Weniger Plastikmüll!

Weniger Plastikmüll

Wenn du dich mit Nachhaltigkeit beschäftigst, stößt du bald auf ein riesiges Problemthema: Plastik. Genauer gesagt, Plastikmüll.

Ich hab mal ein bisschen dazu recherchiert, wie groß das Problem eigentlich ist – und meinen Alltag unter die Lupe genommen, wo überall Plastik im Spiel ist und ob ich darauf verzichten kann. Am Ende des Artikels erwarten dich ein paar praktische Ideen, die zu ruckzuck selber umsetzen kannst. 🙂

Was ist das Problem an Plastikmüll?

Anders als beispielsweise Papier zersetzt sich Plastik nicht von selbst. Das heißt, sofern es nicht recycelt wird, muss es verbrannt werden, wobei giftige Dämpfe entstehen – oder es landet als Müll in der Natur.

Wir alle kennen den Anblick von achtlos weggeworfenen Verpackungen im Straßengraben.
In den Ozeanen ist es noch drastischer:

100 bis 150 Millionen Tonnen Abfälle befinden sich jetzt bereits in den Meeren. […] 70 Prozent des Abfalls sinkt auf den Meeresboden, 15 Prozent schwimmt an der Wasseroberfläche und 15 Prozent wird an die Strände gespült.

Quelle: Deutschlandfunk – Müllhalde Meer

Immer wieder sterben Wale, Robben, Fische oder Meeresvögel an verschlucktem Plastik oder strangulieren sich damit. Mittlerweile gibt es in den Ozeanen mehr Plastik als Plankton.

Irgh.

Wird unser Plastikmüll denn nicht recycelt?

„Aber ich werfe meinen Abfall in die Gelbe Tonne, der wird dann doch recycelt“, heißt es oft mit einem Schulterzucken. Ist dem wirklich so?

Von Kunststoffabfällen aus privaten Haushalten wurden 41,7 % stofflich verwertet […], von den Kunststoffabfällen aus dem gewerblichen Endverbrauch nur 33,5 %.

Quelle: Umweltbundesamt: Kunststoffabfälle

Ein Großteil des Plastikmülls wird aus verschiedenen Gründen nicht recycelt: etwa, weil die Müllsortieranlagen das Plastik oft nicht richtig erkennen können oder auch schlicht aus wirtschaftlichen Gründen:

[…] der harte Wettkampf zwischen der Recycling-Branche und den rund 70 deutschen Müllverbrennungsanlagen. […] „In der Praxis hat die Müllverbrennung häufiger die Nase vorne“, sagt Michael Angrick vom Umweltbundesamt. Denn zum Verfeuern eignet sich Plastik aufgrund seines Erdölanteils besonders gut. Das Aufbereiten von Plastik ist hingegen teuer.

Bewahrheiten sich die Prognosen des Umweltbundesamtes, wird das Müllaufkommen in Deutschland in den kommenden Jahren sinken. Bleibt die Kapazität der Müllverbrennungsanlagen unverändert, könnte sich der Kampf um den Abfall verschärfen. Weil die Betreiber ihre Öfen füllen müssen, hätte das Recycling noch schlechtere Chancen als bisher.
Quelle: Süddeutsche: Recycling von Plastik – Wettkampf um den Müll

Quelle: Süddeutsche: Recycling von Plastik – Wettkampf um den Müll

Grund genug, unseren Umgang mit Plastik zu überdenken, oder?

Plastikfrei leben – funktioniert das?

Der Gedanke liegt nahe, dann doch einfach auf Plastik zu verzichten. Kann ja wohl nicht unmöglich sein, schließlich haben es unsere Großeltern, Urgroßeltern etc. pp. ja auch geschafft, ohne Plastik über die Runden zu kommen. Und das ziemlich erfolgreich, sonst säßen wir heute nicht hier.

Zur Erinnerung – uns Menschen gibt es seit rund 2,8 Millionen Jahren. Plastik wird seit 1907 hergestellt, also seit 111 Jahren. Bei einer durchschnittlichen Generationszeit von großzügig bemessenen 30 Jahren heißt das: wir sind ungefähr die 93.333ste Generation Menschen, Plastik gibt es seit knapp 4 Generationen. Rund 93.329 Generationen vor uns sind ohne Plastik ausgekommen.

Und ausgerechnet wir denken, dass das nicht mehr geht? Obwohl es noch nie so viel Wissen gab und so viel Bildung, so viel Fortschritt…?

Wir wissen ja, wie umweltschädlich Plastik ist – und damit auch schädlich für uns selber. Selbst in unserem Blut fließt Plastik, pfui Deibel!
Und trotzdem shoppen wir fröhlich weiter und sägen uns damit den Ast ab, auf dem wir selber sitzen…

Funktioniert ein plastikfreies Leben in unserer Gesellschaft?

Die Crux ist halt das Umfeld, in dem wir leben. Man will ja nicht gleich zum exzentrischen Einsiedler irgendwo in einer einsamen Höhle werden, sondern weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, Freunde und Familie haben, arbeiten gehen und so weiter.

