Reithalle für mich halt ein superwichtiges Argument bei der Stallsuche, denn bei wochenlangem Dauerregen bin ich heilfroh, meine Pferde im (halbwegs) Trockenen arbeiten zu können. Unser Roundpen ist leider nicht überdacht.
Die Weidezeit neigt sich allmählich ihrem Ende entgegen. Nachts ist es jetzt oft schon so kalt, dass wir die Wiesen zumachen und die Pferde nur ab mittags rauslassen, ansonsten ist das Gras durch den hohen Fruktangehalt zu ungesund. Zum Glück haben wir einen geräumigen Paddockbereich, sodass die Hafermopeds sich trotzdem die Beine vertreten können.
Ausreiten mit Dolida
Ein paar der obligatorischen Pferdeohrenbilder, die ich irgendwie von jedem Ausritt mitbringe:



Reiten in der Halle
Es sagt viel aus, wenn die Trense mitsamt Gebiss voller Spinnweben in der Sattelkammer hängt, oder? 😀 Ausreiten gehe ich ja immer gebisslos, da hat Dolida also ein einfaches Kopfstück an, bei dem sie gar nichts im Maul hat. In der Halle reite ich sie aber meist mit Gebiss, weil wir damit feiner arbeiten können und ihr das beim Gymnastizieren hilft. Das gute Stück habe ich also erstmal entstaubt und geputzt, ebenso wie meine Lederstiefel… die ziehe ich halt auch nicht im Gelände an.
Zweimal waren wir in der Halle. Ich hatte ja etwas Sorge, dass wir bei minus 100 anfangen… aber nix da! Dolida hatte richtig Lust und man merkt auch, dass sie von den vielen Ausritten bergauf, bergab ordentlich Muskeln und Kondition bekommen hat. <3
Ich schaue immer, was an Bahnfiguren und Lektionen bei ihrer Arthrose möglich ist – das schonende Gymnastizieren hilft ihr ja, beweglich zu bleiben.

Sag mal „Aaa…!“ – die Pferde beim Zahnarzt
Für Dolida und Feli stand Ende des Monats ein spannender Termin an: eine Zahnkontrolle. Denn auch Pferde müssen regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Ungefähr alle zwei Jahre sollten die Zähne kontrolliert und ggf. bearbeitet werden. Durch die Mahlbewegungen beim Kauen können an den Seiten der Zähne scharfe Kanten entstehen, die in die Zunge oder in das Maul einschneiden. Teilweise werden die Zähne auch zu lang, wenn sie beim Fressen nicht ausreichend abgenutzt werden.
Die Prozedur läuft so ab, dass der Zahnarzt erstmal so ins Maul schaut und tastet. Das haben Dolida und Feli beide sehr lieb mit sich machen lassen. Wenn alles in Ordnung ist und nichts gemacht werden muss, ist das Pferd damit dann auch schon fertig.
Sofern die Zähne behandelt werden müssen, bekommt das Pferd ein Beruhigungsmittel gespritzt, dann wird das Maul wird in eine ziemlich martialisch aussehende Konstruktion namens Maulgatter eingespannt und mit nicht weniger brachial anmutenden Werkzeugen werden die Zähne abgeschliffen.
Für das Pferd ist das relativ stressfrei, denn es bekommt von der Behandlung nicht viel mit.
Danach muss das Pferd ungefähr 1-3 Stunden lang in Ruhe aus der Sedierung aufwachen, solange wird es von der Herde abgetrennt in einem Bereich ohne Futter und Wasser, an dem es sich verschlucken könnte.
Wir haben das Glück, eine sehr kompetente Tierarztpraxis zu haben, die auch Zähne macht. Normalerweise kommen Zahnarzt und Tierarzt nämlich immer im Doppelpack, weil nur der Tierarzt die Pferde sedieren darf.
Bei Feli hatte ich etwas Bauchweh: eine Miteinstellerin bei uns am Stall ist Pferdedentistin. Sie behandelt zwar keine Pferde am eigenen Stall, war aber so lieb, mal kurz ins Maul zu schauen. Und da ragte ein Zahn superschräg in den Kiefer, womöglich ein Wolfszahn. Der müsse gezogen werden. Einige Zahnärzte machen so etwas vor Ort am Stall, eventuell kann es aber auch nötig sein, das Pferd in die Klinik zu fahren. Du kannst dir vorstellen, wie nervös ich war – Feli kennt das Anhängerfahren ja noch kaum, die nächste Klinik ist über eine Stunde Fahrtzeit entfernt und noch dazu alleine in einer fremden Umgebung bleiben für eine OP… urgh. Der Tierarzt sollte jetzt mal schauen, wie schlimm es genau war.
Tja – und dann hatte er unverhofft eine richtig gute Nachricht! 🥳 Von dem schiefen Zahn war nichts mehr zu sehen, nur noch eine Lücke – das war wohl ein Milchzahn, den Feli von selbst verloren hat. Meeega! Und auch die übrigen Zähne sehen top aus, sie musste gar nicht bearbeitet werden. Für die Untersuchung musste er sie übrigens nicht einmal sedieren, Feli ließ sich superlieb so ins Maul gucken. So ein tolles kleines Pferdchen. 🥹
Feli hat dann übrigens auch gleich noch ihre jährliche Impfung erhalten, sie ist ja in einem anderen Rhythmus als Dolida.
Tja, und dann war Dolida an der Reihe. Bei ihr waren zwei Zähne ganz hinten im Kiefer zu lang und sie hatte zudem einige Kanten. Also wurde die Sedierung gespritzt… und innerhalb weniger Minuten war Dolida abgeschossen. Sie konnte noch stehen, torkelte aber ein bisschen und bekam nichts davon mit, dass ihr das Maulgatter angelegt wurde. Ich legte mir ihren Kopf auf die Schulter und dann ging es los.


