Das erste Jahr mit eigenem Pferd

Das erste Jahr mit eigenem Pferd

Ein Jahr ist das jetzt schon her: Mitte Januar 2021 wurde Dolida offiziell mein Pferd. Mein eigenes Pferd! Das flasht mich immer noch. 😀

Wenn du mir auf Instagram folgst, bist du ja quasi auf dem Laufenden. Dort poste ich regelmäßig pferdigen Content. Hier im Blog möchte ich heute aber mal ein bisschen ausführlicher auf das erste Jahr mit Dolida eingehen und von den Erfahrungen berichten, die ich so gesammelt habe.

Ponyhof-Kitsch?

Ich spoilere schon mal ein bisschen: Dolida zu kaufen, war definitiv die beste Entscheidung des Jahres! Ich liebe dieses Pferd so sehr und genieße jede Sekunde mit ihr.

Nichtsdestotrotz brachten die vergangenen 12 Monate beileibe nicht nur rosarote Ponyhof-Romantik mit sich. Dass das Pferdle letztlich innerhalb von 9 Monaten dreimal umziehen sollte, war so nicht geplant und hat mir die ein oder andere schlaflose Nacht beschert… Reiten war zwischenzeitlich ein Riesenproblem… den Tierarzt hatten wir auch desöfteren da… es war also nicht immer einfach.

Aber der Reihe nach:

Januar bis März: Die Vorbereitungen

Nachdem Dolida Mitte Januar mein Pferd wurde, blieb sie zunächst einmal weiterhin in ihrem bisherigen Stall stehen. Mittelfristig sollte sie ganz in meine Nähe kommen, dafür waren jedoch noch einige Vorbereitungen nötig.

Ich wollte Dolida privat unterbringen, zusammen mit den beiden Ponys, die ich zwischendurch mitversorge. Das klang nach einem wunderbaren Plan – Dolida würde quasi am Haus stehen und als Selbstversorger könnte ich die Dinge auch genau so handhaben, wie ich möchte. Stallmiete würde ebenfalls nicht anfallen.

Dafür baute ich erstmal noch einiges am Stall, dem Paddock und den Wiesen um. Unter anderem grub ich viele, viele Meter alten Stacheldrahtzaun aus, der sich hinter dem eigentlichen Weidezaun befand und den ich immer schon gruselig fand. Pferde haben ja schließlich so ein Talent, sich an Stellen zu verletzen, wo sie eigentlich nie hätten hinkommen sollen…

Während ich hier also schuftete und werkelte, ging Dolidas Leben im bisherigen Stall erstmal so weiter wie bisher. Sie stand in ihrer Herde, mit der sie sich mäßig gut verstand, wir ritten entweder alleine auf dem Platz, machten dort Bodenarbeit, gingen spazieren oder ritten zusammen mit anderen Reitern ins Gelände.

Dolida im Januar 2021

Dabei klappte bei Weitem nicht alles problemlos:

  • Die Bodenarbeit auf dem Platz lief wunderbar, solange ich neben Dolida blieb. Auch ohne Halfter und Strick folgte sie mir und machte toll mit. Wir übten Richtungswechsel, Seitengänge, Rückwärtsrichten… alles gut. Frei konnte ich sie auch über den Platz schicken und dabei alle drei Gangarten wechseln.
  • Am Longieren scheiterten wir allerdings grandios… Dolida stand permanent bei mir in der Mitte bzw. umkreiste mich auf engstem Raum und ich schaffte es partout nicht, sie nach außen auf die Kreisbahn zu schicken. Ratschläge wie „stell dir vor, ein wütender Bär zu sein“ fand ich auch nur bedingt hilfreich. Not my style…
  • Reiten auf dem Platz war extrem tagesformabhängig. Bahnfiguren zu reiten, lief teilweise butterweich quasi ohne bewusste Hilfe – und dann kamen wieder Tage, an denen Dolida partout nicht abwenden wollte… oder spontan auf den letzten Drücker kurz vor der Bande die Richtung wechselte… oder statt geradeaus zu gehen sich nur auf der Stelle im Kreis drehte… das Pferdle sagt sehr deutlich, wenn sie auf etwas gerade keine Lust hat.
  • Ging ich alleine mit Dolida spazieren, blieb sie alle paar Meter stehen und signalisierte mir, dass sie mir nicht vertraute… bis wir irgendwann endlich umkehrten, dann lief sie wie ein Uhrwerk.
  • Alleine auszureiten versuchten wir exakt ein einziges Mal und mussten dabei so viel diskutieren, dass mir die Lust verging. Selbst in Begleitung anderer Pferde stellte Dolida mich oft in Frage und drehte einfach um… ich erinnere mich an einen Ausritt zu zweit im Februar, bei dem ich Dolida mit Müh und Not ein paar Hundert Meter vom Stall wegbekam – und dann drehte Madame um und marschierte stoisch zurück in Richtung Hoftor.
    Obwohl sie ein wahnsinniges sensibles Pferd ist, das auf leiseste Hilfen reagiert, kann sie sich auch wahnsinnig stur stellen und sämtliche reiterlichen Tricks, die man in solchen Situationen anwendet, völlig ignorieren. Einfach mal eine Volte reiten und wieder abwenden? Pfff. Dolida kann auch komplett gestellt und gebogen noch über die Schulter ausbrechen und zurückrennen. Galopptravers über einen Stoppelacker? Klaaar, kein Problem – Hauptsache, es geht dabei in Richtung Stall.

