Nachhaltig… im Bad? #bestandsaufnahme

Neulich habe ich ja angekündigt, hier fortan auch über Nachhaltigkeit zu bloggen. Los geht’s!

Fangen wir doch mal mit einer Bestandsaufnahme an: wie nachhaltig lebe ich bzw. leben wir eigentlich gerade? Was habe ich bereits geändert und wie zufrieden bin ich damit? An welchen Baustellen möchte ich noch arbeiten? Was ist doof, geht aber gefühlt gerade nicht anders?

Ursprünglich wollte ich einen einzigen langen Beitrag daraus machen – aber da aus lang dann laaaang wurde, teile ich ihn doch lieber auf die verschiedenen Lebensbereiche auf. Und ja, allein der Beitrag hier ist verdammt ausführlich geworden. 😀

Nachhaltigkeit im Bad

Gerade das Thema Körperhygiene ist ja sehr sensibel. Niemand möchte schließlich müffelnd herumlaufen. 😉

Da der Beste an seiner Pflegeroutine erstmal nichts ändern will – was ich auch vollkommen okay finde, das ist schließlich eine persönliche Entscheidung – werde ich nur von mir selber berichten.

Vor ungefähr zweieinhalb Jahren habe ich begonnen, mich bewusster mit den Inhaltsstoffen von Kosmetik auseinanderzusetzen. So wahnsinnig viel Schminkzeug benutze ich nun eh nicht, aber am Anfang hieß das für mich erstmal nur: kein Gesichtswasser mit Alkohol kaufen (weil ich eh stellenweise Probleme mit trockener Haut habe) und statt zur Drogerie-Eigenmarke zu den teuren, dafür aber tierversuchsfreien & veganen Duschgels von Treaclemoon greifen.

In einigen Bereichen nutze ich mittlerweile Naturkosmetik und bevor ich demnächst ein aufgebrauchtes herkömmliches Produkt ersetze, will ich erstmal ausprobieren, ob es eine umwelt- und gesundheitsfreundlichere Alternative gibt.

Duschen & Haarewaschen

Ich gehe jeden Morgen duschen und wasche mir dabei auch die Haare. Ja, ich weiß, dass das nicht unbedingt gesund ist und viel mehr Wasser verbraucht als eine normale Wäsche. Das ist leider eine der Gewohnheiten, die umzustellen ich mich echt schwer tue – Duschen ist für mich einfach mein „Hallo, wach!“-Start in den Tag.

Nach dem Sport gehe ich mich abends sogar ein zweites Mal kurz abbrausen, weil ich nicht verschwitzt und klebend ins Bett gehen will. Watt’n Glück, dass ich mittlerweile nicht mehr jeden Tag Sport mache, ne? 😀

Dusche und Badezimmer im Danhaus

Immerhin versuche ich jedesmal, nur so lange wie wirklich nötig unter der Dusche stehenzubleiben. Und ich debattiere dabei regelmäßig mit meinem inneren Schweinehund, ob ich zum Einseifen das Wasser ausstelle oder nicht. Wenn mir so kalt ist, dass ich mit Gänsehaut unter der Dusche stehe, bringe ich’s leider nicht über mich. Möp… und dabei friere ich doch so schnell.

Wenn ich meine Haare nicht jeden Tag wasche, werden sie leider schnell strähnig und fettig… einige Nachhaltigkeits-Blogger schwören ja auf eine Roggenmehl-Pampe zum Haarewaschen, was dieses Problem nach einiger Zeit bessern soll. Dazu konnte ich mich aber, ehrlich gesagt, noch nicht aufraffen. Hat damit jemand von euch Erfahrungen?

Im Frühling bin ich allerdings von konventionellem Shampoo umgestiegen auf Alepposeife – und bin damit total zufrieden!

