Wintersonnenwende 2019

Ich dachte, anstelle der sonstigen Erklärungen zu den Jahreskreisfesten erzähle ich heute einfach mal, wie ich die Wintersonnenwende (auch bekannt als Jul / Yule oder Mittwinter) begangen habe.

Vorab: 21. oder 22. Dezember?

Kalendarisch gesehen fällt das Julfest üblicherweise auf den 21. Dezember.

Astronomisch betrachtet schwankt der Zeitpunkt allerdings zwischen dem 20. und 23. Dezember. So findet die Wintersonnenwende 2019 am 22. Dezember um 5.19 früh statt, 2020 wird es der 21. Dezember um 11:02 Uhr sein.

Dieses Jahr ist also erst morgen, am 22. Dezember, der kürzeste Tag. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz sicher, ob die längste Nacht des Jahres denn nun diejenige vor oder nach dem Tag der Wintersonnenwende ist. 🤔 Wenn ich mir die Uhrzeiten für Sonnenauf- und -untergang anschaue, scheint die heutige Nacht genau so lang zu sein wie die morgige.
Wenn das jemand weiß, freue ich mich über einen erhellenden Hinweis in den Kommentaren. 🙂

Ich muss mir ja selber auf die Finger hauen, die Dinge nicht immer zu kompliziert zu machen. Deswegen habe ich kurzerhand beschlossen, Jul heute am 21. Dezember zu feiern.

Tagsüber: Sonne, Spazierengehen und unverhoffte Misteln

Entgegen der Wetterprognosen war es bis nachmittags sonnig und relativ warm. Die winterlichen Temperaturen haben hier gerade eine Pause eingelegt – bei mir im Garten trägt die Magnolie lauter dicke Knospen. 🙈

Alles in allem hing draußen fast schon der Frühling in der Luft. Das passt natürlich so gar nicht zum gern beschriebenen Thema von Jul, wo es um Kälte und Entbehrung geht, das Leben in der Natur zum Stillstand gekommen zu sein scheint. Naja – schön war’s trotzdem.

Ich habe das gute Wetter unter anderem für einen Spaziergang im Naafbachtal genutzt, einem nahegelegenen Naturschutzgebiet.

Spaziergang im Naafbachtal

Mein absolutes Highlight war, dass ich einen über und über mit Misteln bedeckten Baum fand. Zwar habe ich schon öfter Mistelzweige auf dem Weihnachtsmarkt gekauft, aber in natura sind sie mir bislang immer nur in großer Entfernung irgendwo ganz weit oben auf riesigen Bäumen begegnet. So aus der Nähe konnte ich sie jetzt zum ersten Mal betrachten.

Dass ich ausgerechnet zu Jul unverhofft Misteln finde, ist mal wieder so einer von diesen berührenden Zufällen.

Abends: imposantes Schauspiel am Himmel

Als die Dämmerung einsetzte, hatte es sich mittlerweile zugezogen und dunkle Wolken bauschten sich auf. Das sah so irre aus, dass ich mir die Kamera schnappte und von den Feldern am Waldrand aus einige Bilder aufnahm.

Nachts: Schattenarbeit / Meditation

Später am Abend holte ich Wicca: A Year and a Day hervor und blätterte noch einmal das Kapitel zu Yule durch. Spontan entschied ich mich, eine der dort beschriebenen Imaginationsreisen / Meditationen durchzuführen.

Yule - Wicca: A Year and a Day

Ich hatte sie bereits letztes Jahr gemacht, an den Inhalt bzw. an meine Assoziationen erinnerte ich mich aber nicht mehr.

Grob gesagt geht es um Schattenarbeit, also die Auseinandersetzung mit den eher unliebsamen Themen, die man so mit sich herumträgt. Das passt thematisch gut zur Wintersonnenwende, ist es doch die längste Nacht, nach der das Licht erst wieder mehr werden kann.

Ich habe es ja schon einmal erwähnt, dass ich diese geführten Meditationen unheimlich mag und mich gut darauf einlassen kann. So war es denn auch heute wieder eine sehr eindrucksvolle Erfahrung, aus der ich eine hilfreiche Erkentnis gewinnen konnte.

Wie immer machte ich mir hinterher einige Notizen dazu. Anschließend blätterte ich in meinen Aufzeichnungen vom vergangenen Jahr, wie ich diese Meditation denn damals erlebt hatte. Interessant, das jetzt so zu vergleichen.

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