Im heidnischen Jahreskreis wird heute Ostara gefeiert. Aber auch für Otto Normalbürger hat die Tagundnachtgleiche eine wichtige Bedeutung: sie markiert den kalendarischen Frühlingsbeginn.
Die Frühlings-Tagundnachtgleiche im Jahreskreis
Ostara ist eines der acht Feste im Jahreskreis. Es folgt auf Imbolc, das wir am 2. Februar gefeiert haben. Das nächste Fest ist Beltane am 1. Mai.
Das Pendant zur Tagundnachtgleiche im Frühling ist mit Mabon die Herbst-Tagundnachtgleiche im September, ab der die Tage dann wieder kürzer werden.
Wann ist die Frühlings-Tagundnachtgleiche? Und was genau passiert da?
Dieses Jahr fällt die Tagundnachtgleiche auf den 20. März. Um 22.58 Uhr ist der exakte astronomische Zeitpunkt erreicht – dann steht die Sonne senkrecht zum Äquator.
2020 wird es ebenfalls der 20. März sein, dann allerdings bereits um 4:50 Uhr in der Früh.
Was feiern wir zu Ostara?
An Ostara geht es um die Wiederkehr des Lichts und der Wärme – um den Beginn neuen Lebens.
Das Frühjahr ist die Zeit des Wachstums und der Fruchtbarkeit. Die kahle, braune Landschaft des Winters verwandelt sich jetzt in eine reiche Fülle aus Blüten und grünen Blättern. Bienen, Hummeln & Co. schwirren wieder umher und morgens begrüßen unzählige Vogelstimmen zwitschernd und singend den neuen Tag.
In Zeiten von rund ums Jahr prall gefüllter Supermarktregale ist das nicht mehr so offensichtlich, aber es bis zum Frühling geschafft zu haben, bedeutet auch: es ist okay, wenn die Vorräte jetzt zur Neige gehen. Es droht kein Hungertod mehr, in der Natur findet sich wieder neue Nahrung.
Gleichzeitig mit dem Wachstum draußen in der Natur ist es im Frühjahr auch an der Zeit, deine über den Winter geschmiedeten Pläne in die Tat umzusetzen. Womit möchtest du endlich beginnen? Was soll in deinem Leben wachsen?
Inspirationen für Ostara-Rituale
Ein klassisches Symbol für die Fruchtbarkeit sind bunt gefärbte Eier. Dieser Brauch hat sich bis heute im christlichen Osterfest erhalten. Beim Färben kannst du die Bedeutungen der einzelnen Farben berücksichtigen oder die Eier auch mit Symbolen versehen.
Nimm dir Zeit, aufmerksam durch die Natur zu gehen: beobachte, wo sich überall neues Leben regt. Welche Bäume und Sträucher blühen bereits? Wo kannst du die ersten grünen Blätter entdecken – und welche Stauden und Wildblumen treiben gerade neu aus?
Und hey: es ist Frühling! Die perfekte Zeit zum Pflanzen! Wenn du genauso gartenverrückt bist wie ich, dann hast du in den letzten Wochen vermutlich schon darauf hingefiebert, endlich wieder im Garten werkeln zu können. Das Pflanzen und Aussäen kannst du wunderbar mit einem Ritual verbinden. Bedanke dich für den fruchtbaren Boden, bitte um Kraft und Gesundheit für die jungen Pflänzchen und ggf. für eine reiche Ernte, die dich und deine Lieben ernährt.
Wenn du Ostara drinnen feiern und trotzdem gerne etwas pflanzen möchtest, kannst du beispielsweise Sonnenblumenkerne mit etwas Erde in einen Topf geben und sanft angießen. Ziehe die Sonnenblumen einige Wochen drinnen im Warmen vor und pflanze sie dann ungefähr Mitte Mai nach draußen, wenn die Eisheiligen vorüber sind und somit keine Frostgefahr mehr droht.
Weitere schöne Ideen für Rituale zu Ostara hat Barbara von Magnolienherz zusammengestellt: Merry Ostara!
Was ist eigentlich mit der Frühlingsgöttin Ostara?
Immer mal wieder wird erwähnt, dass das Fest Ostara auf eine gleichnamige germanische Frühlingsgöttin zurückgehe. Diese Theorie stammt von Jacob Grimm (genau, einer der beiden Gebrüder Grimm), wird allerdings in Fachkreisen angezweifelt.
Es scheint klar zu sein, dass eine solche Göttin verehrt wurde, allerdings vermutlich unter anderem Namen. (Was mich unweigerlich an Loriot denken lässt: „Ich ess es ja, aber nicht unter falschem Namen…!“ 😀 )
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Kannst du den Frühling ebenso wenig erwarten wie ich?