Grüße von der Achterbahn

Wie eine Achterbahnfahrt, so fühlten sich die letzten zwei Wochen an. Ein bisschen was hatte ich ja schon in meinem Beitrag Zurück aus dem Frankreichurlaub angerissen.

Ich hatte es dort ja bereits erwähnt, mitten im Urlaub erfuhr ich von meiner Kündigung. Das hat mich echt hart getroffen. 13 Jahre habe ich in dieser Firma gearbeitet. Dass die Kündigung betriebsbedingt war und nichts mit meiner Performance zu tun hatte, sondern viele Kollegen erwischt hat, machte es nur wenig erträglicher. Ich möchte hier auch explizit nicht auf die Entscheidung der Firma eingehen, das hat hier nichts verloren. Aber ich möchte darüber schreiben, was das mit mir gemacht hat und wie ich damit umgehe. Weil mir das Schreiben beim Reflektieren und Verarbeiten hilft, und weil es vielleicht auch jemand anderem weiterhilft, der in eine ähnliche Situation gerät.

Ich bin ehrlich – die ersten anderthalb Wochen nach der Kündigung ging es mir wirklich mies und ich habe sehr damit gekämpft. Eigentlich bin ich ja ein ziemlich optimistischer Mensch und vertrete das Credo „Klag nicht, kämpfe“. Aber ich bin eben auch sehr selbstkritisch und zweifle viel an mir (das Thema Selbstzweifel hatten wir ja neulich erst beim Projekt 52). Daher konnte ich nicht einfach mit einem Schulterzucken sagen, dass ich bestimmt easypeasy irgendeinen anderen Job finden werde. Gerade mit dem Haus und den Pferden zieht das einen ziemlichen finanziellen Druck nach sich, auch wenn mir sehr bewusst ist, dass das Jammern auf hohem Niveau ist.

Es tut mir wirklich leid, dass bisweilen auch meine Familie und Freunde unter meinen angespannten Nerven gelitten haben. Ohne deren Rückhalt und Support wäre es sicherlich noch um einiges härter gewesen. Danke, dass ihr da seid. 🫶

Mit der Firma habe ich mittlerweile eine faire Einigung gefunden, die dankenswerterweise auch ohne Kündigungsschutzklage möglich war. Eine Anwältin hatte ich dennoch zu Rate gezogen. Es gibt ja doch recht viel, was man da so alles beachten muss.

Anfang der Woche habe ich meine Abschiedsmail an diejenigen Kollegen geschickt, mit denen ich viel zu tun hatte. Bei den vielen lieben Antworten bekam ich wirklich Pipi in den Augen. 🥹 Wobei es sich bisweilen auch ziemlich strange anfühlte wie bei einer Grabrede: „Du warst für mich immer abc / danke, dass wir uns gekannt haben / ich habe dich immer für xyz bewundert“ – hey, ich lebe noch, bewunder mich weiter! 😅

Wie geht es beruflich für mich weiter?

Ich bin nun die nächsten Monate freigestellt und habe etwas Luft, mir über meine berufliche Zukunft Gedanken zu machen. Dazu werde ich auch ein Outplacement-Coaching in Anspruch nehmen und bin sehr gespannt und neugierig. Als Multipassionate habe ich ja nie einen wirklich straighten Karrierepfad verfolgt, sondern durfte in der Firma in unterschiedlichsten Rollen Erfahrung sammeln, von der Frontend-Entwicklung über Business-Analyse, Teamleitung und Projektmanagement bis hin zum Knowledge Management. Daher tue ich mich aktuell schwer damit, klar zu wissen, auf was für eine Stelle ich mich bewerben möchte. Das ist die Crux daran, wenn man vielseitig interessiert und für alles Mögliche begeisterungsfähig ist.

Was mir aber klar geworden ist: unabhängig von einer Anstellung möchte ich meine Selbstständigkeit weiter ausbauen, damit daraus ein richtiges Standbein wird und nicht nur ein kleines Zubrot. Aus finanziellen Gründen, und auch, weil ich einfach immer wieder merke, dass ich Menschen da wirklich weiterhelfen kann und sich das verdammt gut anfühlt. Sprich, die Webseitenerstellung sowie die Fotografie, was teilweise auch Hand in Hand geht. Möglicherweise gehe ich sogar komplett in die Selbstständigkeit, wobei ich da Stand jetzt noch etliche Fragezeichen und Bedenken habe. Auch das möchte ich in einem einschlägigen Coaching unter die Lupe nehmen und alle Optionen evaluieren.

Ich befinde mich da gerade auf einer emotionalen Achterbahnfahrt zwischen supervielen Ideen und Tatendrang und dann wieder dem berühmten Impostor-Syndrom, was immer wieder gern reinkickt und mir weismachen will, dass das alles bestimmt nix wird, weil ich nix gut genug kann. 🙄 Aber hey… wie war das? Man hat zwei Wölfe in sich drin, einen hellen und einen dunklen, und es wächst und gedeiht derjenige, den man füttert…?

