Am Westwall in der Pfalz
Nachdem wir am Donnerstag einen Ausflug nach Wissembourg unternommen hatten, stand freitags die Burg Landeck auf dem Programm. Diesmal mit Kamera, am Vorabend hatte mich mein Lauftraining ja schon einmal ohne Kamera dorthin geführt.
Im Anschluss daran besichtigten wir ein Relikt aus dem II. Weltkrieg angesehen, den Westwall.
Erstmal galt es aber, einen traumhaften Sonnenaufgang mit Blick auf die Rheinebene zu genießen:
Der Westwall bei Oberotterbach
Im Zweiten Weltkrieg sollte die westliche Grenze des Deutschen Reichs durch eine 630km lange Verteidigungsanlage geschützt werden, den Westwall. Mehr als 18.000 Bunker sowie diverse Panzersperren und Gräben wurden dazu zwischen 1938 und 1940 errichtet. Was für ein Irrsinn…
Übrigens kam mein Opa als Architekt deswegen aus Berlin in die Pfalz – wo er meine Oma kennenlernte. Es ist schon verrückt… ohne den Krieg gäbe es mich nicht. 🤔
Ein Großteil der Anlagen ist mittlerweile zerstört oder nicht mehr zugänglich, etliche Überreste stehen aber noch.
In der Nähe von Oberotterbach führt der WestWallWeg zu einigen Bunkern und Gräben. Diverse Schilder informieren über die Geschichte. Wir sind den WestWallWeg nicht komplett gewandert, man kann aber verschiedene Parkplätze im Wald anfahren.
Am ersten Parkplatz gab es keinen Hinweis, in welche Richtung man etwas zu sehen bekäme. Wir sahen deswegen gar nichts. Von unserem zweiten Parkplatz aus aus gelangten wir dann nach wenigen Hundert Metern zu zwei Bunkern bzw. dem, was davon noch übrig ist.
War jetzt nicht sooo beeindruckend…
Der Westwall bei Niederotterbach
Laut Karte sollte es aber ein paar Kilometer weiter bei Steinfeld einen Panzergraben sowie Teile der Höckerlinie zu sehen geben.
Der Pro-Tipp: frag einen Einheimischen, sonst fährst du leicht an den Schildern vorbei bzw. erwischst gar nicht erst die richtige Straße. 😉

Ausgestattet mit einer genaueren Wegbeschreibung, fuhren wir ein Stückchen über die K25 Richtung Westen aus Niederotterbach heraus. Dort stellten wir das Auto ab und folgten dann zu Fuß einem Feldweg.

Nach einigen Minuten waren wir da:
Hier wird dann auch klar, woher die Höckerlinie ihren Namen hat. Die Panzer sollten gezwungen werden, auf diese Höcker aus Stahlbeton draufzufahren, wo sie sich aber festfahren und somit ihre nur schwach geschützte Unterseite entblößen würden.
Direkt hinter den Höckern befindet sich ein breiter Panzergraben, der 3,5m tief und 1,6km lang ist und heute als Angelteich genutzt wird.

Der Kontrast aus der heutigen Idylle und der Vergangenheit dieses Ortes stimmt nachdenklich…