Es gibt da draußen ein paar Blogger, die sich mit einem „Zero Plastik“-Lifestyle rühmen. Da frage ich mich ja, wie sie ohne Plastik ihre Texte ins Internet bekommen… zumindest bei mir sind die Kabel mit Kunststoff ummantelt und ohne Plastik sähe es mit dem Computer auch recht mau aus. 😉

Ich habe einfach mal einen typischen Morgen bei mir untersucht, wo ich überall mit Plastik in Berührung komme:

Vom Piepen des Handyweckers werde ich wach – ohne Plastik kein Smartphone. Ich stehe auf und gehe ins Bad – mit den Füßen tappe ich dabei über unseren Bodenbelag aus Vinyl, also PVC. Auch die Lichtschalter und Steckdosen sind aus Plastik. Dass ich nicht irgendwo dagegen renne, verdanke ich meinen Kontaktlinsen – Plastik. Die alternative Brille besteht aus Kunststoff. Die Taste der Klospülung, der Fön, die Zahnpasta-Tube, die Fensterrahmen: Plastik.
In der Küche geht es weiter; der Griff am Edelstahl-Wasserkocher sowie Kabel + Stecker sind ebenso aus Plastik wie der Griff des Brotmessers und der Einsatz in der Besteckschublade. Ohne Nasenspray wäre ich in Sachen Heuschnupfen derzeit herzlich aufgeschmissen – auch da ist Plastik dran.
Plastik ist Teil meiner Kamera, der Speicherkarten, sämtlicher Elektrogeräte und Kabel, der Computermaus und der Tastatur, auf der ich gerade tippe, und und und… ich könnte das jetzt endlos fortführen und etwa mit dem Auto / dem Bus / der Bahn weitermachen, aber das erspare ich uns mal und springe zum Fazit: ohne Plastik kommt man in unserer Gesellschaft aktuell tatsächlich nicht sonderlich weit.

Ist Plastik gleich Plastik?

An der unterschiedlichen Beschaffenheit von all diesen Plastikdingen merkst du’s schon: es gibt jede Menge Arten von Plastik. Um den Unterschied von Polyethylen, Polypropylen & Co. geht es mir an dieser Stelle nicht, das kannst du beispielsweise ausführlich bei Wikipedia nachlesen.

(Na, wer hat jetzt auch einen Ohrwurm von Meine Schwester heißt Polyester? 😉 )

Worauf ich hinauswill: Wegwerf-Plastik vs. solches, das man länger verwendet.

Klar, am Ende ist es herzlich egal, ob der Plastikmüll mal für eine halbe Stunde eine Portion Take Away-Nudeln enthielt oder 20 Jahre lang als Autoteil im Einsatz war. Müll ist Müll.

Aber der Knackpunkt ist: auf Wegwerf-Plastik kannst du viel, viel leichter verzichten. Auch ohne großartige Einschränkungen im Alltag. Wenn ich mir so den Inhalt unserer Gelben Tonne ansehe, dann ist das tatsächlich überwiegend Verpackungsmüll und wir werfen nur selten etwas aus Plastik weg, das wir länger benutzen.

Das ist ja schon mal eine gute Nachricht – ausgerechnet das, worauf man am einfachsten verzichten kann, macht den größten Anteil am privaten Plastikmüll aus. Na, dann mal ran an den Speck Dreck!

Das Problem ist nicht das Wegwerfen

Nun fängt das Müllproblem ja nicht beim Wegwerfen an, sondern beim Kaufen.

Geh mal in einen x-beliebigen Supermarkt und schau dich um – fast alles ist in Plastik verpackt. Egal ob Schokoriegel (am besten einzeln verpackt und dann alle zusammen nochmal in einem Plastikbeutel), Klopapier, Obst und Gemüse (Klassiker: die einzeln eingeschweißte Salatgurke), Joghurt, Aufschnitt, Putzmittel, Aktionsware, … was da an Wegwerf-Plastik zusammenkommt, ist irre. Und wenn ich mir dann mal überlege, dass es allein in unserem kleinen Ort hier vier dieser Supermärkte gibt und wie viel Zeug die Leute da regelmäßig nach Hause schleppen, sodass neues Plastik herangekarrt werden muss…

Drüben bei den netzfrauen gibt es einen Artikel über den Plastikwahn bei Lebensmittelverpackungen – mit Fotos, bei denen ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll. Mein Favorit ist wohl die geschälte und anschließend zur besseren Haltbarkeit in eine Plastikdose gesteckte Orange…

Ich bin da ganz ehrlich: wir kaufen auch im Supermarkt ein. Bei uns selber fällt ebenfalls jede Menge Plastikmüll an. Zwar versuche ich Plastik als Verpackung zu reduzieren und verursache deutlich weniger Müll als früher, aber eine Heilige bin ich da bei weitem nicht.
Immerhin – Schritt für Schritt wird es besser.

Eine fast unsichtbare Gefahr: Mikroplastik

Abgesehen vom offensichtlichen Verpackungsmüll gibt es übrigens noch eine weitere Quelle für Plastikabfälle, die sogar noch gefährlicher ist: Mikroplastik. Winzige Partikel, die etwa in Kosmetik enthalten sein können oder beim Abrieb von Fleece-Kleidung entstehen. Über das Abwasser gelangen sie nicht nur ins Meer, sondern auch in unseren Körper.

Kaufst du beispielsweise lieber das teure Fleur de Sel statt billigem Salz? Herzlichen Glückwunsch, es ist voller Plastik. Bäh.

Ideen und Tipps, wie du Plastikmüll reduzieren kannst

Um den Artikel hier jetzt nicht ellenlang werden zu lassen, verweise ich dich an dieser Stelle einfach mal auf ein paar lesenswerte Beiträge auf anderen Seiten. Für die nächsten Wochen plane ich einen Post, in dem ich von meinen persönlichen Erfahrungen mit den diversen Plastik-Alternativen berichte – was ich ausprobiert habe, was easy-peasy klappt, was doof war, und so weiter. 🙂

War dir bewusst, welche Probleme wir uns durch das ganze Plastik schaffen?
Wo hast du in deinem Alltag Alternativen zu Plastik gefunden?