Ich bekomme derzeit auf jeden Fall megaviele gute Rückmeldungen und Gespräche und springe in Sachen Netzwerken auch über meinen Unsicherheits-Schatten. 💪

Heute ist es nun auf den Tag genau zwei Wochen her, dass ich von der Kündigung erfahren habe, und ich kann sagen: ja, ich habe den Schock jetzt verdaut. Es war eine harte Zeit, nicht nur emotional. Meine MS hat beschlossen, dass Wackelpuddingbeine auch ein interessantes Feature sind. 🙄
Es sieht heute längst nicht mehr ganz so rabenschwarz aus, wie es sich erstmal angefühlt hat. Aber ich glaube, auch diese Phase hatte ihre Berechtigung. Immerhin hat sich ein wichtiger Teil meines Lebens radikal und abrupt verändert. So etwas darf wehtun und die ganzen Ängste und Befürchtungen dürfen auch erstmal auf den Tisch kommen. Sie dürfen ihn nur nicht dauerhaft belagern – damit da Platz ist für neue Pläne, die geschmiedet werden wollen. 💛

Was heißt das für meine Blogs?

Diese Veränderungen und Entscheidungen haben Auswirkungen auf meine Blogs. Diejenigen von euch, die mich schon länger kennen, dürfen jetzt gerne grinsen. 😀 Denn ich hatta ja eigentlich mal gesagt, dass es nun endgültig bei diesen acht Blogs bleibt. Dass ich die diversen unterschiedlichen Hobbys und Themen meines Lebens auf jeweils seperate Blogs aufteile und das so bleibt, denn irgendwie schaffe ich es schon, acht Blogs zu bespielen und selbst wenn einer mal zu kurz kommt, ist das halt so.

Spoiler: Kommando zurück.

Ohne die Kündigung und meine berufliche Neuausrichtung hätte ich das wahrscheinlich wirklich so weiterlaufen lassen. Aber die Umstände haben sich geändert, und da justiere ich lieber diese doch recht flexiblen Stellschrauben, als auf Biegen und Brechen einen halbgaren Ansatz zu erzwingen.

Konkret bedeutet das:

  • Meinen Hundeblog Wuffblog werde ich schließen, die Beiträge ziehen hierher um.
  • Das Gleiche gilt für meinen Pferdeblog Pferd-Mensch-Pferd mitsamt dem dazugehörigen Instagram-Account. Die Domain wird aber bleiben und demnächst ein Projekt meiner Freundin beherbergen. Die Pferde kommen also wieder hier auf den Lieblingsalltag zurück und tauchen dann auch wieder auf meinem Instagramkanal @lieblingsalltag auf.
  • Eine eigenständige Seite ohne nennenswerten Content für die Pferdefotografie hat sich trafficmäßig nicht wirklich gelohnt. Die Domain pferdefotografie-anne-schwarz.de behalte ich, aber ich werde meine Fotografieseite Anne Schwarz Fotografie etwas umbauen. Der Blogbereich bleibt, aber die Auftragsfotografie wird stärker in den Vordergrund rücken. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Pferdefotografie, da ich auch etliche Anfragen für andere Tiere (bspw. Hunde) sowie für Familien- und Portraitshootings bekommen habe und mir das auch wirklich Spaß macht.
  • Die Seite unter anne-schwarz.net, die aktuell recht wenig Content beherbergt, werde ich umbauen und dort die Webseitenerstellung in den Mittelpunkt stellen. Ich war mir etwas unsicher, ob ich das nicht zusammen mit der Bloghexe abfrühstücken sollte, weil das thematisch ja verwandt ist, aber letzten Endes sind das zwei verschiedene Zielgruppen – daher werde ich das wohl trennen, die Bloghexe behält ihren Fokus auf das Bloggen.

Was ich mit dem Haushaltskram mache, weiß ich noch nicht so recht. Ehrlicherweise bin ich in den letzten Wochen nur damit zugange, so halbgare Spam-Kommentare zu moderieren… kein richtiger Spam, sondern inhaltlich scheinbar passenden Kommentare, die aber alle auf irgendwelche Reinigungsfirmen, Hausmeisterservices und Co. verlinken. Das macht irgendwie keinen Spaß… hmm.

Die anderen Blogs – sprich, die Notizbuchmagie und meinen Gartenblog vom Landleben – lasse ich so weiterlaufen, die passen gut.

Es ist also jede Menge Arbeit, die da vor mir liegt… aber ich freu mich wie Bolle drauf. ☺️

Ich kann gerade noch nicht abschätzen, wie schnell ich all das in Angriff nehmen kann. Denn tatsächlich habe ich das Glück, dass ich bereits einige Aufträge in Aussicht habe und die haben zeitlich natürlich Priorität. Dazu kommen noch etliche andere Termine durch die Umorientierung. Aber das wird schon. 🙂

1 Kommentar zu „Grüße von der Achterbahn“

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