Aleppo-Seife
Alepposeife

Aktuell habe ich noch einige Reste Duschzeug, die ich aufbrauche. Danach möchte ich komplett auf Alepposeife umsteigen, auch für die Körper- und Gesichtsreinigung (wobei ich da mal ausprobieren muss, was meine Haut dazu sagt). Zum Glück war ich noch nie jemand, der Duschgel oder ähnliches hortet.

Zu guter Letzt habe ich hier noch ein Peeling und eine Bodylotion herumzustehen, die ich mal geschenkt bekommen habe. Ich nutze sowas aber so gut wie gar nicht. :/ Ich nehme mir auf jeden Fall vor, die endlich mal aufzubrauchen, damit sie aus den Füßen sind. Einfach wegwerfen will ich die Produkte nicht – und wer will schon eine angebrochene Flasche Körperlotion geschenkt bekommen? 😉

MakeUp & Gesichtspflege

Grundsätzlich schminke ich mich ziemlich dezent. Lidschatten, meistens Mascara und Gesichtspuder gegen glänzende Stellen – das war es dann auch schon.

Früher habe ich mich ungeschminkt tatsächlich nicht aus dem Haus getraut, das war so meine „Kriegsbemalung“, inklusive Eyeliner und Lippenstift. Mittlerweile schminke ich mich nur für die Arbeit oder wenn wir irgendwo eingeladen sind.

Bis vor einigen Monaten habe ich noch eine flüssige Foundation verwendet. Heidernei, das war vielleicht ein Teufelskreis – ich hatte rote Stellen und trockene Haut, die ich mit Foundation zu kaschieren versuchte… wodurch die Probleme aber noch schlimmer wurden.
Ich habe nun nicht gerade wunderbare Haut, aber immerhin ist es besser geworden. Und wenn ich jetzt halt allmählich Lachfältchen an den Augen bekomme und man die sieht… wayne. 🙂

Ich bin gespannt, ob ich ohne trockene Haut durch den Winter komme. In der kalten Jahreszeit creme ich mein Gesicht abends mit einer Feuchtigkeitscreme von Sante ein… ja, ist eigentlich eine Tagescreme, aber die fettigen Nachtcremes waren irgendwie ein Overkill.

An Lidschatten besitze ich genau eine Schachtel (mit ein paar verschiedenen Tönen) von Catrice – und wie lange ich die jetzt schon benutze, wurde mir erst bewusst, als ich neulich mal meinen ganzen Instagram-Feed durchscrollte: gekauft im Herbst 2013. Da bin ich also echt sparsam. 😀
Sollte der iiiiirgendwann wirklich mal leer sein, werde ich mir eine vegane Variante zulegen.

In Sachen Mascara hatte ich mal Naturkosmetik ausprobiert – leider war der nicht wasserfest. Am Ende des Tages hatte ich dann auch an trockenen Tagen schwarze Schatten unter den Augen. Kennt da jemand eine gute Alternative zu herkömmlichem Mascara?

Auch für den Gesichtspuder suche ich noch eine Bio-Alternative zum „Indefectible“ von L’Oréal. Tipps, anyone?
Update: mittlerweile verwende ich gar keinen Puder mehr.

Nachhaltigkeit im Bad
Meine aktuelle Gesichtspflege – Naturkosmetik, aber halt verpackt in Plastik

Zum Reinigen verwende ich normalen Augen-MakeUp-Remover (auf Wattepads – möp) und für das Gesicht selber mittlerweile entweder nur Wasser oder, wenn ich Puder drauf hatte, ein Waschgel von Alverde. Und zwar mit den guten, alten Waschlappen statt irgendwelcher Einmal-Tücher.
Wie gesagt, sobald das Waschgel alle ist, will ich auch hier versuchsweise auf Alepposeife umsteigen. Ich bin ja ein Fan von vielseitig verwendbaren Mitteln.

Früher habe ich zum Reinigen übrigens Mizellenwasser verwendet, das hat aber nicht nur regelmäßig Müll durch die Wattepads produziert, sondern meine Haut wurde dadurch auch sehr trocken. Mit dem Waschgel geht es meiner Haut auf jeden Fall deutlich besser.