23 Kommentare zu „Weniger Plastikmüll!“

  1. dieses plastikthema liegt mir total im magen. spätestens seit ich zum ersten mal schnorcheln war und selbst an den wirklich unberührten stränden unter wasser diversen müll herumschwimmen gesehen habe, bricht es mir jedes mal das herz. trotzdem stolpert man immer wieder in seine bequemlichkeit. alleine beim unterwegssein mit plastikflaschen. als hätte ich nicht x verschiedene dauerhaft verwendbare zuhause.
    in unserem supermarkt gibt es zumindest wieder unverpackte gurken. diese geschälten orangen und bananen sind ja echt an dummheit nicht zu überbieten. so viele generationen ging es ohne plastik – und seit es plastik gibt, haben wir unserem planeten wohl mehr geschadet in all den über 90 000 generationen zuvor. glückwunsch…

    1. Ein schönes Wortspiel, gerade in Hinblick auf das Mikroplastik in Lebensmitteln… 😉

      Ja, Bequemlichkeit erwischt mich da auch manchmal… etwa, wenn ich mir morgens nichts zu essen mitnehme und mittags in der Firma dann doch etwas kaufe. :/ Immerhin werde ich besser darin, so etwas durch ein bisschen Vorausplanung zu vermeiden.

  2. Sei gegrüßt Anne,

    wieder mal ein super Artikel!
    Ich versuche ja auch mehr auf meinen Lebenstil zu achten. Und auch bei mir ist es mit Plastik schon deutlich besser geworden, aber hin und wieder siegt doch die Faulheit oder ich möchte dann doch unbedingt diese besonderen Schokoriegel, die es leider nur wie oben beschrieben verpackt gibt. Ich werde immer noch schwach, aber es wird besser.

    Die Verlinkten Artikel werde ich mir gleich mal reinziehen und sehen wo ich noch mehr machen kann 😀 Danke dafür!

    Liebe Grüße
    Marina

    1. Hallo Marina,

      dann wünsche ich dir schon mal viel Spaß beim Lesen!
      Ich find’s super, dass du ebenfalls darauf achtest, weniger Plastikmüll zu produzieren. Ich glaube ja daran, dass es mehr bringt, wenn viele Menschen jeweils teilweise etwas ändern (und damit vorleben, dass das doch recht einfach geht), als wenn einige wenige absolut plastikfrei leben und sich kaum jemand traut, das nachzumachen („schaff ich eh nicht“).

      Liebe Grüße
      Anne

  3. Liebe Anne,
    Du schreibst das schon sehr gut: Wir können nicht auf Plastik verzichten, weil es unserem aktuellen Lebensstandard nicht entspricht. Ich glaube nicht, dass es mit fehlender Bildung zu tun hat – im Gegenteil! Eher die Mini-Max Gesellschaft, die möglichst viel haben will für möglichst wenig Geld. Und seien wir mal ehrlich: Plastik ist einfach die billigste Methode der Herstellung! Wenn jetzt das Plastik reduziert, besteuert wird, läuft das doch auch im Endeffekt auf höhere Entsorgungskosten hinaus. Aber, das ist ein anderes Thema!
    Heilig oder nicht, ich finde dich toll und auch, dass du über diese Themen schreibst!
    Viele Grüße, Izabella

    1. Mh, ich denke schon, dass Bildung einen großen Einfluss hat. Zumindest erhöht sie die Chancen, dass die Leute über ihren eigenen Tellerrand hinausdenken und sich darüber Gedanken machen, welche Folgen und Auswirkungen ihr Handeln hat.
      Ich find’s einfach wichtig, über solche Themen zu schreiben – und wenn ich mit meinen Texten den ein oder anderen inspirieren oder zum Umdenken anregen kann, dann hat sich der Aufwand gelohnt.

      Liebe Grüße
      Anne

  4. Das Plastikproblem ist eines von denen, die mich bei der ganzen Müllthematik am Längsten beschäftigen… es ist einfach so absurd, wieviel unnötiges Verpackungsmaterial man vorgesetzt bekommt, weil andere sich die Arbeit leicht machen wollen (eingeschweißte Biogurken zur Unterscheidung) oder weil unaufgeklärte Menschen für Nachfrage sorgen (Orange). Leider gelangen wir da schnell wieder zum Thema Geld, das gefühlt ständig im Weg steht, wenn man Nachhaltigkeit fördern möchte (Discounter sind halt billiger). Darüber sollte ich vielleicht mal ein paar Gedanken niederschreiben – wieso gerade die, denen an Nachhaltigkeit besonders viel liegt oder liegen sollte, auch genau zum Gegenteil beitragen.

    1. Mh, ja… wobei ich ganz oft auch denke: die Frage ist nicht, ob ich für XYZ jetzt mehr Geld ausgeben muss, um es bio / regional zu bekommen, sondern: muss ich es denn überhaupt kaufen? Bzw. muss das genau jetzt sein? Gerade gestern ist mir das nochmal durch den Kopf gegangen. Der Beste hatte seinem Team im Sportverein einen Apfelkuchen versprochen. Tja. Die Äpfel hier am Baum sind noch nicht reif und die Lageräpfel sind mittlerweile auch jenseits von gut und böse. Also werden Äpfel aus Neuseeland gekauft… anstatt jetzt einfach einen Kuchen mit Rhabarber oder etwas anderem zu backen, was hier gerade Saison hat.

      1. Das mit den Äpfeln würde erklären, warum letztens bei Kaufland keine einzige deutsche Sorte Äpfel verfügbar war (bin sogar noch zur Infotheke und hab gefragt ob das deren Ernst ist, die war auch etwas irritiert).

