Mabon ist das Fest im Jahreskreis, an dem wir die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche feiern: Tag und Nacht sind exakt gleich lang und nun beginnt mit dem Herbst die dunkle Jahreszeit.
Was das Wetter in den letzten zwei, drei Wochen schon immer öfter ankündigte, ist jetzt auch „offiziell“: der Herbst ist da. Der kalendarische Herbstanfang fällt immer auf den 22. oder 23. September.
Das Gleichgewicht von Tag und Nacht
Was genau bedeutet das? – Es ist das Datum im Herbst, an dem Tag und Nacht exakt gleich lang sind. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang vergehen genau 12 Stunden und entsprechend auch wieder 12 Stunden vom Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang. Daher trägt dieses Phänomen auch den Namen Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche.
Wer es noch ein wenig genauer mag:
Der astronomische Herbst beginnt, wenn die scheinbare geozentrische Länge der Sonne 180° beträgt. Dies ist der Zeitpunkt der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche (Sekundaräquinoktium). Er fällt bis auf wenige Sekunden mit dem Zeitpunkt zusammen, in dem die Sonne den Himmelsäquator von Norden nach Süden durchschreitet.
Quelle: Wikipedia
Ab morgen werden die Nächte länger sein als die Tage, die dunkle Jahreszeit beginnt. Die Tage sind schon merklich kürzer geworden – bei der morgendlichen Hunderunde ist es zwar noch bzw. schon hell, aber abends zockeln wir bereits mit der Taschenlampe los.
Statt abends noch lange draußen zu sitzen und die laue Sommerluft zu genießen, ist es bald also wieder an der Zeit für gemütliche Spieleabende, Lesemarathons und Bastelstunden bei Lampenschein.
Ob dieser astronomische bzw. kalendarische Herbstanfang übrigens auf den 22. oder auf den 23. September fällt, hängt mit dem Sonnenlauf zusammen. Während es 2017 der 22. September war, ist der Herbstanfang 2018 am 23. September.
Hier findest du die Daten für den Herbstanfang der nächsten Jahre:
Jahr | Datum Herbstanfang |
---|---|
2017 | Freitag, 22. September |
2018 | Sonntag, 23. September |
2019 | Montag, 23. September |
2020 | Dienstag, 22. September |
2021 | Mittwoch, 22. September |
2022 | Freitag, 23. September |
2023 | Samstag, 23. September |
2024 | Sonntag, 22. September |
2025 | Montag, 22. September |
2026 | Mittwoch, 23. September |
Die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche feiern: Mabon
Es gibt eine ganze Reihe von Festen, die dieses besondere Datum feiern, ebenso übrigens wie das Pendant im Frühjahr. Ich mag den Gedanken, den Jahreskreis so bewusst wahrzunehmen und zu leben, Veränderungen in der Natur mit Ritualen zu begegnen.
Auf zu viel Esoterik reagiere ich allerdings definitiv allergisch und ehrlicherweise muss man ja auch dazu sagen, dass das Wetter bzw. die Umgebung auch nicht immer so unbedingt dem etwas kitschigen Ideal entsprechen, was man sich da so vorstellt.
Herbstanfang? Dazu gehören zum Einstimmen doch bitteschön Nebel und Regen, zumindest aber kühle Temperaturen! Tja – das klappt halt nicht jedes Jahr. Nachdem es etwa 2017 tatsächlich mehrere Tage lang neblig, verregnet und lausig kalt war, konnte ich am Tag vor der Tag-und-Nacht-Gleiche plötzlich wieder im T-Shirt herumlaufen und auch für den Herbstanfang selber wurden Temperaturen jenseits der 20° angesagt. Hrmpf.
Im heidnischen Jahreskreis wird heute das Fest Mabon gefeiert: der Sommer wird verabschiedet, man bereitet sich auf den Herbst vor. Es gilt als der zweite Teil der Erntefeste – nachdem die Erntesaison am 1. August mit Lughnasadh eingeleitet wurde, wird nun ihr Abschluss gefeiert und der Natur gedankt.
Klingt schön.
Aber nun ja… in manchen Jahren stehen hier zu Mabon ringsum noch die ganzen Maisfelder in voller Pracht. Hat sich dann was mit abgeschlossener Ernte, von wegen abgemähte Stoppelfelder.
Zum Besinnen braucht es manchmal also etwas mehr Phantasie… 😉
Unabhängig vom Wetter und den hiesigen Bauern ist aber wenigstens auf die Sonne Verlass: Tag und Nacht sind, wie gesagt, am kalendarischen Kalenderanfang genau gleich lang, Licht und Dunkel befinden sich in einer seltenen Ausgewogenheit.
Frau Birkenbaum hat dafür schöne Worte gefunden:
Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit sind an diesem Tag in vollkommenem Gleichklang, es herrscht eine Ausgewogenheit der Kräfte und alles Leben ruht für einen kurzen Moment in perfekter Harmonie.
Quelle: Herbst-Tagundnachtgleiche (Mabon): Alte Rituale und Bräuche
In diesem Sinne – ich wünsche dir einen schönen Herbst. 🙂