Happy birthday to me #30 & eine Wanderung an der Wahnbachtalsperre
Seit gestern habe ich also eine 3 vor meinem Alter zu stehen… upsi, früher dachte ich immer, mit 30 sei man erwachsen oder so. Naja. 😀
So sehr ich meinen Job mag, den Tag gestern hatte ich mir dann doch freigenommen. Der Beste hatte Frühdienst und ich wollte nicht den halben Tag lang einfach zu Hause sein und Dinge tun, die ich auch an einem gewöhnlichen Tag tun würde (ihr glaubt gar nicht, wie viel Papierkram noch vom Umzug übrig ist und mit einem vorwurfsvollen Blick auf meinem Schreibtisch liegt!).
Stattdessen hatte ich mir eine längere Wanderung vorgenommen: die Wahnbachtalsperre, aus der wir hier übrigens unser Trinkwasser beziehen, hatte ich ja schon mal kurz vorgestellt. Sie beginnt ungefähr 5km von unserer Haustür entfernt gleich hinter Neunkirchen.
Bisher war ich immer nur an einzelnen Punkten gewesen, wie etwa an der Staumauer. Ursprünglich wollte ich heute einmal komplett außen herum wandern… allerdings war die Strecke mit rund 23km für über 8 Stunden angegeben, und so viel Zeit hatte ich nicht. 😀 Daher sollte es die Hälfte werden: von Wolperath im nordöstlichen Teil bis zur Staumauer im Südwesten.
Ich folgte der Beschilderung des Talsperrenwegs, der komplett um die Wahnbachtalsperre herum führt. Ein Großteil der Strecke bildet außerdem einen Abschnitt des Bergischen Wegs, der von Essen bis Königswinter reicht. Der Weg ist wirklich gut beschildert: alle paar Meter finden sich die Symbole der Routen an Bäumen oder Zaunpfosten. An einigen Stellen informieren zudem Infotafeln über die Geschichte der Wahnbachtalsperre und über das Wegenetz.

Start in Wolperath
An der Ecke Krokusweg / Pfarrer-Stauf-Straße im Dorf Wolperath geht’s los. Meine Mom ist so nett, das Hundetier und mich dort abzusetzen, sodass ich nicht zu irgendeinem Parkplatz zurückkehren muss.
Bevor der Weg in den Wald hinunter führt, bietet sich ein schöner Panoramablick auf den Fernsehturm in Birk:

Insgesamt wechselt die Strecke immer wieder zwischen Feld- und Waldwegen, sodass keine Langeweile aufkommt. Dabei geht es mal berghoch, mal bergab – ebene Abschnitte bilden eher eine Ausnahme. 😉

Unten im Wald angekommen, schimmert zum ersten Mal das Wasser der Talsperre durch die Bäume. Relativ oft laufe ich so am Wasser entlang, nur an einigen Stellen bietet sich ein freier Blick. Im Sommer dürfte man davon fast gar nichts mehr sehen.
In den schattigen Waldabschnitten ist es noch empfindlich kalt und ich bin verdammt froh über meine Handschuhe. Der wolkenlose Himmel verrät aber schon, dass uns ein wunderbarer Vorfrühlingstag bevorsteht – und tatsächlich klettern die Temperaturen später sogar über die 10°C-Marke. 🙂

Ein Abstecher zum Uferbereich
Kurz darauf zweigt ein Weg zum Ufer ab. Da es sich bei der Wahnbachtalsperre um ein Wasserschutzgebiet handelt (das ja auch Auswirkungen auf unsere Baugenehmigung hatte), gelten sehr strenge Vorschriften, was hier gestattet ist und was nicht. Die Wege verlassen darf man zum Beispiel nicht, nicht reiten (obwohl relativ viele Pferdeäpfel herumlagen) und natürlich auch nicht in der Talsperre baden.
Schön, dass man hier offiziell ans Wasser gelangt und den Ausblick über die weite Wasserfläche genießen kann. 🙂



Danach führt der Weg wieder durch ein Waldstück… und witzigerweise marschiere ich dann schon eine ganze Weile, als ich am Waldrand linkerhand auf dem nächsten Hügel meinen Ausgangspunkt sehen kann. So viel zum Thema U-Turn. 😀



Von einem Aussichtspunkt aus bietet sich ein beeindruckend weiter Blick über die Wahnbachtalsperre:


Das Dörfchen Remschoss sehe ich nur aus der Ferne, während mich der Weg in Richtung Pinn führt. Nala trabt derweil schwanzwedelnd von einem spannenden Schnupperhalt zum nächsten… da auch ich alle naselang für ein Foto stehenbleibe, kommen wir unterm Strich nicht ganz so flott voran. 😉

Yay, eine Kletterpartie!
Kurz vor Pinn beginnt das Ganze irgendwie ein bisschen eintönig zu werden… Bäume links, Bäume rechts, Bäume vorne usw.
Perfektes Timing für das, was dann kommt: zuerst denke ich, der Weg sei einfach durch umgestürzte Bäume versperrt. Bei genauerem Hinsehen führt die Route aber an den mächtigen Wurzeln vorbei den Hang hinauf – über in den Lehmboden gehauene Stufen! Auf diese „Treppe“ folgt ein schmaler Trail, der sich in engen, steilen Windungen den Hang hinauf schlängelt.
Das macht richtig Laune und ich hoffe, noch mehr von diesen Abwechslungen entdecken zu dürfen (und werde nicht enttäuscht)! =)


Von Pinn nach Happerschoss
Alsbald erreichen wir dann Pinn, in dem die Künsterkolonie Galerie Sattelgut mit ihren liebevoll dekorierten Außenanlagen definitiv einen Abstecher wert ist.



Leider habe ich erst hinterher daheim festgestellt, dass es in Pinn eine Aussichtsplattform gegeben hätte, mit einem Blick direkt auf die Staumauer. Naja, beim nächsten Mal. 😉
Hinter Pinn führt der Weg wieder in den Wald hinunter und geht erneut in einen schmalen Trampelpfad über. Unten angekommen, gilt es einen kleinen Bach auf einem Damm aus Baumstämmen zu überqueren:

Nach einem Stück normalem Wanderweg bringt dann wieder eine Kletterpartie Abwechslung ins Spiel – jap, das da über die Wurzeln ist der offizielle Weg, da erweisen sich die zahlreichen Markierungen an den Bäumen als verdammt hilfreich:

Kurz vor Happerschoss bietet sich ein bizarrer Anblick: eine weihnachtlich geschmückte Tanne am Wegesrand, behangen mit Christbaumkugeln, Schleifen und einem bunten Peace-Zeichen.


Nach einem letzten Anstieg erreichen wir den Ortsrand von Happerschoss, an dem die Route entlangführt. Anschließend geht es wieder bergab, und dann schimmert plötzlich ein weißer Strich durch die Bäume: die Staumauer!
Ein letzter kleiner Pfad bergab, dann ist die Staumauer erreicht und mit ihr als Belohnung für das Gekraxel ein toller Blick:

Federvieh ist auch anwesend…

Insgesamt waren wir rund 4,5 Stunden unterwegs und haben dabei rund 14km zurückgelegt, mit gefühlten drölfzigtausend Höhenmetern. Das rechtfertigte später am Abend in der Cocktailbar einen Sahnecocktail. 😉
Es war auf jeden Fall eine richtig schöne Wanderung – und natürlich mag ich auch noch die zweite Hälfte der Strecke erkunden! 🙂