Händewaschen

Aktuell haben wir im Bad und Gäste-WC Spender für Flüssigseife zu stehen. Ja, die Dinger sehen hübscher aus als ein abgegrabbeltes Stück Seife, was irgendwann eben nicht mehr seine akkurate ursprüngliche Form hat.

Nachdem ich vor einiger Zeit über ein Rezept für selbst hergestellte Bio-Flüssigseife gestolpert bin, mag ich das definitiv mal ausprobieren. Vorerst haben wir aber noch für einige Monate herkömmliche Vorräte.

Nachhaltigkeit im Bad
Aktuell noch fertige Flüssigseife, bald kommt der DIY-Versuch

Beim Händewaschen ist es übrigens wirklich easy-peasy, das Wasser während des Einseifens kurz abzudrehen. Auch für Frostbeulen! 😉

Die Frisur

Kommen wir zu meinem ersten kleinen Fail auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Bad. 😀

Meine Haarbürste ist  – bzw. war – mindestens zehn Jahre alt. Ich habe keine Ahnung mehr, wo ich sie mal gekauft habe, aber vermutlich war es in irgendeiner Drogerie. Ein ziemlich einfaches Modell aus Plastik, mittlerweile x-mal heruntergefallen und ziemlich abgeschrammelt, aber es tat halt seinen Dienst – Knoten ausbürsten. Ein bisschen luden sich meine Haare dabei immer statisch auf, aber wayne.

Nun müsst ihr wissen, dass ich nicht unbedingt zu der Sorte Mensch gehöre, die sich x-mal am Tag vorm Spiegel zurechtmacht und die Frisur richtet. Meine Haarbürste habe ich ziemlich genau zweimal am Tag in der Hand: nämlich morgens nach dem Duschen, noch mehr oder weniger im Halbschlaf, und abends vor dem Schlafengehen, mehr oder weniger wieder im Halbschlaf. Ich guck mir das Ding also in der Regel nicht näher an.

Ab und an entferne ich mal die Haare, die sich darin verheddert haben, aber das war es dann auch schon. Bis zu jenem Tag, an dem ich im Bad ausmistete (ihr wisst schon, überflüssiges Zeugs verschenken und so, Minimalismus lässt grüßen), die Schubladen und Schränke auswischte und beschloss, die Bürste mal gründlicher zu reinigen. Und irghs… was mir nie aufgefallen war: auf dem Grund der Bürste, also am unteren Ende der Borsten, befand sich ein… Schwurbelzeugs. Mir fällt echt kein besserer Name ein.
Mittlerweile bewahre ich meine Haarbürste in einer Schublade auf, aber jahrelang lag sie einfach im Regal und staubte ein. Und diese Staubpartikel sind wohl irgendwie eine unheilvolle Allianz mit ausgebürstetem Haarspray eingegangen und haben sich in schwarze, verfilzte Fusseln verwandelt. Es ist ein bisschen eklig, ja.  :/

Ich pulte also und schrubbte und knibbelte und fluchte und… stellte fest, dass das Zeug kaum abzukriegen war. Die gezwirbelten Staubmäuse wollten partout nicht über diesen kleinen Knubbel am oberen Ende der Borsten rutschen. So wollte ich die Bürste aber auch echt nicht mehr benutzen, iiihh!

Ich haderte kurz mit dem Schicksal: ist ja typisch, dass ausgerechnet meine Aktion „mehr Nachhaltigkeit im Bad“ damit beginnt, dass ich erstmal Plastikmüll produziere und dann Geld für die Bestellung einer neuen Bürste ausgebe, wie? Gnarf. So kam es dann aber.

Ich habe mir dann eine vegane, in Deutschland gefertigte Holzbürste aus zertifiziertem Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft* bestellt. Bämm!

