Auch im Dezember habe ich dir wieder meine Leseempfehlungen des Monats zusammengestellt – fremde Texte aus den Weiten des Internets sowie meine eigenen Artikel. Dich erwarten Beiträge über traumatisierende Erfahrungen im Schulsport, Selbstdiagnosen bei Autismus und ADHS, Jahresrückblicke in Bildern und Worten, Gedanken zu Threads und vieles mehr:
Warum ist Schulsport so demütigend?
Schulsport – uargh, daran habe ich echt miese Erinnerungen. Ich war die, die beim Mannschaftswählen immer erst ganz am Ende notgedrungen in ein Team aufgenommen wurde. Die, die den 800m-Lauf gehasst hat (und nie gedacht hat, dass sie später mal drei Halbmarathons und einen Triathlon finishen würde). Ich hab es nie geschafft, am Seil zur Hallendecke hochzuklettern, und bin bei den Bundesjugendspielen mal disqualifiziert worden, weil ich die Kugel beim Kugelstoßen angeblich mit Absicht auf den Richtertisch gepfeffert habe (wer mich jemals mit einem Ball gesehen hat, weiß, dass ich den absichtlich niemals getroffen hätte). Schwimmlehrer, die ganz selbstlos die Körperhaltung der Mädchen auf dem Startblock korrigieren. Schlechte Noten, wenn man sich an den Geräten nicht alles getraut hat. Von den Szenen in den Umkleideräumen reden wir jetzt mal nicht-
Kurzum – Sportunterricht war immer wahnsinnig demütigend und hat viel dazu beigetragen, dass ich mit der Akzeptanz von mir und meinem Körper große Probleme hatte und habe.
Damit bin ich nicht alleine. Krautreporter Martin Gommel beleuchtet in Warum ist Schulsport so demütigend? die vielen traumatisierenden Situationen, die den Schulsport leider stark prägen. Geht es nicht anders?
Autismus und ADHS als Selbstdiagnose – ein Modetrend?
Seit ungefähr vier Jahren beschäftige ich mich viel mit Neurodivergenz und hatte dabei so unendlich viele Aha-Momente – warum ich ticke, wie ich ticke. Welche Strategien auch mir helfen. Dass es auf Instagram & Co. mittlerweile viel mehr Menschen gibt, die etwa über ADHS im Erwachsenenalter oder das Autismus-Spektrum bei Mädchen und Frauen sprechen, trägt ganz viel zur Entstigmatisierung bei und dazu, jenseits der Klischees vom Zappelphillip oder Rainman über diese Themen zu informieren.
Aber natürlich gibt es viel Kritik daran, wenn Menschen sich selbst diagnostizieren. In manchen Fällen sicherlich zu recht, aber ich denke, das kann man nicht pauschalisieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Therapeuten mit ihren Diagnosen nicht immer richtig liegen, sich mit manchen Themen nur grob auskennen und sich natürlich auch nur auf das stützen können, was in dem begrenzten Zeitraum der bewilligten Stunden angesprochen wird. Viele selber Betroffene setzen sich deutlich tiefergehend mit den Thematiken auseinander. Zudem ist es oft schlichtweg unmöglich, in realistischen Zeiträumen eine offizielle Diagnostik zu erhalten.
Die ADHS-Diagnostik läuft bei mir gerade in einer Praxis hier in der Nähe. Autismusdiagnostik für Erwachsene hingegen ist nur in wenigen Einrichtungen möglich, und die sind hoffnungslos überlaufen. Die kürzeste Wartezeit gibt derzeit die Uniklinik Köln an mit etwa 18 bis 20 Monaten – ich habe auch andere Zentren in ganz NRW angeschrieben; viele nehmen gar keine Erwachsenen mehr an, die LWL-Klinik in Dortmund liegt bei schnuckeligen 43 Monaten Wartezeit für ein Erstgespräch. Das sind 3,5 Jahre!!! 😳
Warum Selbstdiagnosen bei Autismus und ADHS für Erwachsene oft die einzige Chance sind, darüber schreibt Lisa auf Veto: „Was sagt es über unsere Gesellschaft und unser Gesundheitssystem aus, wenn Eigenrecherche oft der einzige Weg ist, um Klarheit zu finden, während uns die klinische Diagnostik größtenteils verwehrt bleibt?“
Kommen wir zu meinen eigenen Beiträgen: über was habe ich im Dezember so gebloggt?