        Ist sicherlich manchmal einen Gedanken wert, gerade Obst und Gemüse sind ja stark saisonal schwankend in der Verfügbarkeit und Herkunft und dadurch auch im Preis (wobei, Äpfel kosten ja gefühlt immer alle das gleiche).

        In manchen Bereichen hat man teilweise allerdings auch einfach keine Alternativen. Milchprodukte z.B. – vieles gibt es in Bio, aber nicht alles, vor allem aber gibt es gefühlt nichts ohne Plastikverpackung und – und auch hier wieder gerade die Bio-Sachen – gerne in kleinen Packungen = mehr Packungen = mehr Müll. Außer Käse – Stichwort Tupperdose an der Käsetheke, aber die wiederum führt dann z.B. die Bio-Käsesorten nicht. Es ist ein weiter Weg.

        1. Ob man Milchprodukte „in Bio“ bekommt, hängt ziemlich stark davon ab, wo man einkauft. In den Bioläden oder -supermärkten, wo ich hingehe, gibt es alle Milchprodukte, und meistens auch im Glas. Milch, Joghurt, Sahne, Buttermilch, Quark, Frischkäse – alles problemlos im Glas zu bekommen. Milch gibt es sogar seit etwa einem Jahr aus dem Automaten zum Selberzapfen, da gehe ich dann immer mit derselben Flasche hin, solange der Deckel noch gut ist.
          Nur bei laktosefreier Milch haben wir das Problem, daß es die nur im Tetrapack gibt (braucht mein Freund). Da müssen wir noch in den sauren (Plastik-)Apfel beißen.

          Zum Thema Geld: Wenn man sich ein bißchen an die saisonal verfügbaren Sachen hält und auch etwas mehr selber macht, muß Bio nicht soo viel teurer sein. Bzw. das Geld, was man an der einen Stelle mehr ausgeben muß, kann man an anderer Stelle gut wieder einsparen. Daß Bio-Ernährung immer so fies viel teurer ist, stimmt so nicht. Das ist die Wahrnehmung derjenigen, die nur selten einen Bioladen betreten und dann dort einkaufen wollen „wie immer“.

          1. Ah, beim Stichwort Milch erinnerst du mich daran, dass ich auch mal unbedingt diese Milchtankstelle hier bei uns in der Ecke erkunden mag. 🙂

          2. Also den Aspekt „nicht soo fies teuer“ muss ich mal revidieren, das hängt schließlich extrem von der eigenen finanziellen Lage ab. Ich habe lange Zeit in Umständen gelebt, da war es schon zu teuer, den Bioladen nur von außen anzugucken, weil eigentlich der Discounter-Käse schon zu teuer war. Biolebensmittel und auch verpackungsarme Lebensmittel sind definitiv ein Luxus, den man sich leisten können und wollen muss. Mit einem geregelten, anständig bezahlten Job geht das natürlich – aber als Student, Arbeitsloser oder ungelernte Hilfskraft eben manchmal nicht.

            Abgesehen davon ist es ein guter Hinweis, dass manche Bioläden auch einfach weniger Verpackungen verwenden. Muss ich mal schauen, wie meiner das handhabt (haben hier immerhin einen denns).

  5. Hallo zusammen,

    das man in der heutigen Zeit komplett auf Plastik verzichten kann, denke ich nicht und geht auch an der Realität vorbei. Schließlich hat der Stoff, wenn man mal den Umweltfaktor außer acht lässt, seine guten Eigenschaften. Sonst wäre er nicht so verbreitet. Dennoch gibt es genug Beispiele, wo man auf Plastik zurück greift um Zeit und vor allem Geld zu sparen. Insbesondere bei den Unternehmen. Da denke ich, sollte man so einige Verpackungen überdenken.

    Was den Faktor Plastik in den Weltmeeren angeht, bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Ich meine, dass das meiste Plastik dort, nicht aus der EU stammt. Hier sind die östlichen Länder dieser Welt (und die USA) schuld. Sie habe weder ein Recyclingsystem noch eine effektive Müllverbrennung. Es wird einfach ins Wasser entsorgt. Daher finde ich es immer schwierig uns selbst die Schuld zu geben, weil wir ein hohen Verbrauch an Plastik haben. Sicherlich können wir uns da verbessern. Dennoch ist das vermeiden von Plastik auf diesem Breitengrad mehr ein Lifestyle als das es effektiv der Umwelt hilft. Hier müsste das Problem Global an anderer Stelle behoben werden.

    1. Das heißt also, wenn es keine globalgalaktische Ideallösung für das Problem gibt, willst Du nicht einmal anfangen? Sorry, das klingt für mich wie ein Schüler, der mit ner Vier in Mathe nach Hause kommt und sagt, „aber die anderen, die hatten Fünfen und Sechsen!“

      Ich halte es da eher mit „Kleinvieh macht auch Mist“. Sprich, wenn möglichst viele Leute etwas einsparen, kann man insgesamt mehr Effekt erreichen, als wenn ein Einsiedler 100% einspart. Deswegen ist es schon sinnvoll, sich einen Kopf darüber zu machen, was und wie man konsumiert. Und daß es bei uns ein so tolles Recyclingsystem gibt, ist in vieler Hinsicht Augenwischerei. Oft wird gar nicht recycelt, sondern Verbrennung zum „energetischen Recycling“ umdefiniert. Auch gerade die angeblichen Recyclingwerte von Tetrapacks sind Beschiss von vorne bis hinten.
      Viele Müllverbrennungsanlagen sind auch überdimensioniert gebaut worden, weil sich da viel Geld verdienen läßt.

