Schon als Kind habe ich gerne gepuzzelt, und irgendwann während des Studiums habe ich es für mich wiederentdeckt. Seitdem lege ich immer mal wieder gerne ein Puzzle – je größer, desto besser. Limitiert wird das nur vom verfügbaren Platz. 😀
Da ich auch aktuell wieder an einem großen Puzzle arbeite – 5.000 Teile, mein bisher größtes Puzzle – finde ich, dass sich das Thema auch endlich mal einen Platz im Blog verdient hat. 🙂
Vom Chaos zur Harmonie
Ich liebe es ja generell, Dinge wortwörtlich in Ordnung zu bringen. Das ist mit ein Grund, warum ich tatsächlich gerne aufräume und putze und mit Haushaltskram sogar einen Haushaltsblog führe.
Beim Puzzlen ist das so ähnlich – am Anfang herrscht ein riesiges Durcheinander. Aber wenn man dranbleibt und sich da durchwurschtelt, ergibt sich nach und nach ein Bild und alles passt schließlich zusammen. Ein Schelm, wer da eine Analogie zum Leben sieht. 🤪
Ich finde es da dabei super faszinierend, wie sich auch meine eigene Einstellung verändert. Am Anfang sieht das sooo chaotisch aus und vor allem sind gefühlt so viele Teile gleich – vor allem, wenn es so berühmt-berüchtigte riesige Himmelsflächen gibt, die allenfalls einen leichten Farbverlauf aufweisen. Da denke ich dann, wie in aller Welt ich das jemals hinkriegen soll. Aber nach und nach kristallisieren sich dann doch Unterschiede heraus und am Ende frage ich mich, wie ich die Puzzleteile denn bloß für einheitlich halten konnte, schließlich gibt es da doch sooo viele Eigenheiten. 😀
Puzzlen fürs Selbstvertrauen
Ich erinnere mich an eine Phase während des Studiums, in der ich total in der Luft hing – es war mitten im Semester und in meinen Kursen gab es zwischendurch keine Tests oder sonstigen Bewertungen. Erst am Semesterende würden mich Hausarbeiten erwarten. Vor (und hinter) mir lagen also gefühlt endlose Wochen und Monate ohne jedwede Rückmeldung ob das, was ich da so tat, gut genug war.
Ich war total verunsichert und paralysiert von der Angst, eben nicht gut genug zu sein und gar nichts hinzubekommen.
Und dann tat ich etwas, um irgendwie wieder klar zu kommen: ich kaufte mir ein Puzzle und fing an, es auf dem Fußboden in meinem WG-Zimmer zusammenzubauen.
Es war hart – ein dunkles Motiv mit 3D-Effekt und funzelige Beleuchtung sind eine wirklich miese Kombination. Es machte keinen Spaß, weil es anstrengend war für die Augen und für den Rücken und weil ich zwischenzeitlich so oft dachte, dass ich das nie hinbekommen würde.
Als 3D-Version habe ich das Puzzle nicht mehr auf Amazon gefunden, aber das hier ist auf jeden Fall das Motiv:
Wie gesagt, es war echt eine Herausforderung. Aber ich habe mich durchgebissen. Und mit jedem passenden Puzzlestück, mit dem sich das Bild weiter zusammenfügte, wuchs meine Zuversicht. Wenn ich so ein blödes Puzzle besiegen konnte, wenn ich an so etwas dranblieb, dann würde ich auch das Studium packen. Und so war es denn auch. 💪
Das Puzzle hat mir damals wirklich geholfen, Fortschritte zu sehen und eine „Aufgabe“ zu haben.
Puzzlen zum Beschäftigen
Mittlerweile habe ich andere Gründe zum Puzzlen. Teils mache ich das natürlich einfach, weil es mir Spaß macht. Aber es hat noch einen Vorteil:
Beim Puzzlen beschäftige ich meine Hände und meinen Kopf, ohne mich körperlich zu verausgaben. So ein bisschen ist das für mich vom Prinzip her wie Gartenarbeit, nur weniger anstrengend und auch bei usseligem Wetter möglich.
Das hilft mir total, zwischendrin mal eine Pause einzulegen und fällt mir leichter, als mich aufs Sofa zu setzen und „einfach mal nichts zu machen“. 😀
Beim Puzzlen verliere ich übrigens auch total das Zeitgefühl. Deswegen stelle ich mir immer einen Handywecker, um nicht stundenlang in der Puzzlewelt zu verschwinden.
Puzzlemotive: von altbacken bis kitschig
Welche Motive puzzle ich denn so? – Tatsächlich so ziemlich alles, was mir in die Finger kommt.
