Mein neues Tattoo – mit Wildpflanzen
Als „Kräuterhexe“ 🙂 habe ich sowieso immer jede Menge Pflanzen um mich herum. Jetzt dürfen sie auch meine Haut zieren:
Auf Instagram hat’s der ein oder andere vielleicht schon gesehen – ich habe seit dem Wochenende ein neues Tattoo. 😍 Genauer gesagt, habe ich ein schon bestehendes Tattoo erweitert.
Die Ausgangsbasis: Tattoo No. 1
Diesen Schriftzug auf dem Unterarm habe ich ja schon seit einigen Jahren:

Es ist ein Zitat aus dem altenglischen Gedicht The Wanderer aus dem 10. Jahrhundert – wer sich für Details interessiert, den verweise ich einfach mal auf Wikipedia. 🙂
Der Beste und ich haben es uns beide stechen lassen. Relativ bald stand für uns beide fest, dass wir die reine Schrift etwas zu „nackig“ fanden. Der Beste ließ seinen Schriftzug dann alsbald erweitern, sodass die Buchstaben jetzt wie aus Stein gehauen ausschauen. Für seine Wikinger-Arme 😀 passt das auf jeden Fall, ich selber wollte aber etwas Filigraneres haben. Bloß was?
Ideensuche für Tattoo No. 2
Ich ließ mir mit meiner Entscheidung wirklich viel Zeit. Unterm Strich über zwei Jahre, in denen ich verschiedenste Einfälle sammelte, verwarf, neu überdachte und so weiter.
Nach diesem ausgiebigen Ideenwälzen stand dann endlich fest: Pflanzen sollen es werden! Und zwar keine „08/15-Blümchen“ 😀 , sondern welche, die für mich eine Bedeutung haben (und die vermutlich auch nicht jeder auf der Haut trägt): Wildpflanzen. Solche, die Heilkräfte haben, die die Menschen jahrhundertelang als besonders empfunden haben, um die sich Sagen und Legenden ranken.
Nach der Vorbesprechung im Tattoostudio suchte ich im Internet jede Menge Fotos zusammen – Pinterest ist bei sowas ja wirklich Gold wert! Einerseits sammelte ich Bilder von Tattoos in dem Stil, der mir vorschwebte: Watercolor, also wie mit Tusche gezeichnet und bunt aquarelliert. Außerdem packte ich eine Mixtur aus Fotografien und Zeichnungen der Pflanzen zusammen, die später als Vorlage dienen sollten.
Das Tattoo entsteht
Ursprünglich war der Termin schon für Anfang Oktober geplant – und wurde dann kurzfristig von der Tätowiererin verschoben. Eek. Am Samstag war es dann aber endlich soweit.
Als erstes wurde das Motiv aus freier Hand angezeichnet…

Aus Platzgründen wurden es letztlich nur drei statt vier oder fünf Pflanzen:
- Spitzwegerich
- Gundelrebe
- Farn
Die Größenverhältnisse entsprechen nicht ganz der Realität, eigentlich sind die Blätter vom Spitzwegerich deutlich größer als die der Gundelrebe. Aber hey, das ist künstlerische Freiheit, sonst hätte es nicht gepasst. 😉

Dann wurden etwa eine halbe Stunde lang die schwarzen Outlines gestochen. Einzig die langen Striche an den Stängeln oder dem Spitzwegerich taten etwas weh, alles in allem war es aber okay.

Ta-daa:

Als letztes kam schließlich die Farbe drauf! 🙂
Das fertige Tattoo
Ich bin total verliebt. 😍

Die Crux mit den ganz natürlichen Fotos
Jetzt ist so ein Arm-Selfie wie auf dem obigen Bild nun nicht gerade das spannendste Motiv, um ein Tattoo in Szene zu setzen.
Ich fragte also den Besten, ob er nicht ein paar Fotos von mir und dem Tattoo machen könne. Da ich gestern eh damit beschäftigt war, ein paar Ableger von diversen Pflanzen einzutopfen, boten sich die Töpfchen als Accessoire an.
Naja. 😀 Erstmal kämpfte der Beste mit der kleinen Sony a6000, die Bilder wurden aber nichts. Der störrische Autofokus landete immer auf dem Gestrüpp statt auf dem Tattoo. Also erklärte sich mein Held tapfer bereit, sich auf die Vollformatkamera und das manuelle Fokussieren einzulassen.
Witzigerweise kann ich übrigens gar nicht einfach so erklären, wo man wann mit welchem Finger auf welches Knöpfchen drücken und an welchem Rädchen drehen muss… ich mache das alles so unterbewusst, dass ich vor dem Erklären erst selber nochmal ganz genau darauf achten muss, was ich da eigentlich tue. 😀
Die Bilder wurden dann zwar technisch okay – ich sehe aber echt dämlich aus. Mir schwebte so ein Motiv vor, wo ich halt den Blumenpott in Händen halte und man das Tattoo auf meinem ausgestreckten Arm sieht. Janz natürlich und überhaupt nicht gestellt, gelle…
De facto habe ich mir herzlich unnatürlich die Arme verrenkt bei dem Versuch, ja keinen Schatten auf das Tattoo zu werfen, die Arme gerade zu halten, die Blätter nicht vor dem Motiv zu haben und so weiter.
Und am Ende schaut es aus, als würde ich den ollen Pott ganz ehrfürchtig meinem Herrn und Gebieter entgegenstrecken – „Nehmt diese Buntnessel als Zeichen meiner Dankbarkeit…“ 😂

Well… egal. Man sieht das Tattoo und darauf kommt es ja an. 😀


Ich bin auf jeden Fall schwer verliebt in das neue Tattoo! 🙂
Gefällt es dir? Und trägst du selber irgendwelche Tätowierungen?