Im ersten Teil meiner kleinen Artikelreihe über meinen neuen Rolli habe ich dir ja schon erzählt, warum ich mit meinem bisherigen Rollstuhl nicht happy war und was der Unterschied zwischen einem Standardrollstuhl und einem Adaptivrollstuhl ist.
Heute erfährst du, wie der Genehmigungsprozess bei der Krankenkasse ablief, wie lange das alles dauerte – und welche Hürden es dabei zu überwinden galt.
Wir erinnern uns: im November 2024 hatte ich einen ersten Beratungstermin im Sanitätshaus und war total begeistert von den Adaptivrollstühlen. Endlich wusste ich, warum mein Tiescher – seines Zeichens ein Standard-Rollstuhl – so mega schwer zu fahren war! Ich erhielt vom Sanitätshaus genaue Infos, was mein Arzt auf die Verordnungen für den Rollstuhl selber sowie für den Antrieb schreiben müsse. Da ich zum 1.1. die Krankenkasse gewechselt habe, vereinbarte ich für Anfang Januar einen Termin beim Arzt und für Mitte Januar den nächsten Termin im Sanitätshaus.
Zwischen „Wow, das brauche ich!“ und tatsächlich mit dem neuen Rollstuhl durch die Gegend zu flitzen, lagen sechseinhalb Monate Bürokratie, Selbstzweifel und Warterei. Das war echt kräftezehrend. Aber es gibt ein Happy End! 😊
Der 2. Termin im Sanitätshaus – jetzt wird es konkret
Die Verordnungen von meinem Arzt zu erhalten, lief problemlos und unkompliziert.
Mitte Januar war es schließlich soweit, der zweite Termin im Sanitätshaus stand an. Die beiden Verordnungen gab ich einfach ab, da sich das Sanitätshaus um die Beantragung bei der Krankenkasse kümmern würde.
Zusammen mit dem freundlichen Berater ging es jetzt an die konkreten Details: wie genau sollte mein neuer Rollstuhl konfiguriert werden?
Probefahren drinnen & draußen
Ich durfte nochmal die beiden Rollis vom letzten Mal probefahren, den einen wegen des Antriebs und den anderen, weil er ziemlich genau in die Richtung meines künftigen Modells geht.
Beide Male filmte mich der Berater für den Fall, dass die Krankenkasse Rückfragen haben würde, wie gut ich damit zurechtkomme. Es ist ja nicht im Sinne der Krankenkasse, ein Hilfsmittel zu bewilligen, was man nicht richtig nutzen kann. Wie sich herausstellen sollte, war es tatsächlich hilfreich, diese Aufnahmen zu haben.
Diesmal fuhr ich nicht nur drinnen im Ausstellungsraum, sondern auch draußen. Das Sanitätshaus liegt in einem Industriegebiet und so fuhr ich erstmal über den Parkplatz. An einer moderaten Rampe konnte ich gleich mal den Antrieb testen. Komplett manuell oder auf Stufe 1 keine Chance, mit Antrieb auf Stufe 2 ging es, war aber mega anstrengend. Mit dem Automatikmodus fuhr der Rolli von selbst hoch, ich war total geflasht!
Tjaaa… und dann hieß es, „Fahr mal den Bordstein da hoch!“. Öhm… eigentlich war es nichtmal ein richtiger Bordstein, sondern eine abgeflachte Kante. Ich hab es trotzdem nicht geschafft. 🙈 Ich hätte da kippeln müssen, also das Gewicht nach hinten verlagern und vorne was hochziehen… Kinners, es gibt einen Grund, warum ich in Sport immer nur eine 4 hatte. Körpergefühl und so. 😀 Langer Rede kurzer Sinn, das muss ich echt üben.
Eigentlich bietet das Sanitätshaus draußen auch einen kleinen Parcours mit Rampen und Co., aber da lag so viel Schnee und Eis drauf, dass die nicht befahrbar waren.
Vermessen & Konfigurieren
Wieder zurück im Warmen, ging es an das Vermessen und Eintragen der Werte in das Bestellformular. Sprich, wie breit muss die Sitzfläche sein, wie lang, in welchem Winkel stelle ich meine Beine auf das Fußbrett, soll das Fußbrett V-förmig schmaler zulaufen oder über die ganze Breite gehen, und und und. Es gibt da echt x verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten.