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Je nach Bad Hair Day-Level verwende ich unter der Woche etwas Haarspray, damit mir die Haare nicht dauernd ins Gesicht rutschen und strähnig werden. Damit bin ich nicht wirklich glücklich – darauf zu verzichten fällt mir derzeit aber auch schwer. Neulich habe ich bei Shia ein Rezept für selbst hergestelltes Haarspray aus Wasser und Zucker entdeckt. Das klingt so simpel, dass ich es einfach mal ausprobieren mag. Auch wenn ich mich ja frage, ob ich dann wohl sämtliche Insekten der Umgebung anziehen werde. 😀

Immerhin habe ich mir seit Längerem eine Frisur zugelegt, die ohne Schaumfestiger oder Haargel auskommt. Ich hatte mal einen Undercut plus kurze Haare, die ich dann jeden Tag mit Gel aufstellte… was für ein Aufwand, was für eine Chemie… und eigentlich fand ich das immer ziemlich eklig. 😉

Deo

Im Moment benutze ich einen Sprühdeo. Aus Gewohnheit, und ich will das ändern!
Vor rund zwei oder drei Jahren hatte ich mir tatsächlich mal eine Deo-Creme von Wolkenseifen bestellt… und benutzt… und das war eigentlich auch super… aber aus irgendeinem Grund habe ich mich nicht dran gewöhnt. Komisch, ich weiß gar nicht, warum genau. Vielleicht lag es daran, dass ich beides – Creme und Flasche – nebeneinander im Schrank zu stehen hatte und dann aus purer Gewohnheit einfach immer zur Sprühflasche gegriffen habe? Hmm.

Ich will auf jeden Fall kein Spray-Deo mehr nachkaufen, sondern wieder zu einer Creme greifen. Vegan, hierzulande hergestellt, ihr wisst schon. 😉

Hat jemand eine Empfehlung für mich?

Was ich nicht ändern möchte…

  • Klopapier benutzen wir weiterhin. Punkt.
  • Mit dem Gedanken an eine Menstruationstasse kann ich mich ebenfalls nicht anfreunden.
  • Zahnpasta ist so auch erstmal okay. Wir schrubben uns zwar regelmäßig die Beißerchen, aber so viel Müll fällt dabei nun auch wieder nicht an. Daher hat das erstmal keine Prio. Während des Zähneputzens drehe ich das Wasser ab, das hat mir schon meine Mama von klein auf so beigebracht. 😉
  • Meine Kontaktlinsen (weiche Monatslinsen) möchte ich auch nicht missen. Ich besitze zwar mittlerweile auch eine Brille, damit komme ich aber nicht so wirklich gut zurecht (aka: ich bin ziemlich kurzsichtig und wenn am Rand alles verschwimmt, komme ich mir im wahrsten Sinne des Wortes total behindert vor °_°).
    Harte Linsen, die man theoretisch jahrelang verwenden kann, hatte ich mal vor vielen Jahren. Die Betonung liegt auf theoretisch, denn ich erinnere mich noch sehr genau an dieses unglaublich leise Krrrrks, mit dem die Linse damals beim Entnehmen aus dem Schälchen – wo sich das Mistding umgedreht und mit einem Unterdruck am Boden festgesaugt hatte – zerbrach… und die harten Linsen waren leider sauteuer.

Alles in allem produzieren wir im Bad nicht allzu viel Müll, denke ich. Zumindest relativ gesehen im Verhältnis zu dem Abfall, der bei uns beispielsweise durch Lebensmittelverpackungen anfällt.

Für mich selber ist hier das Ziel, mehr auf Naturkosmetik umzusteigen. Irgendwer schrieb mal den klugen Satz, dass man nichts an seine Haut lassen sollte, was man nicht auch essen würde – da ist was dran.

Es gibt auf jeden Fall eine ganze Menge Dinge, die ich einfach mal selber herstellen und ausprobieren mag. Darüber werde ich dann natürlich auch berichten. 😉

Wie ist das bei euch, welche Tipps habt ihr für nachhaltige Körperpflege?

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