Die Behandlung dauerte nur ein paar Minuten. Anschließend konnte ich Dolida vorsichtig in den Stall bringen. Tatsächlich dauerte es fast eine Stunde, bis sie wieder halbwegs wach war. Sie stand mit heraushängender Zunge da und war ganz schön abgeschossen. 😀


Das erste Mal ein Gurt um Felis Bauch!
Auf Instagram hast du es vielleicht schon gesehen: Feli hat einen weiteren Meilenstein erreicht! Sie hat nämlich das erste Mal einen Gurt um ihren Bauch getragen. Das ist superwichtig als Vorbereitung auf das Satteln. Sie kennt es schon, dass Decken, Plastikhütchen und so weiter auf ihrem Rücken liegen; auch eingedeckt werden kennt sie (an den Decken sind Bauchgurte dran). Allerdings sitzen die Deckengurte deutlich lockerer als ein Sattelgurt oder auch Longiergurt.
Feli hat das richtig toll mitgemacht! Als Vorbereitung hatten wir ihr den Gurt einige Male im Stehen lose angelegt. Dabei war es sehr hilfreich, zu zweit zu arbeiten: ich habe Feli gehalten und gestreichelt, Steffi hat den Gurt um den Bauch gelegt und angehalten.
Ende September war es dann soweit – wir haben den Gurt das erste Mal so fest gemacht, dass er nicht verrutschen kann, und dann habe ich Feli damit longiert. Sie hat das unglaublich lieb gemacht – ich war darauf vorbereitet, dass sie nach vorne schießen würde oder wer wie herumbuckelt, weil dieses komische ding da um ihren Bauch ist. Aber nix da! Bis auf einen Minihüpfer hat sie sich toll im Schritt, Trab und auch Galopp longieren lassen. So eine Zaubermaus. 💛
Noch ein paar Pferdefotos…
… ohne viele Worte.
Wir waren spazieren…


… ich habe Feli mit Dolida oder Leya in der Halle frei laufen lassen…


… und habe mit beiden Mädels einzeln gearbeitet:

Der Oktober bringt uns jetzt hoffentlich nochmal einige schöne Sommertage – ich mag unbedingt mal wieder die große Kamera mit zum Stall nehmen für das ein oder andere Herbstshooting. 🥰🍂