Die erste Baustelle war also: ich musste mir Dolidas Vertrauen erarbeiten, damit sie meine Entscheidungen nicht mehr anzweifelte und nicht mehr lieber selber entschied. Challenge accepted.
Zwischendurch beschlichen mich allerdings schon manchmal Zweifel, ob das jemals besser werden würde… vor allem, da ich nach dem Umzug ja nolens volens alleine würde klarkommen müssen (die Ponys werden nicht geritten). Allerdings hatte ich nie wirklich Angst. So eselig sie bisweilen auch ist – Dolida ist grundehrlich und versucht dabei nie, ihren Reiter loszuwerden. Das ist Gold wert.

Es war ein ziemlich kalter Januar, und der Stall befand sich quasi oben auf einem Hügel – es pfiff einem also oft ein eisiger Wind um die Ohren. Nun bildet die Zaubermaus so gut wie kein Winterfell aus… und trotz Eindecken fing sie im Januar an zu husten. Nicht wer weiß wie schlimm, aber sowas kann schnell chronisch werden. Direkt in meiner ersten Woche als Pferdebesitzerin lernte ich also den Tierarzt kennen. 🥴
Dolida musste eine ganze Weile lang einen Hustensirup nehmen, den ich ihr mit einer Spritze in den Maulwinkel gab. Scheinbar schmeckte ihr das Zeug – wenn ich mit der Spritze ankam, lüpfte sie nämlich jedesmal schon von selbst den Maulwinkel. 😀
(Wehe mir, als ich einige Wochen später mal wieder mit einer Spritze ankam… das Pferdle vor Vorfreude schon brummelte… und dann war da Wurmkur drin. Pfui bäh!)

März & April: Selbstversorger mit 2 Ponys

Ende März war es denn endlich soweit: alles parat, Dolida konnte umziehen!

Das Verladen in den Anhänger fand sie etwas stressig, letztlich klappte es aber doch einigermaßen gut. Auf der Fahrt hierher führte ich unsere kleine Autokolonne an und hatte dabei immer den Wagen mit dem Anhänger im Rückspiegel im Blick. Als Dolida hier schließlich wohlbehalten aus dem Anhänger stieg, plumpsten mir ein paar dicke Steine vom Herzen. 😉

Dolida im Anhänger
Dolida ist angekommen!

Hier stand dann das Vergesellschaften mit den beiden Ponys an.
Mit dem Ponywallach verstand Dolida sich von Anfang an großartig. Dass sie direkt nach dem Aussteigen aus dem Hänger rossig wurde, hat wahrscheinlich geholfen. 😀

Anders sah es leider mit dem Minishetty-Mädchen aus – dazu gleich mehr.

Unser Leben als Selbstversorger klappte wunderbar. Ich teilte mir die Arbeit mit der Besitzerin der Ponys und genoss es, so viel Zeit mit den Pferden zu verbringen und auch mal spontan in der Mittagspause zum Stall laufen zu können.

Auch Dolida entspannte sich unglaublich… in der alten Herde hatte sie gefühlt nie so richtig Anschluss bekommen und war eher eine kleine Krawallschachtel. Mit dem Wallach freundete sie sich aber an und döste mittags ganz gechillt im Liegen auf der Weide. Das war unglaublich schön zu sehen.

