Über das Bloghexen-Bloggerforum, meine letzten paar Beiträge zum Projekt 52 drüben bei Anne Schwarz Fotografie oder über meinen Instagramaccount @lieblingsalltag hattest du es vielleicht schon mitbekommen: ich war für anderthalb Wochen im Urlaub. 😊
Wo und wie habe ich Urlaub gemacht?
Zusammen mit meiner Mama war ich in Frankreich, genauer gesagt in der Normandie im Städtchen Saint-Valéry-en-Caux. Das liegt im Nordwesten von Frankreich am Ärmelkanal, also quasi gegenüber von Südengland.
Die Gegend ist bekannt für die sogenannte Alabasterküste: auf rund 130km Länge fällt das Land zum Meer hin steil ab in Form von beeindruckend hohen Kreidefelsen. Die Strände bestehen größtenteils nicht aus Sand, sondern aus Steinen.


In den am Meer gelegenen Dörfern ist es bisweilen wirklich hügelig. Dass man eine steile kleine Straße hochfährt und dann unvermittelt abbiegen muss in eine noch steilere Straße, und das noch um mehr als 90°, ist keine Seltenheit. Tapferes Auto, dass es das mitgemacht hat. 😅
Ein paar Kilometer ins Landesinnere ist es dann aber überwiegend komplett flach und man sieht kilometerweit große Felder (Lein, Kartoffeln, Getreide, Mais) und Kuhwiesen, immer wieder gespickt mit Windkrafträdern.



Wir hatten ein kleines Apartment gemietet und haben verschiedene Tagesausflüge in der Region unternommen. Unter anderem waren wir an den beeindruckenden Klippen von Étretat, am kürzesten Fluss Frankreichs, in einem großen Hortensiengarten sowie in einem wirklich irre schönen Küchengarten von einem Schloss, wir sind mit einem Boot unter der gigantischen Brücke Pont de Normandie hindurchgefahren, haben eine Fischerkirche besichtigt sowie eine monumentale Ruine einer Abtei und natürlich etliche malerische kleine Dörfer mit diesem ganz speziellen französischen Charme.



Den Rollstuhl hatte ich nicht mitgenommen, weil ich damit außerhalb von Gebäuden ja kaum alleine fahren kann und meine Mama gesundheitlich selber so angeschlagen ist, dass sie mich nicht hätte schieben können. Aaaaaber da ändert sich bald etwas – die Krankenkasse hat nämlich endlich einen Aktivrolli mitsamt Antrieb bewilligt und der wird bald geliefert. 🤩 Aber das ist ein anderes Thema.
Das viele Stehen und langsame Gehen war anstrengend, aber da meine Mama halt auch nicht so fit ist, war der Laufanteil der einzelnen Ausflüge überschaubar. Das ging also irgendwie. Ich war sogar so stur, an einigen Orten die ganzen Treppen hoch auf die Felsklippen zu erklimmen. 😅

Ziemlich getrübt wurde die Urlaubsstimmung leider davon, dass ich mitten im Urlaub aus heiterem Himmel aus betrieblichen Gründen gekündigt wurde. Danke für dein Verständnis, dass ich darauf erstmal nicht näher eingehen möchte, bis alles geklärt ist. Es liegt jetzt auf jeden Fall ein ziemlicher Berg an Veränderungen und Arbeit vor mir, der teilweise auch die Blogs betreffen wird. Dazu aber demnächst mehr.

Ich habe auf jeden Fall jede Menge Fotos mitgebracht – genauer gesagt 1.329 Stück! Ein paar siehst du ja schon hier, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, sie alle zu sichten und zu bearbeiten.
Die einzelnen Ausflugsziele möchte ich dir in den nächsten Wochen in jeweils eigenen Beiträgen vorstellen – da gibt es so viel zu erzählen und zu zeigen! 💛

Wie hat es mit der Verständigung geklappt?
Meine Mama spricht fließend Französisch und war voll in ihrem Element. Ich hatte Französisch als Leistungskurs im Abi mit einer Eins vor dem Komma abgeschlossen und damals sogar ein Diplom auf Sprachniveau C1 absolviert – aber das liegt nun schon fast 20 Jahre zurück. 😅
Ich hatte daher mit Duolingo meine Sprachkenntnisse ein paar Monate lang nochmal aufgefrischt und das war schon spannend zu sehen, wie viel ich dann doch noch aus den hinteren Winkeln meines Oberstübchens hervorkramen konnte. Was da wohl sonst noch so alles vor sich hin verstaubt? 🤪

Für die Alltagsdinge hat’s jetzt gereicht, aber bei spontanen Unterhaltungen jenseits von Essensbestellungen war ich raus. Da merke ich krass den Unterschied zum Englischen, wo ich dann halt auch einfach auf Englisch denke und gar nicht erst über die Übersetzung nachdenken muss, während das Gespräch längst drei Themen weiter vorangeschritten ist. Aber gut, ich habe jetzt 13 Jahre lang in einem internationalen Unternehmen fast ausschließlich auf Englisch gearbeitet, während ich mit Französisch eigentlich so gar keine Berührungspunkte mehr habe. 🤷♀️
Zeit für Kreatives
Ich hatte mir explizit vorgenommen, mir im Urlaub wieder mehr Zeit für kreative Dinge auch jenseits der Fotografie zu nehmen. Im Alltag fällt das ja doch viel zu oft hintenüber, bzw. selbst wenn ich dann mal Zeit habe, bin ich oft zu müde oder schlichtweg so aus dem Flow raus, dass ich keinen Einstieg finde.
Meine Hoffnung war, mich in Frankreich täglich für ein Stündchen zum Handlettering hinzusetzen und die so etablierte Routine dann auch leichter mit in den Alltag nehmen zu können.
Daher hatte ich mir ein Skizzenbuch und Brushpens eingepackt sowie ein Übungsbuch und dazugehöriges Übungsheft. Das letzte Mal gescheites Lettern liegt bei mir tatsächlich schon einige Jahre zurück und ich bin mega aus der Übung.




