Eine Zeitreise im Bergischen Land – das Freilichtmuseum Lindlar
Stell dir mal vor, es gäbe ein Tor in längst vergangene Zeiten. Du gehst hindurch, und schwupps, lässt du Autos, Plastik, Business Sprech und Co. hinter dir zurück und bist auf einmal über hundert Jahre in die Vergangenheit versetzt.
Die Landschaft sieht noch vertraut aus, aber sie ist deutlich weniger dicht besiedelt. Du stehst zwischen blühenden Wiesen, die von Wäldern begrenzt werden. Rechterhand siehst du einen Bauern mit seinen beiden Pferden, der ein Feld umpflügt, und am Horizont erkennst du ein kleines Dorf mit schwarz-weißen Fachwerkhäuschen. Ein staubiger Schotterweg führt zwischen den Hügeln entlang und neugierig läufst du los, um diese Welt zu erkunden…

… klingt nach Fantasy à la Diana Gabaldon oder einem Rollenspiel? – Nö.
So ein Tor gibt es wirklich. Es ist der Eingang zum LVR-Freilichtmuseum Lindlar.


Aus allen Ecken des Bergischen Landes stammen die historischen Gebäude, die vorsichtig abgebaut und hier wieder errichtet wurden. Auch ein Wegekreuz von einem Dorf bei uns in der Ecke hat seinen Weg hierher gefunden.
Das Gelände ist so unglaublich weitläufig, dass sich selbst die Besucherscharen eines sonnigen Sommersonntags angenehm verteilen. Und dabei waren wir sogar anlässlich des Bauernmarktes vor zwei Wochen da – die Parkplätze ringsherum waren rappelvoll, von Drängeln oder Anstehen trotzdem keine Spur. I like.


Neben den diversen Häusern, in denen zum Teil auch Ausstellungen wie etwa zur Nachkriegszeit in der Region untergebracht sind, gibt es auch jede Menge Tiere zu sehen:




Anlässlich des Bauernmarkts wurde abgesehen von den unzähligen Marktständen selber unheimlich viel geboten: eine Postkutsche fuhr über das Gelände, ein Schmied zeigte seine Künste, wir konnten beim Pflügen mit einem Pferdegespann zusehen oder eine große Säge in Aktion bestaunen, und und und.

Anstatt vieler Worte lasse ich einfach mal die Bilder für sich sprechen. 🙂




In die verschiedenenen Gemüsegärten spinxte ich natürlich ganz besonders neugierig – welche Pflanzabstände wurden für dieses oder jenes Gemüse gewählt, wie sehen die Karotten hier aus, was könnten wir nächstes Jahr bei uns im Garten sonst noch so anbauen…? 😉






Übrigens dürfen Hunde mitgebracht werden – wir hatten Nala zu Hause gelassen, weil wir mit deutlich mehr Gedrängel gerechnet hatten. Das wäre aber gar kein Problem gewesen, für’s nächste Mal wissen wir das. 🙂
Ein bisschen was eingekauft haben wir natürlich auch… nach der Alepposeife probiere ich jetzt mal eine Shampoo-Seife mit Rosmarin und Lavendel vom Naturseifengarten, eine Holzbürste für den Abwasch durfte mit, eine Flasche Met von heimischen Bienen, ein bisschen herbstliche Deko und weil es unverhofft so sonnig war, erstand der Beste noch einen Strohhut, den ich künftig ganz stylish bei der Gartenarbeit tragen kann. 😉

Übrigens ist die Fahrt von uns aus nach Lindlar selber schon ein kleines Abenteuer – ohne Navi hätten wir uns vermutlich auf irgendeinem dieser schmalen Sträßchen verirrt und uns in Anbetracht der teils wirklich krassen Steilhänge in den Alpen gewähnt. 😀
Infos zu den Öffnungszeiten findest du auf der Webseite des Freilichtmuseums.