      Klar, man kann nicht völlig auf Plastik verzichten und das würde ich auch nicht wollen. Und auch vom eigenen Zeitaufwand her kann man nicht alles schaffen und muß sich seine Kämpfe gut aussuchen, um sich nicht wegen Kleinigkeiten fertig zu machen. Wenn man zuviel (auf einmal) will, gibt man auch zu leicht auf.
      Als Einzelperson werde ich sicher nicht die Welt retten – aber wenn genügend Leute mitmachen, steigt eventuell auch gesamtgesellschaftlich mal das Bewußtsein, was wir da tun und es verbessert sich doch einiges.

    2. In etlichen Bereichen mag Plastik wirklich seine Daseinsberechtigung haben – da gebe ich dir Recht. Aber gerade als Verpackungsmaterial ist es halt oft so überflüssig… und zumindest in Privathaushalten macht das den Großteil des Plastikmülls aus. Wenn das jeder einzelne hinterfragt und es durch Initiativen wie bspw. das Verbot von kostenlosen Plastiktüten in Supermärkten unterstützt wird, macht das sehr wohl einen großen Unterschied – davon bin ich überzeugt.
      In Deutschland liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Plastik übrigens über dem EU-Durchschnitt… und selbst wenn die USA noch mehr Müll verursachen: daran kann ich als Privatperson nicht sonderlich viel ändern (außer immer mal wieder mit meinen US-Kollegen über dieses Thema zu sprechen). Aber meinen eigenen Plastikmüll kann ich sehr wohl beeinflussen.

      1. Wie ich ja schrieb, sehe ich das mit den Verpackungen genauso. Erst gestern habe ich eine Bestellung bekommen, wo die Teile jeweils einzeln noch in Plastiktüten verpackt waren. Das hätte man auch super mit Papier lösen können. Das sind Dinge, die sind definitiv unnötig (leider scheint Plastik günstiger, als Papier zu sein). Ich bin auch dabei, zu sagen, dass jeder sein Plastikkonsum bewusst kontrollieren sollte. Dennoch liegt darin nicht ALLEINE die Lösung. Wir haben zwar ein recht hohen Verbrauch an Plastik, auf die EU gesehen (aber nicht den höchsten). Dennoch wird das verwendete Plastik auch entsprechend recycelt oder halt eben in der Müllverbrennung entsorgt. Das primäre Problem sehe ich tatsächlich bei den asiatischen Ländern. China, Indonesien, Vietnam usw. sind für über die Hälfte des Plastiks in den Weltmeeren verantwortlich. Es ist also deutlich wichtiger, dort eine vernünftige Müllwirtschaft zu etablieren.

