Beim Kartenbasteln sammelt sich natürlich ganz viel Papier an: wie kannst du das am besten aufbewahren, sodass es nicht zerknickt und du den gesuchten Farbton immer schnell bei der Hand hast?
Uns kreativen Menschen wird ja gern nachgesagt, chaotisch zu sein. Tja. Ich behaupte mal, etwaiges Chaos hat weniger etwas mit der Kreativität an sich zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend eine Begleiterscheinung der ganzen Bastelmaterialien. Denn es ist unglaublich, wie viel Bastelkram sich so ansammelt! o_o
Damit der Familienhund im Bastelzimmer nicht notgedrungen zum Lawinenspürhund wird, muss also ein Konzept für die Aufbewahrung von Papier, Stempel & Co. her.
In den letzten Jahren habe ich dabei wahnsinnig viel ausprobiert, erdacht und umsortiert. Manches hat sich als unpraktisch erwiesen, anderes funktioniert für mich wunderbar. Und da das leidige Thema „Ordnung im Bastelzimmer“ bei bastelwütigen Leutchen halt immer im Raum steht (oder liegt… oder kruschelt…), möchte ich hier einfach mal zeigen, wie ich meine Stempel, Papiere, Thinlits und so weiter mittlerweile aufbewahre.
Vielleicht ist für dich eine Anregung dabei und vielleicht hast du aber auch bessere Tipps? – Lass es mich in einem Kommentar wissen! 🙂
Weil ich beim Schreiben gemerkt habe, dass hier gerade unheimlich viel Text zusammenkommt, habe ich den Artikel auf mehrere Beiträge aufgeteilt. Los geht’s heute mit der Aufbewahrung von Papier. Die Fortsetzung findest du in dem Artikel Aufbewahrungstipps für Stempel, Stanzen & Co.
Mein Schreibtisch
Ich habe das Glück, meinen Krempel in einem eigenen Zimmer unterbringen zu können. Die meisten Bastelmaterialien bewahre ich in meinem Schreibtisch sowie einem angrenzenden Regal auf, die beide von Ikea stammen. Der Schreibtisch samt zusätzlichem Aufsatz kommt aus der Hemnes-Serie, das Regal ist ein Expedit (dessen Nachfolger ja Kallax heißt).
Der Schreibtisch selber bietet schon etliche Fächer und Schubladen. Ergänzt habe ich diese um verschiedene Schubladenboxen und Schachteln. Holz und Pappe sind dabei ganz klar mein Favorit, weil diese Materialien einfach eine natürlichere Atmosphäre verbreiten als Plastikteile. Und sie lassen sich gut lackieren oder bekleben! 🙂
Die Tücken der Papieraufbewahrung
Papier und Karton kommt bei mir in ganz verschiedenen Größen vor:
- Das vor allem in den USA gebräuchliche Format 12 x 12″, also ungefähr 30 x 30cm
- DIN A4
- Din A5 sowie kleinere quadratische Blöcke
- Papierreste – was beim Stanzen & Ausschneiden so übrig bleibt und zu schade ist zum Wegwerfen
- Briefumschläge & Karten
12 x 12″-Bögen
Die riesigen 12 x 12″-Bögen haben mich bei der Aufbewahrung vor die größte Herausforderung gestellt.
Eine Zeitlang hatte ich sie einfach gestapelt in ein Fach des Expedit-Regals gelegt, aber das war herzlich unpraktisch: ich sah nie alle Farben und kam an die unteren Bögen nur schlecht dran. Es gibt eigene Papierschränke, die horizontal in viele kleine Ablagen unterteilt sind, die hätten mir aber zu viel Platz weggenommen.
Dann fiel mein Blick allerdings irgendwann auf diese Ablage links am Hemnes-Aufsatz, in der ich bis dato einzelne Fotos, Zettelchen, Tickets und so weiter aufbewahrt hatte, die darauf warteten, ins Project Life-Album einsortiert zu werden. Letztlich ist das einfach eine schräg montierte Holzplatte. Nachgemessen – und… passt!
Voilà:
Damit ich auf einen Blick sehen kann, welche Farben ich habe, habe ich die einzelnen Bögen in Schallplattenhüllen aus durchsichtigem Kunststoff * einsortiert und mit einem Tab versehen.
