Ich weiß noch genau, wie ich mich damals fühlte, als ich zum ersten Mal nicht nur in unserem relativ kleinen örtlichen Bastelladen nach neuen Materialien zum Kartenbasteln stöberte, sondern im Internet: WOOOOOW! oO =)
So unglaublich viele Möglichkeiten, Techniken, Werkzeuge, Ideen…! Ich war vollkommen geflasht und orientierungslos. Und dezent schockiert, wie viel Geld man da loswerden kann. *hüstel*
Falls es dir ähnlich geht und du vor lauter Auswahl gerade gar nicht weißt, in was du sinnvoll investiert, habe ich hier mal eine kleine Shopping-Hilfe für dich zusammengestellt.
Denn während einige Produkte definitiv Luxus sind und sich erst dann lohnen, wenn du wirklich viel und oft bastelst, sind andere Dinge ganz essentiell.
Die Basics: gescheites Werkzeug
Ohne gescheites Werkzeug kommst du nicht weit. Es macht einfach keinen Spaß, wenn dein zugeschnittenes Papier immer ausgefranste Ecken hat, bloß weil dein Schneidbrett nichts taugt. Es nervt, wenn angeklebte Teile nicht halten und alsbald wieder abfallen, weil der Kleber eine Nulpe ist. Wenn Schriftzüge wie Kindergartengekrakel aussehen, bloß weil der Stift ausläuft. Und so weiter…
Daher: tu dir selbst einen Gefallen und gönn dir vernünftige Tools! Als Grundausstattung brauchst du nicht viel, aber hier solltest du definitiv nicht am falschen Ende sparen.
Gutes Werkzeug, halbe Arbeit.
Ungarisches Sprichwort
Ungarisches Sprichwort
Mit am wichtigsten finde ich ein ordentliches Schneidebrett. Das Schneidebrett von Stampin‘ Up! kann ich dir nur empfehlen – ich verwende es selber quasi täglich und es ist eine der besten Investitionen, die ich in Sachen Bastelmaterial je getätigt habe. Vorher hatte ich ein billiges Schneidebrett vom Discounter und ich war ständig frustriert von dem Ding – das Fallbeil stand schief und riss das Papier mehr, als dass es schnitt. Schnitte wurden schief. Ich zweifelte an meiner selbst, weil alle anderen doch immer so ordentliche Karten hatten… und nur ich war scheinbar zu doof, etwas gerade zurechtzuschneiden?!
Dann habe ich in das Schneidebrett von Stampin‘ Up! investiert… und siehe da: wie von Zauberhand wurden auch meine Karten plötzlich akkurat. Falzen kannst du mit dem guten Stück übrigens auch.
Kleber ist ebenso wichtig. Insbesondere für filigrane Stanzteile liebe ich den Tombow Mono. Durch die schmale Spitze kannst du damit winzig kleine Klebertröpfchen setzen und mehr braucht es davon auch tatsächlich nicht, um bombig zu halten. Zudem kommst du mit einem Fläschchen auch verdammt lange hin.
Beim Zusammenkleben von Papier bin ich ein großer Fan von diesen Fotoklebedingern, die du beispielsweise bei dm für kleines Geld bekommst. Preiswert, schnell und einfach in der Handhabung… und ihr größter Vorteil: sie matschen nicht! 😀 (Ich bin ein furchtbares Kleckerkind und die, bei der Flüssigkleber alle naselang da landet, wo er garantiert nicht hinsollte. Übrigens genauso wie Tomatensoße.)
Bei Scheren finde ich es hilfreich, zwei verschiedene Größen zu haben: eine normale Bastelschere plus eine kleine Nagelschere, wenn du filigrane Dinge ausschneiden möchtest.
Außerdem solltest du über ein 30cm langes Lineal, ein Geodreieck, einen ordentlichen Bleistift (mitsamt Spitzer – logisch, ne?) sowie über einen nicht schmierenden (!) Radiergummi verfügen.
Damit du deinen Tisch nicht in Mitleidenschaft ziehst, ist dann noch eine entsprechende Unterlage empfehlenswert. Die gibt es beispielsweise ab und an für wenig Geld beim Discounter oder bei Tchibo. Zum Stempeln lege ich gerne auch einfach mal ein Stück Schmierpapier unter – was den schönen Nebeneffekt hat, dass ich zu entsorgendes Papier nicht einfach so wegwerfe, sondern es zumindest noch ein zweites Mal nutze.
[Tweet „Welche Investitionen bei Bastelmaterial sinnvoll sind:“]
Karton & Stempelkissen
Diese beiden Punkte fasse ich hier aus einem ganz einfachen Grund zusammen: eines der Geheimnisse von gelungenen Karten ist es, dass die Farben miteinander harmonisieren. Beim Kauf von buntem Karton und Papier solltest du ebenso darauf achten, dass die Farben zusammenpassen, wie auch bei Stempelkissen, Stoffbändern und so weiter.
Bei den Produkten von Stampin‘ Up! hast du den großen Vorteil, dass alle Produkte farblich aufeinander abgestimmt sind. Du kannst also sowohl Karton, als auch gemustertes Papier, Stempelkissen und die passenden Stifte im gleichen Farbton erwerben. Es gibt verschiedene Farbkollektionen mit je 10 zueinander passenden Farben. Das macht es dir besonders einfach, stimmige Karten zu basteln.
