Bloggen über Nachhaltigkeit

Bloggen über Nachhaltigkeit

Über Nachhaltigkeit mache ich mir in den letzten Monaten viele Gedanken. Weniger Müll, weniger Konsum / verantwortungsbewusster Konsum, weniger Chemie. Teilweise habe ich einige Gewohnheiten umgestellt, viele (noch) nicht.

Irgendwie habe ich das Bedürfnis, darüber hier im Blog zu schreiben und meine Erfahrungen zu teilen – ich bin mir nur etwas unsicher, was bzw. wie genau. Ich bin kein Nachhaltigkeitsguru. Ich habe nicht die perfekten Tipps in petto.
Wir produzieren immer noch einen Haufen Müll. Die Tiere werden nicht gebarft, sondern bekommen Fertigfleisch aus der Dose. Wir kaufen im stinknormalen Supermarkt ein und nicht im Unverpackt-Laden. Ich bestelle viel zu oft auf Amazon. Wir fahren beide jeweils ein Auto und haben noch dazu ein Motorrad (und hey, außerdem noch einen Benzinrasenmäher). Und so weiter…

Ich bin also wirklich kein leuchtendes Vorbild.
Aber ich versuche, besser zu werden.
„Jeden Tag ein bisschen besser“, wie es so schön heißt.

Biene an Lupinen

So – und warum scheue ich mich bislang davor, darüber zu bloggen?

Die Angst vor Abwertung

Bis zu einem gewissen Grad habe ich Angst vor hämischen, abwertenden Kommentaren.
Es gibt da draußen diese Handvoll Moralapostel und auch Trolle.

Ich habe kein allzu großes Problem damit, für etwas zu kritisiert zu werden, hinter dem ich stehe. Aber wenn ich hier über Nachhaltigkeit blogge, habe ich ein Stück weit das Gefühl, mich damit wahnsinnig aus dem Fenster zu lehnen. Weil ich zwar in der Theorie voll dahinter stehe, es aber in der Praxis nicht 100%ig lebe. Weil es bequemer ist, weil manche Dinge für mich / uns nicht praktikabel sind, weil ich dann halt doch dem Haben-will!!einseinself!!111-Syndrom erliege, weil ich keine Lust auf ellenlange Waschmittel-Diskussionen mit dem Besten habe, und so weiter.

Würde mir jemand sagen, ey, spinnst du eigentlich, über Nachhaltigkeit zu bloggen – du lebst doch in drölfzighundert Aspekten nicht nachhaltig... dann hätte er verflucht Recht.

Vielleicht haben einige von euch die Beleidigungen und Anfeindungen mitbekommen, denen sich Maddie von DariaDaria ausgesetzt sah. Solange sie eine „normale“ Modebloggerin war, wurde ihr Konsumverhalten kein einziges Mal kritisiert. Sobald sie sich für Fair Fashion engagierte, bekam sie aber plötzlich von allen Seiten eins auf den Deckel, weil sie eben nicht in sämtlichen Aspekten ihres Lebens nachhaltig lebte.
Ich will meine Energie nicht auf so ein Bashing ver(sch)wenden müssen.

Ist es denn unaufrichtig, über eine Lebenshaltung zu schreiben und sich ein Stück weit damit zu identifizieren, wenn man sie nicht komplett straight durchzieht?

Pusteblumen

Lieber kleine Schritte als stehenbleiben

Aber… letztlich ist es genau das, was mich lange Zeit selber abgeschreckt hat und was ich auch in meinem Umfeld beobachte: die Vorstellung, um nachhaltig zu leben, müsse man sich und sein Leben komplett umkrempeln. Alles ändern, von jetzt auf gleich sämtliche mehr oder weniger liebgewonnenen Gewohnheiten umstellen.

Im Hinterkopf spukt da immer dieses Bild vom müffelnden Zottelhippie herum, der irgendwo arbeitslos und asketisch in einer einsamen Berghütte haust und sich von den Läusen ernährt, die er sich aus dem Bart pult… urgh.