Neben den Winkeln und Maßen ist natürlich auch die Ausstattung variabel. Ich habe quasi überall den Standard ohne Aufpreis genommen, beispielsweise Alu statt Carbon. Das Modell wird übrigens ein Progeo Joker.
Einzig bei der Farbe wollte ich nicht den schwarzen Standard, sondern habe mich für Metallic Rot entschieden. 😀
Generell war ja auch nicht klar, ob ich überhaupt genau diesen Rolli bekommen würde oder etwas ähnliches aus den Beständen der Krankenkasse. Und natürlich, ob die Krankenkasse das Ganze überhaupt genehmigen würde.
Wie läuft die Genehmigung für einen Rollstuhl bei der Krankenkasse ab?
Es versteht sich von selbst, dass es mit relativ viel Papierkram verbunden ist, einen Rollstuhl genehmigt zu bekommen. 🫠 Gerade, wenn es kein 08/15-Omamodell ist.
Ich habe dir mal den theoretischen Ablauf aufgeschrieben und erzähle dir gleich noch en detail, wie genau das bei mir gelaufen ist und wie lange das alles so gedauert hat.
Der theoretische Ablauf
- Das Sanitätshaus kümmert sich um die Beantragung bei der Krankenkasse. Es dauert rund zehn Tage, bis die Unterlagen intern im Sanitätshaus bearbeitet und an die Krankenkasse geschickt werden.
- Die Krankenkasse prüft den Antrag einige Wochen lang. Im günstigsten Falle gibt sie einfach grünes Licht, meistens wird aber der Medizinische Dienst (MD) hinzugezogen.
- Der Medizinische Dienst fordert zusätzliche Unterlagen und Begründungen von den behandelnden Ärzten an, ob und warum dieses Hilfsmittel denn nötig ist, und prüft deinen Fall. Diese Unterlagen musst du selber organisieren und einschicken, die Frist hierfür ist mit knapp zwei Wochen recht sportlich gesteckt. Die Bearbeitung dauert dann wieder einige Wochen.
- Bei Ablehnung: Widerspruch einlegen (Spoiler: das war bei mir der Fall). Du schreibst also deiner Krankenkasse, wieso du der Entscheidung des MD nicht zustimmst und führst die Argumente an, warum du den Rollstuhl brauchst. Auch hier dauert es wieder ein paar Wochen, bis du eine Antwort erhältst.
- Bei Genehmigung: Warten auf Lieferung Wenn dein Antrag schließlich hoffentlich genehmigt wird, bekommst du entweder die Zusage für einen niegelnagelneuen Rollstuhl oder aber die Krankenkasse prüft erstmal ihre Bestände an gebrauchten Rollstühlen. Dazu werden deutschlandweit alle mit der Krankenkasse zusammenarbeitenden Sanitätshäuser kontaktiert, ob irgendwo ein entsprechendes Modell herumsteht. So oder so wird der Rollstuhl an dein Sanitätshaus geliefert und dort für dich angepasst.
Das würde also eine ganze Weile dauern… rund drei Monate, schätzte der Berater damals – letztlich wurden es sechseinhalb Monate.
Post von der Krankenkasse – Prüfung durch den Medizinischen Dienst
Einen Monat nach meinem Termin im Sanitätshaus – genau an meinem Geburtstag Mitte Februar – erhielt ich Post von der Krankenkasse: man habe erfahren, dass ich die beiden Hilfsmittel Rollstuhl + Antrieb bekommen solle und würde nun klären, ob man die Kosten dafür übernehmen „dürfe“. Daher sollte ich binnen anderthalb Wochen eine ganze Reihe an Unterlagen direkt an den Medizinischen Dienst senden:
- aktuellen ärztlichen Befundbericht mit Angaben zur Geh- und Stehfähigkeit, Transfersituation (sprich: wie komme ich in den Rollstuhl rein und raus?), Kopf- und Rumpfstabilität, kognitive Einschränkungen
- aktuellen ärztlichen Befundbericht mit Angaben zur Funktionalität der oberen und unteren Extremitäten mit Kraftgraden nach Janda
- ärztliche Begründung, warum ein faltbarer vorkonfektionierter Aktivrollstuhl nicht ausreichend ist
- ausgefüllter Erhebungsbogen vom Sanitätshaus
- ausgefüllte Arztanfrage vom Arzt
Dem lagen ein Formular für das Sanitätshaus bei sowie ein ausführlicheres Formular für den Arzt.
