Kennst du das?! Du besuchst eine Location, fotografierst jede Menge, möchtest natürlich darüber bloggen… und dann kommst du irgendwie nicht dazu. Wochenlang. Bis du feststellst, dass du Winterbilder nun auch nicht unbedingt im Sommer zeigen möchtest… und den ganzen Artikel verschiebst. Tja – so erging es diesem Beitrag hier.
Im November 2020 unternahmen der Beste und ich nämlich einen Ausflug in die Eifel – und ich komme erst jetzt dazu, sage und schreibe ein Jahr später, dir davon zu berichten. 🤦♀️
Aber gut. Besser spät als nie.
Wir hatten beide Urlaub und brauchten dringend mal einen Tapetenwechsel. Nicht ganz einfach dank Corona. Die meisten Ausflugsziele hatten ja geschlossen, und wir machen in diesen Zeiten sowieso einen großen Bogen um Menschenansammlungen. Daher entschieden wir uns, in die Eifel zu fahren. Die liegt nur eine Stunde Fahrt von hier entfernt und ist ja nun einer der wenigen Landstriche, in denen es noch weniger Menschen gibt als hier. Wir fuhren also quasi von einer Pobacke der Welt zur anderen. 😀
Gerade, da wir unter der Woche unterwegs waren und das Wetter zudem zwar trocken, aber ziemlich kalt war, waren wir quasi alleine.
Laacher See: der größte See von Rheinland-Pfalz
Unser erster Halt ist der Laacher See, an dem auch die berühmte Abtei Maria Laach liegt.
Von einem weitläufigen Parkplatz aus führt ein Weg zum Seeufer. Links und rechts erstrecken sich Wiesen, auf denen es sich Hühner gut gehen lassen. Diese gehören zum Klostergut Maria Laach, einem Bio-Hofladen direkt am Parkplatz.
Mit rund 3,3km² Fläche ist der Laacher See der größte See in Rheinland-Pfalz. Seine maximale Tiefe beträgt stolze 51m. Der Bereich rund um den Laacher See ist ein Naturschutzgebiet.
Um den See herum führt ein Wanderweg, den wir ein Stück weit erkunden. Da der Uferbereich aber recht zugewachsen ist und wir wenig vom Wasser sehen, drehen wir dann doch irgendwann wieder um und machen uns auf den Weg zur Klosterkirche.
Abtei Maria Laach: ein Juwel romanischer Baukunst
Nur wenige Hundert Meter vom Seeufer entfernt ragt die imposante Abtei auf – wir sehen sie bereits auf dem Rückweg vom See:
Erbaut wurde die Klosteranlage zwischen 1093 und 1216. Der eigentlichen Kirche vorgelagert ist ein Atrium mit einem Löwenbrunnen in der Mitte, was so nördlich der Alpen sonst nirgendwo mehr erhalten ist.
Früher reichte der Laacher See bei Hochwasser bis an die Klostermauern heran und überflutete die Krypta. Ein alter, rund 800m langer unterirdischer Stollen soll den Wasserpegel deswegen konstant niedriger halten. Lange Zeit wurde der Bau dieses sogenannten Fulbert-Stollens dem Abt Fulbert zugeschrieben, dessen Amtszeit von 1152 bis 1177 dauerte. Neuere Forschungen lassen aber darauf schließen, dass der Stollen weitaus älter ist und bereits aus der Römerzeit stammt. Beeindruckend!
Eigentlich wären auch das Innere der Klosteranlage sowie die berühmte Bibliothek eine Besichtigung wert. Aufgrund der Pandemie verzichten wir aber darauf.
Auf dem Vulkan: der Ettringer Bellerberg
Weiter geht es in das kleine Örtchen Ettringen, das rund 10km entfernt vom Laacher See liegt. Hier ragt der sogenannte Ettringer Bellerberg auf. Ursprünglich bildete er die westliche Flanke des riesigen Bellerberg-Vulkans, der vor rund 200.000 Jahren Magma und Lava spuckte.
Wir fahren durch ein Wohngebiet, folgen der Beschilderung – und stehen quasi direkt am Fuße des Bergs. Einen offiziellen Parkplatz gibt es nicht. Da wir aber die einzigen Besucher sind, stellen wir das Auto an der Straße ab und machen uns an den Aufstieg. Ein Trampelpfad führt hinauf.
Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall ratsam. Kleine Kinder oder Hunde würde ich dort auch nicht frei herumlaufen lassen, es geht dann doch recht abrupt in die Tiefe.
Oben angekommen, werden wir mit einem Wahnsinnsausblick über das umliegende Land belohnt!
Spuren der Lavaströme, die sich damals bei der Eruption ihren Weg bahnten, finden sich bis heute in Form von Basaltgestein, das in der Umgebung abgebaut wird.
Wie steil die Hänge abfallen, machen diese Bilder deutlich:
Der große Berg hier in der Ferne ist der Hochstein, ebenfalls ein Vulkan. Dort befindet sich auch die Genovevahöhle, zu der wir es heute aus Zeitgründen aber leider nicht mehr schaffen.
Es gibt dort in der Ecke also definitiv noch viel zu erkunden… wir werden irgendwann sicherlich nochmal hinfahren. 🙂
Liebe den Laacher See. Sehr entspannt zum spazieren.
War beim letzten Lockdown schon da, und beim kommenden werde ich dort wieder ein Besuch abstatten, um runterzukommen
Toller Beitrag
LG
Thorsten
Hallo Thorsten,
ja, gerade am Wasser entlang zu spazieren hat immer etwas von einer besonderen Auszeit. Es muss ja nicht immer das Meer sein. 😉
Viele Grüße
Anne
Meine Heimat 😍
Auf der anderen Seite des Laacher Sees ist das Ufer sehr gut zugänglich. 😉 also wenn ihr nochmal hinfahrt…
Hallo Isa,
ah, gut zu wissen. 🙂 Danke für den Tipp!
Da kannst du ja auch wirklich ein schönes Fleckchen Erde deine Heimat nennen. 🙂
Liebe Grüße
Anne