Schlagwörter wie Zero Waste unterstreichen diesen vermeintlichen Anspruch, wirklich null Müll zu produzieren. Und dieses Extrem ist so abschreckend, dass lieber gar nichts geändert wird!

Aber hey – das kann es doch nicht sein, oder?

Es ist doch besser, kleine Dinge zu ändern, als gar nichts. Babysteps.

Wildblumen

Nachhaltigkeit im ganz normalen Alltag

Darüber will ich hier schreiben. Über meine Erfahrungen damit, nachhaltiger leben zu wollen – was gut funktioniert, was doof ist, woran es hapert und was sich vielleicht auch einfach als Griff ins Klo erwiesen hat.

Wie gesagt, ich bin nicht perfekt. Manchmal bin ich faul, manches sehe ich einfach pragmatisch statt dogmatisch. Aber ich bin überzeugt davon, dass auch kleine Dinge einen großen Unterschied machen können und dass es hilft, sich manche Aspekte überhaupt erstmal bewusst zu machen.

Und ja, bis zu einem gewissen Grad hilft es mir vielleicht auch selber, wenn ich mich hier schriftlich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetze. Um meinen Konsum zu reflektieren, Tipps und Feedback von euch zu erhalten.

Ihr dürft euch also in nächster Zeit auf regelmäßige Beiträge über ein nachhaltigeres Leben freuen. 🙂

Grasnelke

Wie steht ihr zum Thema Nachhaltigkeit?

Anne Schwarz | Bloggerin

Anne Schwarz

Hey, ich bin Anne - Multipassionate, waschechtes Dorfkind, Pferdemädchen und Bloggerin aus Leidenschaft.

Hier schreibe ich über alles, was den Alltag verzaubert & verwandelt in einen Lieblingsalltag!

» mehr über mich & den Lieblingsalltag

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Lieblinks: Nachhaltigkeit

Lieblinks zum Thema Nachhaltigkeit

Meine Linktipps zum Thema Nachhaltigkeit – von Bienenschutz übers Wäschewaschen bis hin zum Zähneputzen. Auch Kritisches ist dabei:

Nachhaltig… im Bad? #bestandsaufnahme

Wie nachhaltig lebe ich derzeit in Sachen Körperpflege und Kosmetik? Welche Tipps habe ich und wo suche ich noch nach Alternativen?

26 Kommentare

  1. Hallo Anne,
    gibt es den perfekten nachhaltigen Mensch, der den ersten Stein werfen darf?
    Nachhaltigkeit, Naturschutz etc kann in vielen kleinen Schritten gelebt werden von vielen kleinen Menschen.
    Und es kann gar nicht oft genug drauf aufmerksam gemacht werden, damit eben immer wieder kleine Anstöße gegeben werden und man immer wieder achtsamer wird auf Nachhaltigkeit.
    Also ich bin gespannt auf deine Berichte!
    LG Annette

    • Hallo Annette,

      mit der Steinwurf-Metapher hast du Recht, jap…
      Ich denke, wenn viele Menschen kleine Dinge ändern – die leicht umzusetzen sind- ist damit auch mehr geholfen, als wenn nur einige wenige Menschen ihren Lebensstil sehr extrem ändern und der Großteil von dieser Radikalität abgeschreckt wird.

      Liebe Grüße
      Anne

  2. Nachhaltigkeit ist ein riesiges Thema, das natürlich auch gerne verbloggt wird, ich finde jeder soll über das schreiben, das er gerne teilen mag mit der Welt. Doch die Gefahr durch Moralapostel besteht, es gibt sie in jeder Gruppe, die sich mit einem solchen Thema beschäftigt.

    Das Thema Nachhaltigkeit ist mir wichtig, ich bin gegen Plastik in Kosmetik, eingeschweißte Lebensmittel aus dem Supermarkt, bewussten Konsum um nur einige Themen zu nennen, aber ich muss keinen auf den Weg bringen oder dogmatisch bekehren. Mein Weg hat mit der Geburt meiner Tochter angefangen und entwickelt sich langsam, es kommt immer wieder etwas dazu.