Ich habe einige Puzzles von meiner Mama übernommen, die schon so einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben und daher sehr eh… klassisch sind: ziemlich langweilige Fotografien von irgendwelchen Sehenswürdigkeiten beispielsweise. Dafür würde ich selber kein Geld ausgeben, aber mei, wenn sie eh im Schrank stehen… 😀
Berühmte Gemälde als Puzzle finde ich toll, weil ich mich dadurch mit dem Motiv ganz anders auseinandersetze, als wenn ich es nur ansehe. Da bekomme ich dann auch Lust, Hintergrundinfos zur Entstehung zu recherchieren und zum Künstler.
Richtig, richtig großartig finde ich beispielsweise den Garten der Lüste von Hieronymus Bosch als Puzzle: erst wenn man so ein fulminantes Bild als Puzzle legt, beschäftigt man sich wirklich mit den ganzen vielen Details.
Das Gleiche gilt für Weltkarten & Co.: ich habe schon verschiedene historische Weltkarten zusammengebaut, moderne und auch eine richtig süß gestaltete mit Tieren. Leider gibt es die nicht mehr, daher verlinke ich dir hier gleich ein ähnliches Puzzle. Bei den modernen Weltkarten lerne ich als geografische Niete dann auch gleich noch was. 😀
Aktuell puzzle ich unser Planetensystem zusammen, das hat auch direkt noch einen lehrreichen Aspekt. 😀
Allerdings stoße ich hier platztechnisch echt an unsere Grenzen. Wir haben zwar extra einen Tisch zum Spielen und Puzzlen im Keller stehen, damit die Teilchen ruhig einige Wochen lang liegen bleiben können. Den Tisch kann man auch ausziehen, sodass die 1,50m in der Breite gerade so draufpassen – nach oben hin fehlen mir allerdings 10cm, um auf den benötigten Meter zu kommen. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen, denn auf dem Boden Puzzlen ist mir definitiv zu unbequem.
Ein paar außergewöhnliche Puzzles habe ich in den letzten Jahren auch geschenkt bekommen: etwa ein Fotopuzzle mit Bildern von meinem Pferdle oder dieses Holzpuzzle, bei dem auch die einzelnen Teile Tierformen sind, wie mega ist das denn bitte! 😃
Aufhängen oder auseinanderbauen?
Was mache ich, wenn ein Puzzle fertig ist? – In den allermeisten Fällen baue ich es direkt nach dem Einsetzen des letzten Teilchens wieder auseinander und räume die Packung zurück ins Regal. Frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ wird ein Puzzle für mich herzlich uninteressant, wenn es erst einmal fertig ist. 😀
Ein einziges Puzzle gibt es, was ich tatsächlich gerahmt an die Wand gehängt habe: dieser nur ganz dezent kitschige Hirsch macht sich bei uns im Wohnzimmer einfach zu gut.
Puzzlest du auch so gerne?
Eigentlich puzzle ich auch sehr gerne. Es beschäftigt so wunderbar und irgendwie hat es auch etwas Meditatives. Aber ich komme immer nur selten dazu und bräuchte demnach Platz, wo das Puzzle so lange parken darf und der fehlt einfach.
Auch die Frage nach dem danach ist immer gegeben. Ja, einfach wieder wegpacken mache ich dann auch, aber es gibt auch welche, die man dann gerne aufhängen möchte. Wie gehst du dann an die Sache ran? Einfach in den Rahmen ziehen? Vorher irgendwo aufkleben?
Ja, ich hab das einfach vorsichtig auf die Rahmenrückseite geschoben, die Kunststoffplatte draufgelegt und dann gewendet und das Ganze mit den Rahmenklammern fixiert. Mir fällt gerade ein, dass ich vor vielen Jahren tatsächlich noch ein anderes Puzzle zum Aufhängen fertig gemacht habe; das hatte ich auf Karton gelegt, mit diesem speziellen Puzzlekleber von der Vorderseite aus zusammengeklebt und ohne Rahmen aufgehängt. Das hat aber nicht gut funktioniert, weil vor allem am Rand immer mal wieder Teile abgefallen sind. Mit Ramen bzw. Plexiglas davor finde ich das deutlich haltbarer.
Auf Youtube gibts den Kanal Karen Puzzles. ich hab bisher erst ein Video von ihr gesehen, da ging es um eine Meisterschaft. Was es alles gibt.
ich hab irgendwann, glaube 2016, ein tolles Puzzle geschenkt bekommen. ein London-Panorama, 1000 Teile. Irgendwann hab ich es dann mal angefangen (2017 oder 18) und seitdem liegt es hier rum. Dabei möchte ich es so gerne aufhängen, weil ich das Motiv liebe. Aber ich stecke einfach fest.
Puzzle sind einfach nichts für mich.
Ach was, das hatte ich auch nicht gewusst, dass es da sogar Meisterschaften gibt. 😀 Speed-Puzzlen… das wär auch mal was. 😀
Vielleicht findest du das Motiv ja auch irgendwo als normales Poster?