Für den Anfang würde ich dir empfehlen, dich für eine der fünf Kollektionen zu entscheiden. Leg dir anschließend Karton und Stempelkissen in drei bis vier Farben zu. Damit bist du erstmal gut aufgestellt, ohne gleich ein Vermögen ausgeben zu müssen.
Ich mag zum Beispiel die Kollektion „Signalfarben“ sehr gerne. Wassermelone, Bermudablau und Osterglocke sind drei tolle, kräftige Farben, mit denen du viel gestalten kannst.
Außerdem benötigst du weißen Karton, denn auf dem wirst du in der Regel stempeln. Hier kannst du problemlos zu normalem Fotokarton greifen, den es für wenig Geld zu kaufen gibt. Die Variante in Flüsterweiß verwende ich nur, wenn mir das normale Weiß zu hart / grell wäre.
Geschenkpapier lässt sich übrigens auch gut verbasteln und die Rollen sind meist nicht allzu teuer.
Stempel
Kommen wir zu den Stempeln selber.
Ganz grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Stempeln:
- solche, die fest auf Holzblöcken montiert sind
- Gummistempel
- Klarsichtstempel
Gummi- und Klarsichtstempel verwendest du, indem du sie auf einen transparenten Acrylblock legst, an dem sie statisch haften bleiben. Nach dem Stempeln löst du sie einfach wieder ab.
Das bedeutet, dass du hierfür entsprechende Stempelblöcke benötigst. Diese sind in verschiedenen Größen erhältlich, je nach Stempelgröße. Am häufigsten arbeite ich mit Block C von Stampin‘ Up!, der ungefähr 5 mal 5cm misst. Der reicht für den Anfang beim Kartenbasteln auch völlig aus.
Klarsichtstempel finde ich am praktischsten, weil du hier exakt siehst, wohin du stempelst. Bei Gummistempeln und Holzstempeln ist das natürlich immer ein bisschen Herumgerate. In jedem Fall nehmen Klarsicht- und Gummistempel weniger Platz weg als Holzstempel. Geliefert werden sie bei Stampin‘ Up! in beschrifteten DVD-Hüllen, die sich gut aufbewahren lassen. Andere Hersteller schicken sie in einfachen Plastiktütchen – hier habe ich vor einiger Zeit ja mal gezeigt, wie ich so etwas aufbewahre.
Stanzen
Bis zu einem gewissen Grad kannst du deine Motive von Hand ausschneiden. Wirklich filigrane Stücke werden dir damit aber kaum gelingen. Wenn du merkst, dass du beim Basteln Blut geleckt hast, lohnt sich auf jeden Fall die Investition in eine Big Shot: das ist eine Walze, mit der du prägen und stanzen kannst. Dafür benötigst du entsprechende Stanzformen und Prägefolder, die natürlich weitere Ausgaben nach sich ziehen. *hust* 😀
Die Alternative zu einer Big Shot sind Handstanzen. Die sind allerdings teilweise verhältnismäßig teuer und nehmen mehr Platz weg. Besonders wuchtig und dadurch halt aucb stabil sind die Handstanzen von Stampin‘ Up!. Einige kleinere aus dem Bastelladen verrichten bei mir ebenfalls treu ihre Dienste. Nur die Stanzen von einem bekannten holländischen Shop waren nur vermeintliche Schnäppchen… de facto haben sie hundsmiserabel gestanzt und das Papier wenn überhaupt nur gerissen und zerknickt. Die haben leider diesen alten Spruch bestätigt – „wer billigt kauft, kauft zweimal“…
Stempel & Stanzen: ein paar Gedanken zu den Motiven
Ich versuche, möglichst vielseitig verwendbare Motive zu kaufen. Vor allem zu Beginn finde ich das wichtig. Denn es mag ja sein, dass es da einen noch so süßen Froschstempel gibt – wenn du insgesamt nur drei Stempel hast, werden dir die Frösche bald zum Hals raushängen.
Blüten machen sich beispielsweise immer gut und passen zu vielen Gelegenheiten – sowohl als schicker Akzent, als auch dezent im Hintergrund.
Ein paar Schriftzüge zum Thema Geburtstag und Weihnachten lohnen sich auf jeden Fall, auch Allgemeineres wie etwa „Danke“ oder „Alles Liebe“. Hier ist es natürlich hilfreich, wenn du zwei, drei verschiedene Varianten hast, damit nicht dein ganzer Bekanntenkreis das gleiche Motiv bekommt.
Wo bekomme ich denn überhaupt diese ganzen Bastelmaterialien?
Gut sortierte Bastelläden sind leider nicht ganz leicht zu finden, vor allem, wenn du etwas ab vom Schuss wohnst. Ein Hoch auf das Internet! :o) Fast alles kannst du online bestellen. Aber Obacht bei Bestellungen aus den USA und anderen Ländern: hier können nicht nur saftige Versandkosten auf dich zukommen, sondern mit etwas Pech landet dein Päckchen auch noch beim Zoll.
Wie gesagt, Tchibo, Aldi, Lidl & Co. bieten ein paar Mal im Jahr Bastelmaterialien an, wo sich immer mal wieder nette Dinge finden lassen.
Und zu guter Letzt… geh einfach mit offenen Augen durch deinen Alltag. Es finden sich so viele Materialien, die sich wunderbar verbasteln lassen – seien es Tapetenreste, ein Stück alte Kordel, aussortierte Knöpfe, Karton von Verpackungen, und und und… hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. 🙂
Wie sind deine Erfahrungen – welche Anschaffungen sind am Anfang beim Kartenbasteln sinnvoll?
Was gehört für dich zur Grundausstattung?