    Jeder muss für sich entscheiden, was bzw ob er etwas ändern möchte, eine solche Entscheidung ist keine Diskussionsgrundlage. Im Laufe der Jahre habe ich interessante Infoquellen gesammelt, bei Interesse kann ich dir diese gerne nennen.

    Nachhaltigkeit gefiele mir hier gut 🙂

    Liebe Grüße, Bee

    • Hallo Bee,

      freut mich, dass dich das Thema hier anspricht – und deine Einstellung finde ich sehr gesund!

      Dieses Missionieren finde ich halt auch ganz gruselig… jeder soll so leben, wie er es für richtig hält. Dabei kann man für andere ein Vorbild sein, ja, aber man muss es niemandem dauernd unter die Nase reiben, was er der eigenen Meinung nach alles falsch macht. Wenn ich sage, dass ich besser werden will, dann heißt das: besser als ich selber gestern war, nicht besser als irgendjemand anders.

      Liebe Grüße
      Anne

  3. Es ist doch wie die endlose Diskussion über Fleischessen… Wenn man sagt, dass man ja schon für faires Leben usw ist, wird man dennoch verachtet. Wenn man auch mal Vegan oder Vegetarisch isst ebenso. ACh egal xD

    Ich finde es gut, ich versuche auch Müll zu vermeiden, nehme keine Plastiktüten mehr (gibts in Oberhausen eh kaum noch) Versuche Duschgels wirklich aufzubrauchen und nicht in Massen zu kaufen, weil gut riecht. Neues Shampoo kommt immer erst ins Haus wenn das alte wirklich leer ist ect pp.
    Hätte ich einen eigenen Garten, würde ich auch Gemüse anpflanzen.
    Warum nicht einfach ein bisschen mehr die Welt verbessern? Besser als es gar nicht zu tun. Daher find ich es gut und Nachhaltigkeit im Alltag ist da perfekt als überschrift. Den jeder Alltag ist anders gestaltet und in jeden gibt es mehr oder weniger etwas zu integrieren.

    • Hallo Sabrina,

      mh, ja – über Ernährung lässt sich ja auch vortrefflich streiten bzw. es gibt immer wieder die gleichen Kommentare, wenn jemand mitbekommt, dass ich halt kein Fleisch esse. Über die üblichen Vegetarier-Witzen geht das halt sogar bis hin zu Leuten, die sich entschuldigen, wenn sie in meiner Anwesenheit Fleisch essen. Wtf? Das ist doch jedem selbst überlassen und ich habe da definitiv kein Problem mit. Mich nerven die Leute selber, die anderen in ihre Ernährung reinreden und missionieren wollen…

      Super, dass du auch versuchst, weniger Müll zu produzieren! Es ist ja schon echt erschreckend, wie viel da im Alltag zusammenkommt…

      Liebe Grüße
      Anne

  4. Ich find das Thema spannend und hab auch schon angefangen, einiges umzustellen. Kleinigkeiten, aber eben auch einige großere Schritte.
    Keine Plastiktüten mehr, immer einen Jutebeutel dabei haben. Beim Einkaufen von Obst so gut es geht auf Beutel zu verzichten und auch kein extra verpacktes Obst mehr kaufen.
    Meine Gehaltsabrechnung und Stundenübersicht drucke ich tatsächlich nur aus, wenn ich sie benötige und so weiter. Ich habe auch angefangen meinen Konsum einzuschränken. Wie schon genannt wurde, liegt dann das xte Duschgel schon auf Vorrat, man kauft dann aber noch zwei, weil sie ja „soooo gut riechen!“
    Das größte, was ich wohl bisher getan habe, war komplett weg vom Fleisch.
    Tatsächlich ist das ja auch eins der besten Dinge, die man für die Nachhaltigkeit tun kann, wie du vermutlich selbst weißt. Zuhause gibts bei uns gar kein Fleisch mehr, mein Bester (wir wohnen ja zusammen) isst auch mittlerweile außerhalb nur noch selten Fleisch.