FopaNet 2023 – meine schönsten Fotos des Jahres
Im Fotoblog habe ich auch dieses Jahr wieder an Michaels traditioneller Fotoparade FopaNet teilgenommen: hier gilt es, zu verschiedenen Kategorien jeweils passende Bilder aus dem 2023er-Fotoarchiv zu zaubern.
Threads startet in Deutschland
Ich glaube, ich habe dem Launch eines sozialen Netzwerks noch nie so entgegengehibbelt wie bei Threads, das seit dem 14. Dezember in Europa verfügbar ist. 😀
Über meine Erfahrungen und Eindrücke vom ersten Tag auf Threads habe ich denn auch gleich mal einen Artikel geschrieben.
Zum ersten Mal im Rollstuhl unterwegs
Wie sich das so anfühlt und warum bei mir ein Rolli eingezogen ist, habe ich Anfang des Monats hier in Von Rollstühlen und Tigern berichtet.
Ganz viele Rückblicke
Von jedem Wochenende im Dezember habe ich ein #WIB geschrieben, ein Wochenende in Bildern:
- WIB No. 48 / 2023 mit einem festlich geschmückten Traktorumzug
- WIB No. 49 / 2023 mit einem Besuch auf dem Bonner Weihnachtsmarkt
- WIB No. 50 / 2023 mit unser Quadrille-Aufführung
- WIB No. 51 / 2023 mit Heiligabend
Außerdem gibt es natürlich auch einen Monatsrückblick Dezember sowie einen Einblick in meinen Lesemonat.
Mein Jahresrückblick
Stolze 2.315 Wörter lang ist er geworden, mein Jahresrückblick 2023 inklusive einiger Zahlen und Fakten rund um meine Blogs. Eine liebgewonnene Tradition, die ich dir nur ans Herz legen kann!
Wie gehst du so einen Jahresrückblick an?
Aber wie genau schreibst du so einen Jahresrückblick? Was kommt da alles rein? – Dazu gebe ich dir in So gelingt dir ein Jahresrückblick (damit du verdammt stolz auf dich bist!) Tipps und Anregungen.
Wie kannst du dich besser fokussieren?
Ein Pling hier, ein „Kannste mal eben…?“ da: Ablenkungen und Unterbrechungen sind echt absolut tödlich für produktives Arbeiten. Meine Life Hacks für mehr Fokus habe ich dir auf der Notizbuchmagie vorgestellt.
Hab eine gute Zeit beim Lesen!
Ich glaube diese Foto-Blogparade mache ich auch noch, auch wenn ich vielleicht schon zu spät bin. Ich finde die Idee toll.
Ich finde das nicht schlimm, wenn man bei so etwas auch später mitmacht, als die eigentliche Veranstaltung geht – letztlich kannst du das ja auch einfach als Inspiration und Anregung für neue Themen auf dem Blog nehmen, unabhängig davon, ob du noch „offiziell“ in die Blogparadenzeit fällst und bei der Ausweertung berücksichtigt wirst oder nicht. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf deine Bilder. 🙂
Was nicht diagnostiziert werden kann existiert auch nicht! (: Hier im (gross gezogenen) Umkreis führen die entsprechenden Spezialisten nicht einmal mehr Wartelisten. Mein Partner hat sich daraufhin zu einem „normalen“ Psychiater überweisen lassen und seinen Verdacht auf ADHS/Autismus geäussert und wurde, mehr oder minder, ausgelacht. Tja nun, was soll man da machen.
Bei Threads bin ich sowas von raus, ich habe selten ein derartiges Desinteresse über ein neues Netzwerk verspürt 😀
Puh, das ist hart. So viel zum Thema Medical Gaslighting… da hilft nur Dranbleiben und weiter nach einer anderen Praxis suchen und nicht entmutigen lassen.
PS: Schön, dich mal wieder zu lesen. 😀 *wink
(ups, da habe ich die falsche „Spamseite will meine E-Mail aber ich will sie nicht geben“-Adresse eingegeben D: )
😀