Vor ein paar Tagen war ich mit der Kamera ganz in der Nähe unterwegs, im Wendbachtal bei Neunkirchen-Seelscheid.
Hier bin ich im Sommer einige Male mit Dolida ausgeritten und der Weg ist auch Teil meiner Laufstrecken. Okay, zugegeben – zum Lauftraining konnte ich mich in letzter Zeit nicht so wirklich aufraffen. Zuletzt bin ich auf der Strecke im Juni 2021 beim legendären Pi-Lauf gestartet. Auch der Freundschaftsweg, der die beiden Orte Neunkirchen und Seelscheid auf einem Rundweg miteinander verbindet, verläuft hier entlang.
Es ist ein malerisches kleines Tal, durch das sich der Wendbach auf rund sieben Kilometern Länge schlängelt. Eines, das zum Fotografieren einlädt… auch und gerade nach dem Regenwetter der letzten Tage. Denn die Wege sind dann zwar matschig, aber es bieten sich zwei ganz besondere Motive:
Pfützen mitsamt Spiegelungen…
… sowie lauter kleine Wasserfälle:
Charakteristisch für unseren Teil des Bergischen Lands ist es nämlich, dass der Wendbach aus unzähligen kleinen Siefen gespeist wird. Diese steilen Schluchten mit ihren schmalen Bachläufen durchziehen hier die ganze Region. Ganze 22 Zuflüsse in den Wendbach mit ihren urigen Namen listet Wikipedia auf – vom Spichelssiefen und Honnensiefen über den Dachssiefen, Igelssiefen und Eulensiefen bis hin zum Engelsschladensiefen.
An seinem Ende mündet der Wendbach schließlich in den Wahnbach, der wiederum hier im Blog schon das ein oder andere Mal durch die Wahnbachtalsperre aufgetaucht ist.
Als Einsteigspunkt bietet sich der Wanderparkplatz in Wende an.
Von hier an führt der Weg immer nah entlang am Wendbach.
Los geht es auf dem asphaltierten Grafensiefer Weg. An der ersten Möglichkeit biege ich rechts ab und nehme dann die nächste links. Damit bin ich auf meinem Wanderweg angekommen, der mit moderaten kleinen Steigungen in Richtung Südwesten führt.
Kahle Flächen klaffen leider auch hier im Wald. Borkenkäfer und Dürre haben ihre Spuren hinterlassen… links und rechts am Wegesrand liegen unzählige Baumstämme zu Poltern aufgeschichtet. Ihren Namen verdanken diese Holzstapel übrigens tatsächlich dem polternden Geräusch, das beim Abladen der Stämme entsteht.
Der Weg führt teilweise direkt durch den Wald, teilweise entlang an Weiden.
Unterhalb von Niederwennerscheid, auf Höhe eines Hofs, kreuzt der Waldweg eine Landstraße.
Ein Stativ habe ich nicht mit dabei, sodass ich mich an ein paar Langzeitbelichtungen aus der Hand versuche. Das klappt sogar erstaunlich gut. Danke, Bildstabilisator. 😀
Umgekehrt liefern aber auch extrem kurze Verschlusszeiten spannende Motive an den Wasserfällen:
Besonders hübsch ist eine Stelle, an der der Wendbach eine kleine Schleife macht. Hier kommt man bis ans Ufer.
An dieser Stelle drehe ich für heute um und laufe den gleichen Weg zurück.
Wenn du daraus lieber einen Rundkurs machen möchtest, bietet sich aber auch eine schöne Strecke an: Dazu folgst du dem Waldweg einfach weiter bis zu einer T-Kreuzung. Hier mündet der Wendbach in den Wahnbach, sodass du fortan am Wahnbach entlang läufst. Du hältst dich rechts und gelangst schließlich auf eine steile kleine Asphaltstraße, die rechterhand bergauf führt. Damit verlässt du das Wendbachtal und kletterst auf den Höhenrücken des Wennerscheid. Durch das Dörfchen Niederwennerscheid gelangst du dann wieder zurück nach Wende zum Parkplatz.
die kleinen wasserfällt sind wirklich zauberhaft schön!
Ja… Wasser zu fotografieren, egal in welchem Zustand, mag ich ohnehin einfach extrem gern.