    Meine Meinung zum Thema Nachhaltigkeit und Vegetarismus/Veganismus: Jeder Schritt zählt!
    Dazu gehört es halt auch schon, vielleicht den Fleischkonsum einfach erstmal zu reduzieren; wenn es passt, kann man ja einfach weiter machen und irgendwann ganz verzichten. So gehe ich für mich persönlich auch das Thema vegan an.
    Ich find es gut, wenn man sich da ran tastet und erstmal macht, so viel man (mühelos) kann, ergänzen kann man dann immer noch.
    Bin gespannt auf weitere Beiträge und hey, vielleicht sind ja doch noch Ideen dabei, die andere nicht bedacht haben?

    Liebe Grüße
    Vicky

    • Hallo Vicky,

      jap, das sehe ich auch so – jeder Schritt zählt, egal wie klein oder groß er ist!

      Das mit dem Beutel ist tatsächlich noch eine meiner Baustellen… Plastiktüten an der Kasse nehme ich zwar nicht und versuche auch, Obst und Gemüse ohne Beutel zu finden. Aber beispielsweise beim Brot passiert es mir regelmäßig, dass ich eine entsprechende Tüte daheim vergesse. Möp… da ist noch room for improvement. 😉

      Ich denke, beim Verzicht auf Fleisch oder sämtliche tierischen Produkte kommt es darauf an, was man stattdessen isst. Wenn irgendein pflanzliches Lebensmittel von der anderen Seite der Erdkugel herbeigeschafft werden muss, gentechnisch manipuliert wurde oder mit Chemie versucht wird, Geschmack und Aussehen von Fleisch nachzuempfinden – dann ist das für mich auch nicht mehr nachhaltig.

      Ich bin auf jeden Fall schon auf deine Anmerkungen und Tipps zu den kommenden Beiträgen gespannt! 🙂

      Liebe Grüße
      Anne

  5. Ach Anne – du überrascht mich gerade ständig mit gut geschrieben Artikeln zu Themen, die mich bewegen! Vorhin wollte ich nur schnell einen Link zu einem deiner Posts raussuchen und hatte noch gar nicht schon wieder mit einem neuen Post gerechnet – und habe mich seitdem die ganze Zeit auf den Moment gefreut, wo ich Zeit finde, ihn zu lesen 😉

    Wie du auch, beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit der Nachhaltigkeitsproblematik – genauer gesagt seit 1,5 Jahren intensiver. Manchmal würde ich auch gern mehr darüber bloggen, aber ich traue mich nicht so wirklich, weil ich eben recht inkonsequent bin. Das ist zwar teils meiner finaniziellen Situation geschuldet, aber teils auch Faulheit, das muss ich zugeben. Und so richtig zufrieden mit mir und meinem Lebensweg bin ich daher gerade noch nicht – und wenn ich dann die tollen Post von z.B. Jenni von mehralsgruenzeug.com lese, dann würde ich eh sofort Minderwertigkeitskomplexe bekommen, wenn ich auch nur versuchen würde, mich diesem Thema auf meinem Blog zu widmen.

    Was heißt denn „barfen“? Das Wort kenne ich gar nicht… vielleicht auch, weil mein einziges Haustier ja eher zu den Vegetariern zählt 😉 (Wobei, so gierig wie sie ist, traue ich ihr auch zu, dass sie wie ein ehemaliger Haflinger meiner Mama Hunde-Trockenfutter fressen würd.)
    Ich kaufe auch im Supermarkt – denn Bioladen oder gar Unverpackt gibt es hier nicht… zumindest nicht in der Stadt oder einem 10 km Umkreis – wahrscheinlich müsste man nach Marburg (30km) fahren.
    Amazon nutze ich auch noch ca. alle zwei Monate, weil ich die Dinge einfach sonst nicht bekomme. Lieber Amazon liefern lassen, als dafür nach Kassel fahren… das würde nämlich einen ganzen Tag kosten.
    Ein Auto habe ich auch, und nutze es in den Praxisphasen zur Arbeit und maximal ein Mal monatlich auch für einen Besuch bei Mama, wenn ich viel Zeug mitnehmen muss (sonst die Bahn…). Ab und zu kaufe ich damit sogar ein, wenn ich sehr schwere oder viele Sachen brauche.