Von Anfang an achtete ich darauf, viel alleine mit Dolida spazierenzugehen. Sie sollte sich gar nicht erst angewöhnen, so am neuen Stall und dem Ponywallach zu kleben. Anfangs blieb sie alle paar Meter stehen, wieherte, guckte in der Gegend rum und rammte dabei alle vier Füße fest in den Boden. Oder sie versuchte, mich von einem Grasbüschel zum nächsten zu zerren. Ohne Trense und wedelnder Gerte kamen wir nicht vom Fleck.
Mit viel Geduld und Training wurde es aber endlich besser… Stichwort Vertrauensaufbau. Wir zockelten fast jeden Tag mal große, mal kleine Runden durch die Gegend.
Und ta-daa: nach einigen Wochen reichte es, einfach nur ein Halfter anzuziehen und Dolida lief entspannt neben mir. Das war unser erster großer Meilenstein und hat mich darin bestärkt, mit Geduld weiterzumachen.

Spazierengehen mit Dolida im Juni 2021

Mit dem Ausreiten sah es leider ganz anders aus. Kaum verließen wir das Stallgelände, wurde jeder Meter zu einem Kampf. Sobald Dolida mich nicht mehr neben sich sah, sagte sie sehr deutlich: nö, damit fühle ich mich nicht wohl – mach ich nicht!
Ich übte mit einer Trainerin, die vom Boden aus korrigierte, wenn Dolida abdrehen wollte. Auch die war übrigens beeindruckt von der Sturheit dieses Pferdchens. 😀 Das klappte letztlich ganz gut, aber mir fehlte schlicht jemand, der regelmäßig für weitere Trainingseinheiten neben mir hergelaufen wäre.
Ein paar Mal führte ich Dolida die erste Hälfte der Strecke und setzte mich erst für den Heimweg drauf. Mal klappte es, mal nicht… und aufgrund von Dolidas Größe ist das mit dem Aufsteigen im Gelände halt auch so eine Sache, ich brauche dazu immer einen Baumstamm, einen Hang oder dergleichen.

Ein paar Mal ritt ich auf dem großen Paddock, aber die Kombination aus einem großen Pferd und tiefhängenden Ästen diverser Apfelbäume ist halt auch… suboptimal. Das lief dann ungefähr so: 10 Meter Schritt bergan, Volte um einen Baum, in Schlangenlinien um zwei weitere Bäume traben, im Schritt bergab, ein Stückchen traben, sechs Galoppsprünge bergan, wieder durchparieren und mitsamt Pferd den Kopf einziehen… 😀

Dolida und die Ponys im März 2021

Wie gesagt, zwischen den beiden Stuten knallte es immer wieder. Das Minishetty giftete Dolida an, wo sie nur konnte… und so etwas lässt sich eine dominante Stute wie Dolida nun mal nicht gefallen.

Nur der Wallach konnte endlich mal aufatmen, denn bis dato hatte das Minishetty ihn gepiesackt. Jetzt verteidigte Dolida ihn… aber als die Konstellation auch nach Wochen noch nicht harmonischer wurde, war klar: das würde auf Dauer nicht funktionieren. Schon gar nicht in der nasskalten Jahreszeit, wenn die Pferde bei schlechtem Wetter nur auf den kleineren Paddock könnten. Um die beiden Stuten dauerhaft zu trennen, reichte leider der Platz nicht aus.

Wir mussten also umziehen…

Mai bis September: auf dem Ponyhof

Glücklicherweise fand ich einen Platz ganz in der Nähe auf einem Ponyhof. Hier konnten Dolida und ich einfach zu Fuß hinspazieren, ganz ohne Anhängerfahrt.

Eine Weile lang war Dolida dort das größte Pferd und hatte bei den Kindern schnell einen Fanclub gefunden. 😉

In der ersten Zeit war Dolida in einem Einzelpaddock mitsamt Offenstall untergebracht. Das war schon ordentlich, ich wartete aber sehnsüchtig auf den Zeitpunkt, da endlich zwei andere Stuten für eine Herde gefunden würden. Schließlich sollte das Pferdle ja Gesellschaft haben.

Dolida im Juli 2021

Unterdessen genoss ich es, endlich vernünftig trainieren zu können: uns standen ein Reitplatz, ein Round Pen zum Longieren sowie eine große Ovalbahn zur Verfügung.

Das hob das Reiten endlich auf ein anderes Level. Auf dem Platz hatten Dolida und ich anfangs auch diverse Themen zu diskutieren. Aber es wurde besser. Ich lernte, mehr vorauszudenken und Dolidas Signale schneller zu interpretieren. Dolidas Vertrauen in mich wuchs und wir wurden mehr zu Partnern. Wir trainierten fleißig und regelmäßig… jedenfalls bis zum Hochsommer.
Rund um den Reitplatz wuchsen nämlich Büsche und Bäume, die malerisch auf den Platz ragten. 98% der anderen Reiter störte das nicht, das waren nämlich vorwiegend Kinder auf Ponys. Die freuten sich zurecht über dem Schatten. Wenn man selber aber entweder dauernd nur auf dem 2. oder 3. Hufschlag reiten kann oder einem irgendwelche Zweige ins Gesicht klatschen, macht das nur so semiviel Spaß.