  6. Ja, das Plastik. Schwieriges Thema, an dem ich mich auch schon ein paar Jahre mühe.
    Was ich relativ leicht umsetzen konnte:
    – Kaffeekapseln oder –pads gibt’s bei uns nicht, so eine Maschine haben wir uns gar nicht erst angeschafft.
    – Keine Getränkeflaschen mehr aus Plastik. Wir nehmen Glasflaschen und da möglichst Mehrweg. Das Einzige, wo es bei uns kein Mehrwegsystem gibt, sind Weinflaschen. Da haben es die Leute in Deutschlands Südwesten besser, da haben etliche Weinbaugemeinschaften ein Weinflaschen-Pfandsystem.
    Ausnahmen dabei sind Veranstaltungen etc., wo Glasflaschen verboten sind aus Sicherheitsgründen. Da hab ich dann noch ein paar Plastikbuddeln, die einfach mit Leitungswasser aufgefüllt werden.
    Ich selbst trinke auch inzwischen vorwiegend Leitungswasser (oder Tee), da erübrigt sich Verpackung sowieso.
    – Ich selber trinke keinen Kaffee „to go“. Mein Freund hat für diesen Zweck eine kleine Thermoskanne im Einsatz, deren Öffnung groß genug ist, um als Becher zu dienen. Erfreulicherweise gibt es immer mehr Anbieter, die einen kleinen Rabatt geben, wenn man mit eigenem Becher/Thermoskanne anrückt.
    – Keine Teebeutel (das Vlies ist silikoniert). Schwarzen Tee kaufe ich lose, mein Teeladen befüllt mir gern immer wieder die Teetüten, die ich vor über 4 Jahren erstmalig von ihnen bekommen habe. Man könnte da auch mit der eigenen Dose anrücken. Kräutertee machen wir gerne selber, aus Zitronenmelisse und verschiedenen Minzearten, die bei uns im Garten bzw. im Balkonkasten wachsen.
    – Bei uns gibt es einen Unverpackt-Laden, wo ich dann bestimmte Dinge lose einkaufen kann. Das ist tatsächlich teuer, aber man kann auch ohne Aufpreis Kleinstmengen kaufen (eine Muskatnuß zum Beispiel, oder die 50 Gramm Pinienkerne, die ich gerade für’s Pesto brauche). Wenn ich wenig Geld hätte, würde ich hier mit spitzerem Bleistift rechnen müssen und schauen, was zum Budget passt.
    – Ich benutze kein Duschgel mehr. Die Seife, die ich stattdessen verwende, hält sehr viel länger als eine Packung Duschgel. Da spart man nicht nur Verpackung, sondern auch Geld. Ich hab mal von jemandem aus der Branche gehört, daß die Wasser als „Profitin“ bezeichnen. Sprich, bei allem, was flüssig ist, machen sie deutlich mehr Profit – ein Schelm, wer Arges dabei denkt…
    Bei Conditioner habe ich inzwischen auch einen festen gefunden. Funktioniert gut. Shampoo verwende ich noch flüssiges, weil ich mit Haarseife nicht klarkomme, da nehme ich aber auch das aus dem Unverpacktladen zum Auffüllen.
    – Bei Schminke etc. hab ich es einfach: ich hab das eh nie vertragen und kaufe es daher nicht. Ohrstäbchen kaufe ich aus dem Bioladen, weil da die Stäbchen aus Papier sind, nicht aus Plastik. Auf das Plastikfenster in der Verpackung könnte ich auch gut verzichten, aber das ist immerhin viel weniger als bei den konventionellen mit Plastikstäbchen.
    – Abwasch- und Putzlappen mache ich aus alten Handtüchern. Die putzen sehr viel besser als die käuflichen Kunststofftücher. Für’s Grobe habe ich einen Stahl-Topfkratzer und eine Holz-Spülbürste mit Wechselkopf.
    – Kein abgepackter Käse oder Aufschnitt. An dem Zeug ist ja nicht nur der Müll problematisch, sondern auch, daß gerade fettreiche Lebensmittel besonders viele Schadstoffe aus dem Plastik aufnehmen. Käse lieber am Stück. Auch wenn der häufig ebenfalls in Folie eingeschlagen wird (das ist leider oft nicht vermeidbar), diese ist sehr viel dünner und leichter. So ist nicht nur das relative Verhältnis Käse zu Plastik besser, auch absolut ist die Plastikmenge sehr viel geringer. Käse schlage ich dann zuhause in Bienenwachstücher ein.
    – Zum Wäschewaschen nehme ich meist eine selbstgemachte Mischung aus Kernseife, Soda und Wasser, zwischendurch wasche ich dann mal mit konventionellem Waschmittel, damit die Wäsche nicht vergraut.
    – Für Gemüse sind wir Mitglied in einer Solidarischen Landwirtschaft. Da bezahlt man mit einem monatlichen Beitrag einen Ernteanteil und bekommt dann wöchentlich das, was so geerntet wird. Im Interesse der Mitglieder bauen die natürlich möglichst viele verschiedene Dinge an, damit man nicht wochenlang dasselbe essen muss. Das funktioniert gut und dadurch bekommen wir automatisch genau das, was Saison hat. Zur Zeit verbacke ich übrigens tüchtig Rhabarber.
    – Als unser reichlich 20 Jahre alter Wasserkocher letztens die Hufe hochgerissen hat, habe ich die Gelegenheit genutzt, mir einen plastikfreien zuzulegen: https://ottonifabbrica.de/
    Das ist der einzige, den ich bisher gefunden habe, wo wirklich kein Teil im Innern aus Plastik ist, auch das Sieb vor der Ausgußtülle nicht. Keine Silikonnaht, kein Plastik-Sichtfenster. Klar, die Elektrik muß halt plastikummantelt sein, aber das ist auch das Einzige.
    Der Preis ist schon ein bißchen Luxus, aber wenn der so lange hält wie der alte, ist er sein Geld wert.
    – Unser Fischhändler auf dem Markt füllt Fisch völlig problemlos in mitgebrachte Dosen. Gerade hier entstünde sonst viel Müll, weil sie sonst immer in relativ dicke Folie einschweißen.
    – Auch beim Bäcker ist es völlig unproblematisch, sich Brot/Brötchen in den mitgebrachten Beutel geben zu lassen.
    – Wenn Plastikdosen kaputtgehen, werden sie durch Edelstahldosen (da gibt’s auch dichte, die nur eine Silikondichtung haben) oder Glasslockdosen ersetzt.
    – Keine Papierservietten. Wir haben genug Stoffservietten.
    – Plastikfolie habe ich ohnehin nie wirklich zum Einwickeln verwendet. Die einzige Anwendung war bisher das Ausrollen von glutenfreiem Mürbteig, weil das nur mit Trick 17 funktioniert und der Teig sonst schon beim Anblick des Nudelholzes in Tausende kleine Stückchen zerfällt. Nachdem die letzte Rolle Folie alle war, habe ich jetzt eine größere Tüte aufgeschnitten und verwende sie dafür und wasche sie immer wieder ab.
    – Wir verwenden zwar noch manchmal Küchentücher, aber nur für sehr wenige Sachen: wenn einem ein Glas mit Inhalt runtergefallen ist, möchte ich das nicht mit einem Lappen aufwischen, weil ich sonst da die Glassplitter drinhab. Sonst noch zum Entfetten von Fritiertem (gibt es eh selten) oder mal zum Abtupfen von Fleisch. Damit kann ich den Verbrauch auf 1-2 Rollen pro Jahr begrenzen (Rollen, nicht Packungen!). Das finde ich noch vertretbar.
    – Einkaufsbeutel wohnen in jeder Hand- und Fahrradtasche und auch in jedem Rucksack. Ich hab auch vor dem Plastiktütenverbot mir praktisch nie welche mitgeben lassen.
    – Werbeangebote schlage ich meist aus. Keine Zugaben in der Apotheke, Drogeriemarkt oder sonstwo. Gerade diese Kleinpackungen machen den meisten Müll. Und nur weil’s kostenlos ist, muß ich ja nicht mein Hirn ausschalten.
    – Ich mache viel selbst. Das Einfachste ist z.B. Vanillezucker. Da kann man mit einer einzigen Stange Vanille mehrere Kilo Zucker aromatisieren. Aber auch Marmelade, Chutneys, eingelegte Gurken, Peperoni, eingekochte Tomaten, Sauerkraut, getrocknete Kräuter und Chillies aus dem Garten etc. Selbergebackenen Kuchen nicht zu vergessen, der schmeckt sowieso besser als der vom Bäcker 🙂
    – Reparieren ist Trumpf. Auch wenn es sich vom Geld her nicht lohnt, ich stopfe Strümpfe, bis die Löcher oder dünnen Stellen zu großflächig werden. Auch beim Schuster kann man sich die Lieblingsschuhe meist noch mal retten lassen. Für gute Wanderschuhe können die Schuster sogar beim Hersteller neue Sohlen bestellen. Hab ich voriges Jahr mal durch Zufall mitbekommen und daraufhin hat sich mein Freund auch seine Lieblingswanderschuhe noch mal neu besohlen lassen. Feine Sache das. Auch mit dem Repaircafe, was es in etlichen großen Städten gibt, habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Die haben mir mein Rührgerät gerettet. Da war nur ein Kabelbruch drin, aber alleine hätte ich gar nicht gewußt, wie ich in das Gerät reinkomme.