    Gerade, weil du (noch) kein leuchtendes Vorbild bist, würde ich mich freuen, wenn du mehr über dieses Thema schreibst – denn Wege zum Ziel sind meiner Meinung nach inspirierender als perfekte Leute.
    Deine Angst kann ich aber irgendwie nachvollziehen – vielleicht ist das genau das, was mich auch davon abhält, selbst darüber zu schreiben. Von Maddies Problemen habe ich gar nichts gehört, weil ich Modeblogs eher nicht vermeide – aber ist ja echt verdammt blöd. Da tut sie mir leid, denn wie du schreibst, sollte jeder Schritt in die richtige Richtung gewürdigt werden – und nicht auf dem Rest rumgeritten werden.

    Ich bin zwar eigentlich so ein ganz-oder-gar-nicht-Mensch, aber in diesem Bereich sieht es für mich anders aus. Da habe ich komischerweise keine Angst gehabt, anzufangem, weil meine Mama irgendwie die ersten Umstellungen einfach ganz natürlich in mein Leben brachte: Bio-Milch, Bio-Joghurt, Bio-Möhren. Und durch mein eher geringer Konsumverhalten bei Kleidung, Einrichtung und sowas, viel mir die Umstellung da auch leichter…

    Also: Ich freue mich über deine kommenden Posts und nehme es als Anreiz, meinen einen Entwurf zu dem Thema auch endlich mal weiterzuentwickeln!

    Liebe Grüße

    • Hallo Tabea,

      aww, danke für deine lieben Worte! <3

      Genau das, was du beschreibst, habe ich halt auch bei mir festgestellt... ich fühlte mich doof / unzulänglich / whatsoever, weil ich eben nicht in jedem Aspekt meines Lebens nachhaltig lebe und mich dann ständig mit den Vorbildern einschlägiger Blogs verglich. Aber hey - das ist sicherlich weder die Intention dieser Blogger, noch angebracht. Hauptsache, man ändert überhaupt etwas und verschließt nicht einfach die Augen!

      Gerade in Sachen Konsum will ich jetzt mal eine entsprechende Liste in meinem Bullet Journal anlegen und protokollieren, was ich eigentlich so kaufe - also abgesehen von den normalen Einkäufen des täglichen Lebens. Aber allein, was bei mir auf Amazon zusammenkommt, sei es für die Fotografie oder irgendwelches Bastelzeug... oder wenn ich mal wieder nicht an einer Pflanze vorbeilaufen kann, ohne ihr eine Heimat in unserem Garten zu geben... ups. Da will ich versuchen, deutlich weniger auszugeben und anzuschaffen, und halt auch mehr darüber nachzudenken, ob ich etwas nur haben will - oder ob ich es wirklich brauche.

      Liebe Grüße
      Anne

    • Ah, jetzt hätte ich fast deine Frage vergessen zu beantworten: beim Barfen stellt man das Futter für Hund oder Katze aus rohem Fleisch und Gemüse selbst zusammen, statt auf Fertigprodukte zurückzugreifen. Grundsätzlich finde ich das ja eine gute Idee, allerdings muss man dafür halt auch wirklich gut über die Nährstoffbedürfnisse der Tiere Bescheid wissen… und es macht einen Haufen zusätzlicher Arbeit. Da es unseren Tieren auch mit Fertigfutter gut geht und sie, mal abgesehen von Nalas altem Bandscheibenvorfall, gesund sind, haben wir uns dagegen entschieden.

  6. Da freue ich mich drauf.
    Ich lese regelmäßig den Blog von Sabine, „a hungry mind“, und seitdem sie mit dem Thema angefangen hat.. spukt es mir immer wieder im Kopf rum. Und ich überdenke einige Dinge, mache hier was anders und da. Glücklicherweise ist der Held dem auch nicht abgeneigt und bringt sogar selbstständig Input.

    Babysteps, wie du es nennst, sind so wichtig – weil irgendwo muss man anfangen.