Dolida im Juli 2021

Dafür fanden wir aber Begleitung zum Ausreiten. 🙂 Mehr noch, aus einer losen Stallbekanntschaft hat sich eine richtige Freundschaft mit den beiden besten Mädels der Welt entwickelt. 🥰 Und auch unsere Pferde freundeten sich an… Dolida ist ja eigentlich eine wirklich stutige Stute, die mit anderen Damen nicht wirklich klarkommt. Mit ihr und der weißen Stute war es aber quasi Freundschaft auf den ersten Blick:

Dolida und ihre Pferdefreundin

Endlich war es soweit – die beiden Stuten zogen 24/7 gemeinsam mit einer Ponystute auf einen weitläufigen Paddock mitsamt großer Heuraufe. Soweit prima.
Allerdings war der Paddock weitestgehend mit Plastikmatten ausgelegt… und darunter litten nicht nur Dolidas Hufe massiv. Viel zu viel Abrieb, und laufen konnte sie darauf auch nicht gut.

Die Dritte im Bunde, ein Tinkermädchen, erwies sich leider als kleine Ziege. Immer wieder biss und trat sie die beiden großen Stuten, die auf dem Untergrund gar nicht schnell genug wenden konnten. Und das, obwohl sich Dolida eigentlich nichts gefallen lässt – hier war sie chancenlos. Ich war es irgendwann so leid, jeden Tag neue Wunden zu entdecken… zeitweise konnte ich wochenlang nicht reiten, weil Dolida Bisswunden in der Sattellage hatte.

Dolida und Leya - August 2021
Dolida und ihre Pferdefreundin

Ein paar andere Dinge passten auch nicht… und so gingen wir nolens volens wieder auf Stallsuche. Immerhin stand fest, wir würden gemeinsam mit der anderen großen Stute (und den beiden anderen Ponys ihrer Besitzerin) umziehen. Dolida und ihre Freundin würden also zusammen bleiben können.

Seit September: endlich angekommen…

Fündig wurden wir ungefähr 20 Autominuten von hier entfernt in einem größeren Stall. Lieber fahre ich ein Stück, weiß mein Pferd aber gut untergebracht.

Der Transport lief wesentlich entspannter als gedacht – die Pferde ließen sich vorbildlich verladen. Das Auto des Besten entpuppte sich mal wieder als wahres Raumwunder, in das all unsere gesammelten Futtertonnen, Putzkoffer, Sättel, Decken und drölfzighundert Kisten mit sonstigem Pferdezubehör hineinpassten.

Tagsüber stehen die Pferde in Gruppen draußen, die Nacht verbringen sie in Boxen. Im Sommer genießen sie dabei riesige Weiden, in der nasskalten Jahreszeit immerhin Paddocks.

Was Gold wert ist: hier steht uns nicht nur ein Reitplatz zur Verfügung, sondern auch eine Halle! Gerade im Winter, wo ich oft erst im Dunkeln zum Stall komme, ist das sooo hilfreich.

Dolida und ihre Pferdefreunde im September 2021
Dolida mit ihren Pferdefreunden in der Halle

Das Ausreitgelände drumherum ist auch prima… endlose Feld- und Waldwege, die wir erst zu einem Bruchteil erkundet haben.

Ich holte mir Nachhilfe im Longieren und der Groschen fiel bei uns… mittlerweile klappt das problemlos. Ganz aktuell haben wir begonnen, mit einer Doppellonge zu arbeiten. Wider Erwarten haben wir uns nicht heillos verheddert 😀 und Dolida liebt es… sie ist ja schon eine kleine Streberin.

Das Ausreiten klappt soweit gut – auch wenn wir es seit dem Umzug noch nicht probiert haben, alleine ins Gelände zu gehen. Aber immerhin funktioniert es mit anderen Pferden zusammen prima. Mittlerweile kann ich Dolida dabei auch an Kreuzungen auf Wege schicken, die nicht zurück zum Stall führen, oder sie an beliebigen Stellen umdrehen… das war eine Zeitlang ja eine Baustelle. Aber es wird.