Eine ganz schön sportliche Frist
Den Brief bekam ich freitags. Bis zur übernächsten Woche dienstags sollten die Unterlagen beim MD sein. Das stellte natürlich eine gewisse logistische und terminliche Herausforderung dar – und dass ich so kurzfristig keinen Facharzttermin beim Neurologen oder Orthopäden bekommen konnte, versteht sich von selbst.
Zu meinem Hausarzt konnte ich donnerstags aber hin. Ein Anruf bei der Krankenkasse ergab, dass ich den Fragebogen für das Sanitätshaus auch per Mail ausfüllen lassen konnte und da nicht auch noch hingurken musste.
Mein Ansprechpartner beim Sanitätshaus war supernett und kümmerte sich da noch am gleichen Tag drum. Mein Hausarzt gab sich ebenfalls große Mühe, die Fragen im Formular alle zu beantworten. Die Beurteilung der Kraftgrade hatte mein Orthopäde 2023 im Rahmen der Orthesenverordnung vorgenommen, den damaligen Arztbrief legte ich in Kopie bei.
Wie gesagt, die Frist für diese Unterlagen war schon echt sportlich gesteckt, aber ich habe es geschafft und alles rechtzeitig eingereicht. Etwas konsterniert war ich, als ich einen Tag nach dem Stichtag einen Brief von der Krankenkasse bekam – ich hätte die Unterlagen ja noch nicht eingereicht, und wenn ich das nicht machen würde, könne man den Antrag ja nicht weiterbearbeiten und müsse ihn ablehnen. Wtf?! Ein Anruf bei der Krankenkasse klärte das ganze dann; die Frist kommt wohl vom MD und ich bin nicht die erste, die da den Kopf schüttelt.
Am 10. März teilte mir meine Krankenkasse mit, dass der MD die Unterlagen erhalten habe und nun prüfen werde.
Abgelehnt!
Tja – am 27. März ging der Bescheid der Krankenkasse ein: aufgrund der Einschätzung des Medizinisches Diensts könne man mir die Hilfsmittel leider nicht bewilligen. Die (sehr ausführliche) Begründung des MD war auch angehängt.
Mein Ansprechpartner im Sanitätshaus hatte ja schon erwähnt, dass die meisten Verordnungen erstmal abgelehnt würden, das sei ziemlich normal und man müsse dann halt Widerspruch einlegen.
Allerdings war ich davon ausgegangen, dass die Begründung dann in Richtung „so schlimm ist es doch nicht, das brauchen Sie gar nicht“ gehen würde. De facto kam es aber anders:
Die Begründung der Ablehnung
Langer Rede kurzer Sinn, der MD hat mich als deutlich weniger fit eingestuft, als ich es eigentlich bin. Man gehe davon aus, dass ich nicht in der Lage sei, den Rollstuhl mit den Greifreifen zu steuern und überhaupt bräuchte ich ja auch keinen Adaptivrollstuhl, denn der sei ja nur für schnelle Wendungen gedacht und das würde ich ja eh nicht hinkriegen.
Gleichzeitig ginge ein Restkraftantrieb „über das Maß des Notwendigen“ hinaus, ich solle doch lieber einen Elektrorollstuhl nutzen. Sprich, so ein Ding, wo man komplett passiv drinsitzt und mit einem Joystick steuert. Den würde ich anscheinend problemlos bewilligt bekommen.
Ehh… nein?! Erstens kann ich noch eine Menge mehr und zweitens will ich ja weiterhin fit und aktiv bleiben. Zwischen „Kräfte sparen“ und „gar nicht bewegen“ liegen ja Welten. 😮
Selbstzweifel… und Sturheit
Dieser Bescheid hat mich erstmal völlig aus der Bahn geworfen. Wie konnte deren Eindruck so weit von meiner Selbstwahrnehmung entfernt sein? Ich fühlte mich mies und irgendwie schuldig, als hätte ich etwas falsch gemacht. Als hätten die ärztlichen Unterlagen und mein eigenes Anschreiben ein komplett falsches Bild von mir gezeichnet – sooo kaputt bin ich doch gar nicht… oder etwa doch?
War ich diejenige, die sich etwas vormachte? Ich fühlte mich wie eine Betrügerin, obwohl ich nichts gelogen oder dramatisiert hatte.