    • Guten Morgen Aki,

      ah, danke für den Tipp… diesen Blog kannte ich tatsächlich noch nicht. Gleich mal in feedly abonniert. 🙂

      Super, dass der Held und du da gleich tickt!
      Der Beste ist da teils etwas zurückhaltender. Wir führten vor einiger Zeit mal wieder eine Diskussion über Dinge, die ich ändern möchte, und er sagte dann etwas, das mir vorher noch nie in den Sinn gekommen war: nämlich dass all das, was ich umstelle, bei ihm das Gefühl auslöst, bisher alles falsch gemacht zu haben. Wtf. Das ist ja nun wirklich nicht meine Intention. Und wenn ich sage, dass ich besser werden will, dann halt besser als ich selber – nicht als irgendjemand anders.

      Ich finde es aber auf jeden Fall sehr süß, dass er jetzt auch darauf achtet, keine eingeschweißten Salatgurken zu kaufen. 😉

      Liebe Grüße
      Anne

  7. Hallo Anne,

    ich glaube, es besteht durchaus die reale Option, sich mit der Darstellung des eigenen Nachhaltigkeitsverhaltens zu profilieren und mir kommt vor, dass es auch Menschen gibt, die das, bewusst oder unbewusst, tun. Dabei entsteht eine Form von, vielleicht unabsichtlicher, Scheinheiligkeit, die, finde ich, mit Recht Frust erzeugen kann.

    Schwierig wird es dann allerdings, wenn dieser Frust generalisiert wird und wenn jeder, der seine Ideen zum Thema öffentlich von sich gibt, als potenziell profilierungssüchtiger Ökoterrorist gemarkert wird.

    Ich mag Deinen Text, eben weil Du Deine Einstellung zum Thema so offen reflektierst und Dich auch selbst hinterfragst. Da hat man dann auch viel eher Lust, mitzulesen, welche Ideen Du hast und umsetzt, weil klar ist, warum Du das machst.

    Lieben Gruß
    Rebecca

    • Hallo Rebecca,

      mh, ja, das mag sein. Ein Instagram-Bildchen von irgendeinem Naturprodukt mit den entsprechenden Hashtags ist schnell gepostet und alles rund um Nachhaltigkeit scheint ja derzeit im Trend zu liegen, das verspricht viele Klicks. Wobei ich da halt denke, dass gerade die Menschen, die sich mit solchen Themen wie bewusstem Konsum auseinandersetzen, nicht hirnbefreit allem hinterher rennen, wo nur die entsprechenden Schlagworte gut vermarktet draufpappen. Sondern die Dinge hinterfragen und die Geschichten und Gedankengänge dahinter erfahren wollen… zumindest interessiert mich das bei anderen immer sehr und deswegen will ich auch über die unperfekten Aspekte bloggen, die mich vielleicht angreifbar machen.

      Liebe Grüße
      Anne

  8. „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ – Afrikanisches Sprichwort

    Ich finde dieses Sprichwort einfach so unglaublich passend. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, auch wenn es darum geht weniger Müll zu produzieren bzw. nachhaltiger zu leben.
    Z.B. die Sache mit dem „Kein-Verpackungs-Supermarkt“. Hier auf dem Land gibt es so etwas gar nicht. Klar hier gibt es Märkte (ganz kleine) aber nur Gemüse essen ist auch nicht die Lösung. Und jedes Mal mit einem Auto ein zwei Stunden irgendwo dafür hinfahren ist ja jetzt auch nicht unbedingt besser…

    Ich interessiere mich auch sehr für das Thema Nachhaltigkeit und Müllvermeidung. Vor etwa einem Jahr fing es bei mir an, dass ich bewusst versuchte weniger Müll zu produzieren. Ja es ist schwer, aber in ganz kleinen Schritten, werde ich besser.

    Und das ist doch gut. Wenn viele Kleine Menschen…
    Hier sind wir doch schon mal mit rund 10 kleinen Menschen, die das Thema gut und wichtig finden und langsam anfangen. Wir machen kleine Schritte und wir sind sicher nicht allein da draußen.