    Was schon schwieriger ist:
    – Immer daran denken, daß man auch zum Einkauf im normalen Bioladen Dosen für Wurst und die gebrauchten Eierschachteln etc. mitnimmt.
    – Das glutenfreie Brot, das mein Freund braucht, gibt es nur plastikverpackt (in einer sehr dicken, stabilen Folie). Wenn ich es zeitlich schaffe, backe ich selbst. Dazu hab ich mal ausgerechnet, daß ich selbst wenn ich alle Zutaten dafür in Plastik verpackt kaufen müsste (muss ich nicht), nur 13% des Plastiks anfallen, die beim Brotkaufen entstehen. Das bringt also sehr ordentlich Effekt, ich schaffe es nur dummerweise nicht jede Woche zu backen. Brötchen schaffe ich genug zu backen, da muß ich nur ca. alle 5 Wochen ran, aber noch zusätzlich das Brot :-/
    – Statt Zahnpasta habe ich zwar mal Zahnputztabletten probiert, bin aber wieder zur normalen Zahnpasta zurückgekehrt, weil die Tabletten einen zu rauen Putzkörper hatten. Auch Natron, was ja gern zum Zähneputzen empfohlen wird, ist schädlich für die Zähne und zu sowas wie Kokosöl konnte ich mich nicht durchringen. Ich sehe also jetzt zu, daß ich nur die Mindestmenge verwende und auch den letzten Rest aus der Tube hole (durch Aufschneiden), um nicht so oft neue kaufen zu müssen.
    – Die Bio-Maschinenspülmittel haben leider das Geschirr nicht richtig sauber bekommen. Deshalb auch hier Rückkehr zum konventionellen Mittel. Für’s Handspülen das Zeug funktioniert gut, das kaufen wir auch zum Nachfüllen, aber das für die Maschine war leider nix.
    – Beim Klopapier gab es vor 20 Jahren noch welches, das in Papier verpackt war. Inzwischen nicht mehr… Ich schneide die Tüten jetzt immer recht ordentlich auf und verwende sie als Mülltüten. Wenn ich schon nicht drumrumkomme, sie zu kaufen, können sie auch noch mal zu was nütze sein.
    – Mein Freund mag bestimmte plastikfreie Alternativen nicht. Z.B. konnte ich ihn nicht von Stofftaschentüchern überzeugen, obwohl er noch einen ordentlichen Vorrat davon hat. Die verwende ich dann halt nur für mich.
    – Manchmal siegt leider doch die Faulheit oder die Erschöpfung oder bei meinem Schatz auch mal der Jieper nach den Schokoriegeln.
    – Auf Reisen vergesse ich gern mal was Wichtiges, die Trinkflasche, eine zusätzliche Dose etc. Oder ich lasse meine Reiseflasche Shampoo aus Versehen im Hotel in der Dusche stehen…
    – Zur Monatshygiene waschbare Binden zu verwenden, wäre mir auch zu extrem.
    – Bestimmte Kleidungsstücke wie Wetterjacken, Regenumhänge, Radlerhosen wüßte ich nicht, wie ich die plastikfrei ersetzen könnte.
    – Unterwäsche ist ganz schwierig ökologisch/plastikfrei zu bekommen. Ich hab mal was bei Hess Natur bestellt. Der BH war ok, zwar nicht supersexy, aber auch nicht abschreckend, aber die Slips sind wirklich Marke Liebestöter 🙁
    Sonst ist das Meiste, was man unter „plastikfrei“ findet, aus Modal. Das ist zwar aus Buchenholz hergestellt und wird als „öko“ beworben, aber letztlich ist es eine Viskose und damit ein künstlich hergestellter Stoff. *seufz* Da weiß ich echt noch nicht, was ich da in Zukunft nehmen soll… Scylla oder Charybdis

    Ist jetzt ein Mega-Posting geworden – sorry!

    1. Wow, danke für einen so ausführlichen Kommentar! 🙂

      Unterwegs trinke ich gar keinen Kaffee, mein Mann hat aber auch seit längerem einen wiederverwendbaren Becher in Betrieb. Für den Sport haben wir ebenfalls wiederverwendbare Trinkflaschen – leider aus Plastik, die hatten wir halt einfach schon. Sollten die mal das Zeitliche segnen, werden sie durch Edelstahl ersetzt. Das gleiche gilt für Brotdosen, eine aus Edelstahl haben wir schon. Einfach alles an Plastik wegwerfen, was wir noch haben, fände ich halt auch kontraproduktiv.