Das ist die Crux an einer Erkrankung wie MS: sie verläuft nicht linear. Ich habe gute Tage und miese. Der Bericht vom MD blendete die guten Phasen komplett aus und ignorierte, dass ich Aktivitäten, die mir Schmerzen bereiten oder mich so auslaugen, dass danach stunden- oder tagelang nichts mehr geht, oft trotzdem durchziehe – aus reiner Sturheit und weil ich mich von der MS nicht unterkriegen lassen will.
Das klingt jetzt total blöd und ich will damit niemandem auf die Füße treten, aber in mir sträubte sich alles gegen so einen Elektrorollstuhl. Die Vorstellung, komplett passiv zu fahren… urgh, nein. Mir war ziemlich klar, dass ich das Ding im Zweifelsfall einfach in der Ecke stehen lassen und lieber die Zähne zusammenbeißen würde.
Der innere Kampf
Ich schrieb mit Feuereifer einen Widerspruch. Doch kurz bevor ich ihn abschickte, überkamen mich massive Selbstzweifel. Wer war ich, mich gegen die Einschätzung von Fachleuten zu stellen? Die Ärzte und die Menschen beim MD sind doch Experten. Würden die mich nicht deutlich objektiver und erfahrener beurteilen, als ich selber es kann?
Vielleicht bin ich nur zu stur und zu stolz, mir das Ausmaß der MS einzugestehen?
Oder ist nicht doch eher das komplette Gegenteil der Fall? Ich kann ja auch einen ganzen Nachmittag im Stall durchziehen, also geht es mir offensichtlich doch viel zu gut, um überhaupt einen Rolli zu brauchen?!
Boah, ich sag’s dir. Dieses Zerdenken und die Selbstzweifel machten mich echt fertig. Die Gedanken drehten sich im Kreis, bis ich mich selbst nicht mehr kannte. Ich überlegte ernsthaft, das ganze Unterfangen abzublasen und kam mir total idiotisch vor. 🥺
Für mich selber einstehen
Letztlich fasste ich mir dann aber doch ein Herz. Denn verdammte Axt, ich kenne meinen Körper und ich weiß, wie ich ticke. Mag ja sein, dass ich laut Lehrbuch manche Dinge nicht mehr kann oder lieber bleiben lassen sollte. Dass ich eine nicht ganz gesunde Einstellung zum Inkaufnehmen von Schmerzen und K.o.-Sein habe, wenn ich etwas wirklich will.
Aber das ist mein Leben. Mein Weg. Sturheit ist meine geheime Superkraft. Ich bin jemand, der Workarounds findet, um Sachen trotzdem hinzukriegen. Ja, ich muss lernen, dabei nicht dauernd meine Grenzen zu überschreiten und meinen Körper nicht in eine permanente Überkompensation, in ein permanentes Funktionierenmüssen zu zwingen. Genau das ist ja der Sinn des Aktivrollstuhls.
Denn wenn der für mich machbare Kompromiss zwischen totaler Verausgabung und Kräftesparen ist, dass ich für einen Teil meiner Aktivitäten einen Adaptivrollstuhl nutze, damit ich die anderen – wie die Zeit mit den Pferden – besser hinbekomme, dann ist das so.
Widerspruch & Video
Am 9. April habe ich den Widerspruch abgeschickt.
Eine Woche später meldete sich die Krankenkasse: der MD hätte gerne das Video der Erprobung im Sanitätshaus – und zwar auf CD oder Datenstick, wieder binnen der nächsten 14 Tage. Ich fragte extra nochmal telefonisch nach – nein, digital ginge das leider nicht.
Na gut. Seufz… ich schrieb also dem Sanitätshaus, wie wir das logistisch am besten anstellen. Das hatte denn erstmal einen Autoresponder zur Folge – wir hatten gerade Osterferien und mein Ansprechpartner war außer Haus.
Er meldete sich denn aber auch direkt nach seinem Urlaub und meinte, ich solle den Weiterleitungsbogen einfach einscannen, sie würden das auf CD brennen und direkt an den MD schicken. Mega – das machte es einfacher!
Mitte Mai teilte mir die Krankenkasse mit, dass der Medizinische Dienst das Video erhalten habe. Man prüfe es… du kannst dir vorstellen, dass von meiner Zuversicht allmählich ziemlich wenig übrig war.
Endlich genehmigt!
Am 28. Mai meldete sich die Krankenkasse: sowohl der Rolli, als auch der Antrieb wurden bewilligt! 🤩

Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen!!