Am Reiten in der Halle feilen wir noch herum. Denn so bequem der Westernsattel auch ist, für feine Hilfengebung ist er einfach nicht sonderlich geeignet. Gerade für das gezielte Gymnastizieren braucht’s da eigentlich einen anderen Sattel. Ich spare… 😀

Mein Pferd Dolida im November 2021
Bei einem Spaziergang im November 2021

Generell ist Dolida in diesem einen Jahr einfach zu einem absoluten Verlasspferd geworden… wir vertrauen uns gegenseitig. Das ist einfach unglaublich schön, gerade weil wir uns das erst erarbeiten mussten.
Mittlerweile macht Dolida jeden Blödsinn mit. Bei einem Kindergeburtstag Runde um Runde kleine Reiter tragen… beim Aufräumen in der Halle helfen… im Gelände vorangehen, wenn die anderen Pferde vor irgendeinem unsichtbaren Tiger Schiss haben… check.

Was gibt es sonst noch zu erzählen? – Ach ja, der Tierarzt. Der kam dann Ende des Jahres gleich zweimal zu uns. Dolida lahmte nämlich… erst war es etwas an der Bizepssehne, vermutlich hatte es Clinch mit den Nachbarpferden auf dem Paddock gegeben. Dann war es eine Weile okay, bevor sie erneut leicht lahm ging. Diesmal ließ ich ihre Vorderhufe röntgen… keine Ursache festzustellen… aber nach einer osteopathischen Behandlung läuft sie jetzt wieder gut. Puh…

À propos laufen: da war ja auch noch die Sache mit den Hufschuhen. Anfangs hatte Dolida so kaputte Hufe, dass an ein Laufen ohne Hufschuhe gar nicht zu denken war. Wir probierten uns durch etliche Modelle durch… merke: es ist echt nicht leicht, für ein spanisches Pferdchen, das die Hufe im Trab und Galopp nur so durch die Luft fliegen lässt, passende Hufschuhe zu finden. Spätestens im Galopp gingen die Dinger so oft verloren… 😑

Auf Anraten der Hufpflegerin sollte ich Dolida aber trotzdem immer mal wieder barhuf auf Asphalt führen, da die Hufe letztlich nur durch diesen Reiz härter werden. Das war im Sommer jedesmal ein Riesenakt und es hat mir das Herz zerrissen, mein Pferd „aua!“ sagen zu sehen und sie durch gutes Zureden trotzdem weiterzuschicken. Womit wir wieder beim Punkt Vertrauen wären… denn natürlich versteht es ein Pferd nicht, wenn man ihm sagt, dass es da jetzt leider durch muss, damit es letztlich besser wird. Aber auch wenn ihr das Laufen sichtlich unangenehm war, hat Dolida mir vertraut und ist mitgekommen.

Und was soll ich sagen: ihre Hufe sind so viel besser geworden! Sowohl was die Form angeht, als auch die Härte… sogar Sohlwölbung haben wir erreicht. Mittlerweile braucht’s daher auch beim Ausreiten nur noch vorne Hufschuhe.

Ausreiten mit Dolida im November 2021
Danke an L. für das Foto 🙂

Unterm Strich war das ein sehr turbulentes erstes Jahr mit Dolida… auf hoffentlich ganz viele weitere Jahre. 🥰

7 Kommentare zu „Das erste Jahr mit eigenem Pferd“

  1. wow, was für spannende erlebnisse… toll wie sehr du dich um sie bemühst und kümmerst und mit ihr arbeitest. ich finde die arbeit mit pferden total faszinierend, hab nur leider selber einfach gar keine erfahrung damit… aber schön zu lesen, was für ein glück dolida mit dir als partnerin und mit ihrem neuen zuhause hat!

    1. … und ich habe umgekehrt so wahnsinnig viel Glück mit Dolida.
      Schade dass wir so weit auseinander wohnen… sonst hättest du einfach mal mitkommen können. <3

  2. Liebe Anne,
    voller Interesse habe ich Deinen obigen Post von Dolida und Euren Erlebnissen gelesen. Deine tiefe Liebe zu Deinem Pferd ist in allen Zeilen spürbar, und das tut einer „alten Pferdenärrin“ richtig gut!!!
    Ich wünsche Euch noch viele, viele wunderschöne, gemeinsame Jahre!
    Alles Liebe
    Heidi

    1. Hallo Heidi,

      vielen lieben Dank für deine Worte. 🙂
      Ich werd mal schauen, ob Dolida hier im Blog vielleicht doch auch mal öfter auftaucht und nicht nur drüben auf Instagram.

      Liebe Grüße
      Anne

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