    Also ja, bitte blogge über das Thema. Mich interessiert es sehr, ich liebe deine Artikel und werde sie gerne lesen. Und vielleicht motivierst du mich, dann auch endlich mal zu dem Thema etwas zu schreiben 😉

    Liebe Grüße
    Marina

    • Hallo Marina,

      oh, das ist ein wundervolles Sprichwort!

      Ja, genau das gleiche Problem mit den Unverpackt-Läden habe ich auch: der nächste liegt in Köln. Nun arbeite ich da zwar, fahre aber mit den Öffentlichen in die Stadt. Und da schleppe ich sicher nicht x Einmachgläser mit mir herum… extra zum Einkaufen mit dem Auto nach Köln gurken will ich allerdings auch nicht – hin und zurück sind das ja auch mal eben schlappe 90km. Daher konzentriere ich mich erstmal auf Möglichkeiten, im normalen Supermarkt weniger Verpackungsmüll anzuhäufen.

      Wenn du auch über Nachhaltigkeit schreiben würdest, fände ich das super! 🙂

      Liebe Grüße
      Anne

  9. Ich finde es toll, dass du das Thema angehst, auch wenn du es noch nicht perfekt lebst. Wie schon gesagt, schrecken die extremen Vorbilder auch ein wenig ab. Es ist nicht so einfach, sein Leben von heute auf morgen komplett umzukrempeln.
    Vorallem gehört ja häufig noch ein Partner dazu und irgendwie manchmal auch Familie und Freunde (die zum Geburtstag dann doch wieder etwas unnötiges schenken z.B.)
    Ich setze mich gerade mit dem „Minimalismus-Trend“ auseinander. Weil mich das ganze Zeug, das wir so angehäuft haben, erdrügt. Aber ich auch das ist alles nicht so einfach. Man braucht Zeit und muss konsequent sein, wenn man erfolgreich ausmisten und reduzieren möchte.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf deine nächsten Berichte zu dem Thema!

    • Hallo Ulrike,

      jap – in manchen Lebensbereichen kann man einfach etwas für sich selbst ändern, aber gerade, wenn man eine Familie hat und nicht alleine wohnt, muss man teilweise Kompromisse schließen. Bei mir hat es ja auch relativ lange gedauert, bis es irgendwann *klick* gemacht hat und ich mir selber gesagt habe, dass ich so und so einfach nicht mehr weitermachen will und etwas ändern möchte. Hätte mir das jemand „vorgeschrieben“, dann hätte es sicher nicht den selben nachhaltigen Effekt gehabt wie dieser Lernprozess. Ich probiere lieber Dinge für mich selber aus und freue mich, wenn etwas gut funktioniert und vielleicht auch andere inspiriert – aber mit erhobenem Zeigefinger dazustehen finde ich doof.
      Es gibt da diesen schönen Satz, den eine Kollegin sehr gerne zitiert: „Menschen wehren sich nicht gegen Veränderungen – sie wehren sich dagegen, verändert zu werden.“ Da ist was dran.

      Magst du mal bei dir im Blog berichten, wie es mit dem Entrümpeln bei dir läuft? Das Thema finde ich ja auch sehr spannend. 🙂

      Liebe Grüße
      Anne

  10. Hallo liebe Anne,

    ich finde es toll, dass du mehr Nachhaltigkeit in dein Leben bringen willst. Jeder fängt irgendwann mal an, und nur kleine Schritte sind gesunde Schritte. Wer sein Leben von heute auf morgen umkrempelt, verdient sicherlich Respekt, aber nicht für jeden passt dieser Schritt und auf mich wirkt das auch immer sehr befremdlich. Jedenfalls würde ich mich sehr freuen, wenn du regelmäßig berichtest. Auch und besonders dann, wenn du Dinge feststellst die für dich gar nicht gehen oder sich einfach nicht in deinen Alltag implementieren lassen.