Tatsächlich wurde mir auch gleich eine Neulieferung bewilligt, also kein gebrauchter Rollstuhl aus den Beständen. Direkt am gleichen Tag hat das Sanitätshaus die Bestellung aufgegeben und meinte, die Lieferzeit würde 4-6 Wochen betragen. Uff… na gut.
Weiter warten…
Es verging eine Woche… zwei…. drei… in der Zwischenzeit wurde ich ja gekündigt und den ganzen damit verbundenen Stress nahm die MS zum Anlass, meine Beine immer wieder in Wackelpudding zu verwandeln. Ich hoffte also noch mehr als vorher, dass ich nicht mehr so lange auf den Rolli warten müsste. 😶
Anfang Juli – 6 Wochen nach der Bestellung – fragte ich mal nach: nein, es würde nicht mehr lange dauern, der Rollstuhl sowie der Antrieb seien da und befänden sich in der Vorbereitung für die Montage.
Zwei Wochen später rief das Sanitätshaus an: es würde sich doch noch etwas hinziehen. Es fehle ein Kippschutzrad, ohne dass die Räder mit dem Antrieb nicht genutzt werden könnten, und dessen Bestellung könne leider noch einige Wochen dauern. 🫠
Ich fragte, ob ich denn den Rolli nicht zumindest schon mal mit den normalen Rädern, also ohne Antrieb, nutzen könnte? Das wäre ja schon mal eine deutliche Verbesserung. Nicht nur für die Ausflüge, die wir im demnächst bei meinen Mitbewohnern anstehenden Urlaub geplant haben, sondern halt auch einfach im normalen Alltag, der mich in letzter Zeit zunehmend auslaugt. Hmm – man werde schauen, was sich machen ließe, und sich melden.
Der Rolli ist fertig!
Nur wenige Tage später erhielt ich einen Anruf mit der langersehnten Nachricht: der Rollstuhl war fertig zum Abholen! 🥳
Gleich für den nächsten Tag vereinbarte ich einen Termin… davon erzähle ich dir im nächsten Beitrag. 😊
Die Zeitleiste im Überblick
Wenn du jetzt etwas den Überblock verloren hast und dich fragst, wie lange die Rollstuhl-Genehmigung letztlich gedauert hat:
- November 2024: Erster Beratungstermin
- Januar 2025: Verordnung + zweiter Termin im Sanitätshaus
- Februar 2025: Post von der Krankenkasse, Unterlagen für MD sammeln
- März 2025: Ablehnung durch MD
- April 2025: Widerspruch + Video nachgereicht
- Mai 2025: Endlich genehmigt! 🎉
- Ende Juli 2025: Der Rolli ist fertig zum Abholen
6,5 Monate vergingen insgesamt von der ersten Verordnung bis zur Genehmigung.
Meine Learnings für andere Betroffene
Falls du selbst einen Rollstuhl beantragen willst oder musst, habe ich dir meine wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:
- Plane viel Zeit ein: Mehrere Monate sind leider keine Seltenheit. Wenn du wie ich eine Erkrankung mit fortschreitender Behinderungsprogression hast, ist es definitiv hilfreich, den Rollstuhl rechtzeitig zu beantragen und nicht erst, wenn du ohne ihn komplett aufgeschmissen bist.
- Lass dich von einer Ablehnung nicht entmutigen: Laut Sanitätshaus werden die meisten Anträge erstmal abgelehnt. Das ist offenbar System und nicht persönlich auf dich und deine Situation gemünzt.
- Sammle gute Argumente: Warum brauchst du genau DIESEN Rollstuhl und nicht einen „einfacheren“? Je besser deine Begründung ist, desto höher sind die Chancen.
- Steh für dich ein: Die Selbstzweifel in so einem Prozess sind normal. Du kennst deinen Körper am besten, also lass dir nicht einreden, du würdest mit deinen Problemen oder auch deinen Fähigkeiten übertreiben.
- Hol dir Unterstützung: Ein gutes Sanitätshaus ist für dich da und steht dir mit Rat und Tat zur Seite. Und scheu dich nicht, auch Freunde oder deine Familie um Hilfe zu bitten.
Im nächsten Artikel erzähle ich dir dann endlich, wie es war, als die Flitzpiepe (ja, so heißt mein neuer Rollstuhl 😅) endlich da war und wie die ersten Fahrten gelaufen sind!