Ruine Eibach – oder: von versagenden Navis & feudalen Ziegen

Dieser Tage hatte ich mal wieder Lust auf einen Ausflug mit der Kamera, um den Kopf freizubekommen vom Thema Hausbau. Nach einiger Recherche fiel die Wahl auf die Ruine Eibach in der Nähe von Lindlar: eine ehemalige Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert, die ein paar wildromantische Motive versprach.
Also Kameratasche geschnappt, Navi eingepackt und los! Mit von der Partie waren meine Mom und der Hund.

Tja. Früher hatte man ja meistens eine Straßenkarte im Auto zu liegen. In Zeiten von TomTom und Co. wirkte das dann irgendwann furchtbar altmodisch und so wanderte der Atlas ins Bücherregal. Blöd nur, wenn das Navi einen dann im Stich lässt. Vielleicht lag’s an der dichten Wolkendecke, vielleicht auch einfach an der Tatsache, dass wir ziemlich in der Pampa und oft in Tälern unterwegs waren – aber anstelle von Hinweisen zum Abbiegen hieß es fast ständig nur „Warten auf gültiges GPS-Signal“... Handyempfang war ebenfalls Fehlanzeige. Eek.

Okay – die grobe Richtung wussten wir. Zwischendurch sprang das Navi auch immer mal wieder an, sodass wir tatsächlich ohne Probleme in der Nähe der Burg landeten. Die sollte nämlich in der Ortschaft Scheel liegen, und wir kamen immerhin an der Beschilderung für einen Fahrradweg vorbei, laut der es nur drei Kilometer bis Scheel sein sollten. Leider war ebenjener Fahrradweg nicht mit dem Auto befahrbar und die Straße führte komplett in eine andere Richtung.

Nun ja. Wir wendeten also und versuchten, zumindest grob in Richtung Scheel zu kommen. Bäume links, Bäume rechts, kurvige Sträßchen… irgendwann landeten wir bei Schloss Gimborn. Ebenfalls ein Wasserschloss, allerdings alles andere als eine Ruine, sondern ein hübsch restauriertes Schlosshotel. Da es in Strömen regnete, verzichtete ich hier allerdings auf Fotos… auch wenn ich dort definitiv nochmal hinfahren möchte.

An Schloss Gimborn vorbei folgten wir einer winzigen Straße, bei der wir nach jeder Wegbiegung damit rechneten, dass sie einfach in einen Feldweg übergehen würde. 😀 Sie blieb aber ein offizielles Sträßchen und führte uns durch eine traumhafte Landschaft – ein toller Ausblick über hügelige Wiesen mit Kühen und kleinen Ortschaften wechselte sich ab mit dunklen Wäldern. Es sprang aber kein Räuber Hotzenplotz aus dem finsteren Tann. 😉

Waldweg bei Lindlar - unterwegs zur Ruine Eibach

Mit dem Mountainbike machen diese Strecken bestimmt Spaß, auch wenn es mitunter verdammt steil ist.

Mehr durch Zufall gelangten wir am Ende tatsächlich nach Scheel – whoohoo!
Neben der Ruine Eibach gibt es dort mit der Neuenburg übrigens noch eine zweite Ruine und zudem das „Zwergenloch“, eine Kalksteinhöhle, in der prähistorische Gefäße gefunden wurden und die der Sage nach früher von Zwergen bewohnt wurde. Da meine Mom derzeit nicht so gut zu Fuß ist und man zu den beiden Sehenswürdigkeiten ein Stück hätte laufen müssen, besuchten wir die jetzt aber nicht.

Die Ruine Eibach hingegen liegt praktischerweise direkt an einer kleinen Straße, die schlicht Eibachstraße heißt.
Und tatsächlich – aus einem kleinen See ragen unvermittelt efeu-umrankte Ruinen auf:

Burgruine Eibach bei Lindlar
Burgruine Eibach bei Lindlar

Das Wetter war leider nur so semi-doll, aber ein langweilig grauer Himmel war mir dann trotzdem lieber als der Regen vorher.

Burgruine Eibach bei Lindlar

Fällt dir an dem vorigen Bild etwas auf?
– Wir haben unseren Augen auch erst nicht getraut, aber in der Ruine klettern tatsächlich Ziegen herum. So nobel wohnt nun auch nicht jede Ziege. 😀

Burgruine Eibach bei Lindlar

1352 erbaut, brannte die Burg Eibach im Jahr 1782 aus und wurde nicht wieder aufgebaut.
Erhalten geblieben ist aber das ehemalige Torhäuschen, das heute noch bewohnt wird:

Burgruine Eibach bei Lindlar
MCDL - 1450
MCDL – 1450

Direkt hinter der Burgruine befindet sich mit Gut Eibach ein Bauernhof.
Ein paar Picknickbänke mit Blick auf die Ruine laden dort zum Verweilen ein.

Burgruine Eibach bei Lindlar

Anfahrt

Adresse: Eibachstraße, 51789 Lindlar
Hinter der Ruine befindet sich am Bauernhof ein kleiner Wanderparkplatz.

Warst du vielleicht schon mal dort oder planst einen Ausflug zur Ruine Eibach? 🙂

6 Kommentare zu „Ruine Eibach – oder: von versagenden Navis & feudalen Ziegen“

  1. Hallo Anne!
    Ja, manchmal wünscht man sich die gute alte Landkarte zurück 😉
    Da hast du aber ja letztendlich doch diesen traumhaft-romantischen Ort gefunden und tolle Bilder gemacht!
    Traumhaft schöne Ruine!
    Herzliche Grüße,
    Annette

  2. Wow, was für eine niedliche Ruine … und dann die Ziegen <3. Ruinen und alte Schlösser haben ja einfach unheimlich viel Charme – da wollte der graue Himmel sicher nur nicht die Show stehlen 😉

    Gut, dass ihr auf dem zugegebenermaßen schwierigen Hinweg nicht aufgegeben habt, wie ich es vielleicht getan hätte 😉

    Liebe Grüße

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