      Mit Seife zum Duschen bin ich ebenfalls sehr zufrieden! Im Drogeriemarkt gibt es verschiedene vegane Seifen für kleines Geld. Zum Haarewaschen habe ich erst Alepposeife probiert, da mochte ich aber die Konsistenz meiner Haare auf Dauer nicht. Danach hatte ich eine Olivenölseife, die ich sehr gern mochte. Aktuell brauche ich Restbestände an normalem Shampoo auf, danach dürfen endlich wieder Naturseifen einziehen. 🙂

      Das mit der Solidarischen Landwirtschaft ist echt eine feine Sache, darüber habe ich neulich schon mal irgendwo einen Blogartikel gelesen. Leider gibt es das bei uns in der Ecke nicht – dafür experimentiere ich halt viel in unserem eigenen Gemüsegarten. Insbesondere auf den Winter bin ich gespannt, wie viel ich da noch frisch ernten kann.

      Liebe Grüße
      Anne

  7. Wir versuchen auch seit etwas mehr als einem Jahr zu reduzieren und sind dennoch immer wieder schockiert, wie schnell der „gelbe Sack“ mitunter wieder voll ist… Skurill finde ich, dass in den gängen Supermärkten wirklich oft gerade die Bioprodukte extra verpackt sind. Mein merkwürdigstes Erlebnis war jedoch vor ein paar Wochen, als ich eine handvoll Champignons gekauft habe und erstmal – trotz gleichen Preises – braun und weiß extra abwiegen musste (also zwei Klebeschilder) und die nette Verkäuferin mir die 6 Pilze dann an der Kasse einfach in eine Tüte eingepackt hat – ich hatte sie nämlich lose aufs Band gelegt. Von ihr gab es keinen Kommentar dazu und ich war einfach zu verdutzt, um nach ihren Beweggründen zu fragen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg beim weiteren bewussten Reduzieren! Bei uns ist grad das Bad dran, da werden die letzten Shampooflaschen etc. aufgebraucht, damit wnigstens das Duschen etwas nachhaltiger wird…

    Liebe Grüße
    Lara

    1. Super, dass ihr da auch dran arbeitet! 🙂

      Ja, wenn ich mich überlege, wie viel Plastikmüll sich alleine in einer einzigen Supermarktfiliale befindet… und wie viele es davon gibt… dann wird mir ganz anders. Da fühlt man sich mit seinem eigenen Einkaufswagen ziemlich flott ziemlich unbedeutend – aber naja, besser als gar nichts.
      Ich bin an der Kasse auch schon öfter gefragt worden, ob ich denn nicht eine Tüte haben wolle für mein loses Obst oder Gemüse, aber so einfach aufgedrängt wurde mir das noch nicht.

      Was nimmst du denn dann zum Haarewaschen? Ich probiere gerade mal wieder eine andere Shampoo-Seife aus…

  8. Groooßes Thema! Was bei uns den größten Einfluss hat, schreib ich mal auf:
    Obst und Gemüse kauf ich mit genähten Beutelchen (aus Wäschenetzen, zwar auch Synthetik, aber wir haben damit schon hunderte dieser unsäglichen Plastiktütchen gespart). Seit zwei Wochen bietet unser Supermarkt auch Papiertüten an, und Wurst und Käse kann man sich auch in die mitgebrachten Behälter packen. Abgepacktes Zeugs kauf ich nur im Notfall, bin aber da keine Heilige 🙂
    Backpapier schaffe ich grad ab gegen eine silikonfreie kompostierbare Variante. Waschmittel mach ich seit langer Zeit selbst (Kernseife, Soda, Zitronensäure), gespült wird mit Essig – besser als alles, das ich vorher gekauft habe. Den Essig kauf ich im 5-Liter-Kanister, der ist zwar auch Plastik, aber wiederverwendbar im Sommer für diverse Kräuterjauchen für den Garten und die 5 Liter reichen ewig. Mit selbstgerührtem Spülmittel hab ich keine guten Erfahrungen, da kauf ich jetzt Bio auch im 5l-Kanister. Duschgel gibts nicht mehr, dafür Seife, und wir testen grad festes Shampoo (ist wohl was anderes als Haarseife, und der komische Griff tritt dabei nicht so auf – wir werden sehen…).
    Ich hab mal gelesen, schlimmer als Plastik kaufen ist Plastik wegwerfen. Will heißen, dass unterschiedsloses Verteufeln halt auch doof ist, was man an Deimen Beitrag, Anne, ja sehr gut sieht. Also versuchen wir, in erster Linie bei den Wegwerfartikeln hinzuschauen und bei Ersatzbeschaffung defekter Dinge auf plastikfreie Alternativen auszuweichen – z.B. Butter-/Käsedosen sind inzwischen alle aus Glas.
    Nächstes Vorhaben sind Küchentücher und Spülschwämme aus Stoff – Reste sind ja genug da.

    1. Hallo Ulrike,

      wow, da macht ihr ja auch schon eine ganze Menge – finde ich klasse!

      Seife statt Duschgel und Flüssigseife benutze ich seit einigen Monaten und das ist wirklich easy. Mit dem Shampoo hadere ich noch etwas… ich habe jetzt drei verschiedene Arten festen Shampoos probiert. Alepposeife hat mich nicht überzeugt, davon wurden meine Haare irgendwie… komisch. Dann hatte ich eine Shampooseife aus Schafsmilch vom Bauernmarkt hier in der Ecke, die war gut, aber leider sauteuer. Aktuell teste ich eine Natur-Shampooseife vom Drogeriemarkt – die schäumt leider nicht so wirklich, aber ansonsten bin ich damit zufrieden.

      Zum Thema Spülschwämme aus Stoffresten schau mal hier, ich habe unsere Spüllappen aus alten Handtüchern genäht (sogar ohne Nähmaschine): https://vom-landleben.de/selbermachen/diy-spueltuecher/

      Liebe Grüße

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