Tatsächlich hat das die erste Hälfte des Urlaubs über wirklich gut funktioniert.
Im Übungsbuch und -heft werden die Grundlagen des Letterings ausführlich und mit vielen Beispielen erklärt – Stiftführung, die verschiedenen Formen des Letterns und Handlettering vs. Schreibschrift, Brushlettering, Spruchkomposition und so weiter. Für jede Art des Letterings, also beispielsweise Monoline vs. Faux Calligraphy, übst du jeden einzelnen Klein- und Buchstaben durch Nachschreiben und Selberschreiben auf Hilfslinien. Genau wie damals in der ersten Klasse. 😀 Das ist aber wirklich hilfreich, um Übung zu bekommen. Auch ganze Spruchkompositionen gibt es zum Nachmalen. Ich habe mir die dann auch frei in mein Skizzenbuch übertragen.


Nach der Kündigung hatte ich aber ehrlicherweise absolut keine Motivation mehr und den Kopf voll mit tausend anderen Dingen. Nachdem ich den Schock nun allmählich verdaut habe, möchte ich aber wieder damit beginnen.
Hier mal zum Vergleich mein erstes Lettering und die beiden letzten, die ein paar Tage später entstanden sind – man sieht schon eine Verbesserung und vor allem sind die Linien nicht mehr so wackelig. 😊


War der Urlaub erholsam?
Ehrlicherweise nicht so sehr, wie ich mir das vorher erhofft hätte. Das war ja mein erster Urlaub länger als mal drei Tage Holland seit rund 20 Jahren, daher hatte ich da jetzt nicht so den Vergleich. Aber ich kann nun nicht unbedingt sagen, dass ich mich total ausgeruht und körperlich topfit fühlen würde, letzteres eher noch weniger als vorher. 😅
Unabhängig von der Kündigung war es halt mehr ein Urlaub aus der Kategorie „Tapetenwechsel und neue Dinge sehen“ als „einfach mal nix tun“.
Dass das Schlafsofa so unbequem war, dass ich mir erst sehr schmerzhaft einen Nerv in der Hüfte eingeklemmt habe und fortan eine Woche lang lieber auf meiner Yogamatte auf dem Boden geschlafen habe, trug sein Übriges dazu bei. Aber hey, ich kann jetzt mit Fug und Recht behaupten, dass ich meine Yogamatte stundenlang genutzt habe. 😄

Aber es hat mir wirklich gut getan, mal rauszukommen aus meinem sonst doch sehr durchgetakteten Alltag. Mal nicht um 6 Uhr nochwas die Hühner rauslassen zu müssen, egal wie müde ich bin. Keine To Dos abarbeiten zu müssen, jedenfalls fast keine. Ein paar Sachen habe ich trotzdem erledigt, beispielsweise fehlten mir für den Juni noch drei Beiträge für das Projekt 52 und die habe ich tatsächlich auch just in time fertig bekommen.
Und natürlich war es auch wirklich interessant und spannend, die Region kennenzulernen (ich war damals schon mal mit der Schule in der Normandie, aber in einem anderen Teil) und all diese Ausflüge zu unternehmen.
Alles in allem war es also ein schöner Urlaub und ich bin sehr dankbar für diese Zeit. ☺️

À propos dankbar: ich bin meiner besten Freundin und ihrer Familie, mit denen wir hier ja zusammen als WG wohnen, sehr dankbar, dass sie die diversen Tiere und Haus & Garten in meiner Abwesenheit so gut versorgt haben. Ohne diesen Support wäre ein solcher Urlaub nicht möglich gewesen.
Drüben im Bloggerforum konnte ich mich derweil voll auf meinen Moderator Lorenzo verlassen. Vielen Dank dafür! 🙏
Und du so? Hattest du schon Urlaub dieses Jahr oder ist etwas geplant? Bist du eher Team „Abenteuer und neue Orte entdecken“ oder Team „Füße hochlegen und nichts tun“? Erzähl gerne in den Kommentaren! ✨
Sehr gerne, Anne. 🤗
Dein Blogbeitrag ist wirklich gelungen. 👍
Ich bin eher der Typ für neue Orte. 😎
So schöne Eindrücke. Das sieht herrlich aus und weckt sofort das Fernweh in mir. Ich schlafe immer freiwillig auf den Ausklappsofas usw., weil der Rest der Familie sonst nicht zu gebrauchen ist und ich das noch halbwegs wegstecken kann. Aber ja, es ist eine Tortur.
Schön, dass du dennoch etwas Abwechslung genießen konntest.