    Meine Meinung ist, dass man auch gut mit den Veränderungen zurecht kommen muss. Mir beispielsweise nützt der Unverpackt-Laden in Hamburg gar nichts, weil ich eben mit den Öffis oder dem Rad Stunden unterwegs wäre (ja Hamburg ist groß -.-). Viel einkaufen könnte ich dann auch nicht, irgendwie müsste ich es ja auch wieder nach Hause schleppen. Und mit dem Auto dahinfahren ist irgendwie… sinnlos. Vor allem habe ich ja nicht mal ein Auto 😀

    Viele Grüße, nossy

    • Hallo nossy,

      wow, ich bin echt baff, wie viele liebe Kommentare ich jetzt schon zu diesem Post bekommen habe und auf wie viel Resonanz das Thema Nachhaltigkeit stößt! 🙂

      Mit den Unverpackt-Läden geht es mir leider genauso – wir kaufen auch das meiste in normalen Supermärkten ein. Zugegebenermaßen kommt dabei ein ziemlicher Haufen Müll zusammen… aber Einkaufen bzw. generell Lebensmittel ist halt auch so ein Thema, was ich nicht alleine für uns beide entscheiden kann und will. Hier ist noch eine ganze Menge Luft nach oben… mal sehen, was sich da machen lässt.

      Liebe Grüße
      Anne

  11. Ich finde das Thema super interessant und freue mich auf jeden Fall schon sehr auf neue Beiträge von dir dazu. Ich denke dein Ansatz ist auch genau der richtige – ein Schritt nach dem anderen, Ideen und Tipps sammeln, reflektieren und zusammentragen.
    Es ist ein Thema das man sich einfach immer wieder bewusst vor Augen führen kann und auch sollte. So kann man sich das nach und nach verinnerlichen – ich denke nämlich auch, dass Nachhaltigkeit nur in den Bereichen Sinn macht, wo man wirklich dahinter steht und dahinter stehen kann – nur so wird man das in seinen Alltag auch sinnvoll integrieren können.

    Ich selbst bin im Umweltbereich tätig und schon von berufswegen her sehr interessiert an dem Thema, meine Freunde denken dass ich eine Ökotante bin die irgendwas mit Müll macht. Ich versuche auch immer mal wieder etwas in mein Leben zu integrieren – ob nun die Plastiktüte beim Einkaufen weg zu lassen, oder die Alufolie langfristig verbannen zu wollen – Wie du schon schreibst, ein kleiner Schritt ist besser als keiner 🙂
    Nachhaltigkeit hat so unendlich viele Dimensionen und ich finde es ganz besonders schön, dass man mit Tipps (und mögen sie noch so klein und unbedeutend erscheinen) immer wieder einen neuen Schritt gehen kann.

    Also alles in allem – ich finde das SUPER. Du packst genau das Thema an, dass ich mir selbst schon lange mal auf den Blog packen wollte.
    Lass dich nicht entmutigen 🙂

    • Guten Morgen,

      oha – „irgendwas mit Müll“ anstelle des üblichen „irgendwas mit Medien“ finde ich einen schönen Ausdruck. 😉

      Ja, dieses „nach und nach“ finde ich bei der ganzen Angelegenheit auch wichtig. Wir Menschen sind halt nun mal Gewohnheitstiere und brauchen eine Zeitlang, um uns umzustellen. Und teilweise hat man schlicht auch noch Dinge daheim, die man zwar vielleicht jetzt so nicht mehr nachkaufen würde, aber eben erstmal aufbraucht, anstatt sie einfach wegzuwerfen (so geht’s mir beispielsweise mit einigen Kosmetika).

      Liebe Grüße
      Anne

  12. Ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen wie du dich damit fühlst. In letzter Zeit habe auch ich vermehrt darüber nachgedacht und mit Kleinigkeiten begonnen. Ich möchte nicht mein ganzes Leben umkrempeln, aber ein bisschen was besser machen kann doch jeder. Und ganz ehrlich? Wenn das jeder so handhabt, ist das schon eine ganze Menge.

    Was die Moralapostel und Trolle angeht, hoffe ich sehr für dich, dass du dich damit nicht rumplagen musst. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es ist auch überhaupt nicht nötig in allem meisterhaft zu sein. Zieh dein Ding durch, so wie du dich wohl fühlst.

    Liebe Grüße

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