Für den Tab habe ich einfach ein Sechseck aus dem jeweiligen Karton ausgestanzt (mit der Handstanze, die du da auch auf dem Foto stehen siehst), mit Tesafilm angeklebt und beschriftet.
Die Blöcke mit Designerpapieren habe ich einfach so davor gestellt.
DIN A4 & Papierreste
Bei DIN A4 und allem darunter wird die Sache schon einfacher, passen diese Bögen doch in normale Schubladen und Ordner.
Früher bewahrte ich all diese Kartons und Papiere in verschiedenen Pappkisten und Schubladen auf. Allerdings wurde das sehr schnell sehr chaotisch, weil vor allem die ganzen kleineren Reste, die zu schade zum Wegwerfen waren, heillos durcheinander wirbelten und ich dann doch eher wieder einen neuen Bogen zerschnitt, als erstmal die Reste durchzusehen. Und jedesmal eine ganze Schachtel auszuräumen, nur um eventuell doch noch einen Schnipsel von diesem einen ganz bestimmten Grün zu finden… örx.
Vor einiger Zeit bin ich daher zu einem anderen Konzept übergegangen, mit dem ich deutlich besser zurechtkomme: ich bewahre sowohl neue Bögen, als auch die Schnipsel farblich sortiert in Prospekthüllen in einem Ordner auf.
Das ist eine denkbar einfache und noch dazu preiswerte Lösung der Papieraufbewahrung.
„Namenlose“ Farben, beispielsweise aus Kartonsets vom Discounter, habe ich einfach so einsortiert.
Bei Farben von Stampin‘ Up! habe ich die jeweilige Prospekthülle oben rechts mit Edding beschriftet. Beim Durchblättern sehe ich die Bezeichnungen so auf einen Blick.
Während vorne im Ordner die einfarbigen Kartons Platz haben, habe ich weiter hinten gemusterte Bögen einsortiert.
Dieses Konzept eignet sich gut für Farben, von denen ich nicht mehr als ca. 10 Bögen besitze. Andernfalls müsste ich ja x Prospekthüllen mit dem gleichen Farbton füllen. Insbesondere für Weiß und Schwarz, die ich in rauhen Mengen als Fotokarton ordere, hätte ich dann vermutlich eigene Ordner. 😉
Daher bewahre ich diese beiden Farben in einer eigenen Schublade auf. Solche Schubladensysteme mag ich übrigens sehr, meines (das hier *) ist zwar aus Pappe, aber an den Kanten mit Plastik verstärkt und von richtigen Druckknöpfen zusammengehalten, was es ziemlich stabil macht. Obwohl ich das gute Stück schon ziemlich lange im Einsatz habe und dabei auch durchaus öfter mal alle Schubladen bis zum Rand voll mit Papier waren, hält es seine Form noch ganz passabel.
Ah, und noch eine Ausnahme gibt es: diese ganzen Blöcke mit gemusterten Kartons und Papieren. Die habe ich in einer eigenen Kiste untergebracht.
Briefumschläge & Karten
Kommen wir zur letzten Kategorie in Sachen Papier: Briefumschläge und Karten. Sowohl fertig gebastelte Karten, die auf ihren Einsatz warten, als auch diverse Rohlinge.
Die habe ich alle zusammen in einer der Pappkisten untergebracht, die du oben auf dem Foto auf dem Regal stehen siehst:
Ein bisschen wurmt es mich ja schon, dass sich nicht sämtliche Papiere zusammen in einem einzigen System befinden – aber nun gut, das ist Jammern auf hohem Niveau. 😉
Aktuell habe ich noch einen ganz guten Überblick darüber, was für Farben und Muster sich überhaupt alles so in meinem Besitz befinden. Wenn dir das aber irgendwann über den Kopf wächst, ist ein Color Coach eine gute Idee: dabei heftest du kleine Muster von all deinen Papieren und Kartons zusammen.
Eine Bastelidee für ein sehr liebevoll gestaltetes Color Coach-Buch findest du bei Biggis Bastelwelt. Tina von Kleinerhase-Stempelnase hat für ihren Color Coach stattdessen ausgestanzte Etiketten in allen Farbtönen zusammengebunden.
Jetzt bin ich ja neugierig: wie bewahrst du deine Papiere und Kartons auf?